AERZTE Steiermark | April 2022

niedergelassene Ärztinnen und ärzte 54 Ærzte Steiermark || 04|2022 tes in Anspruch genommen. Mit der Kürzung werden es weniger werden. Das bedeutet auch eine zusätzliche Belastung für die jetzt schon überlasteten Notfallambulanzen in den Spitälern. Da auch der Kinder- und Jugendärztliche Notdienst an zweiStundenproWochenende weniger da sein soll – ebenfalls eine Entscheidung der öffentlichen Stellen – droht ein Explodieren der Notfallversorgung in den Krankenhäusern. Die Inanspruchnahme des Ärz tenotd iens tes wurde schon bisher über das Telefon 1450 gesteuert. Dort wird entschieden, ob ein ärztlicher Hausbesuch angebracht ist. In Hinkunft soll auch die kinderärzt liche Notfal lversorgung über 1450 gesteuert werden. Der Vorschlag eines eigenen Kindertelefons wurde abgelehnt. Rückschlag auf dem Weg zur Normalität In der ersten Zeit der Corona-Pandemie zögerten viele Menschen, die ärztliche NotParkraumservice statt erfahrenen Sanitätern Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass die Ärztinnen und Ärzte bei ihren Einsätzen Unterstützung von erfahrenen Rettungssanitätern bekommen haben. Die wurden dann aber durch Fahrer ohne spezifische medizinische Ausbildung des „Das ist eine Verschlechterung der Notfallversorgung für rund 400.000 Menschen im Raum Graz. Land, Stadt Graz und ÖGK haben sie zu verantworten“, stellt der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Herwig Lindner, trocken fest. Dramatische, negative Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung seien dadurch jedenfal ls zu befürchten. Chr i stoph Schweighofer, Sprecher der Niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, sieht in der Abschaffung der bekannten Notfal l-Ordination eine zusätzliche Gefahr: „Die Patientinnen werden ab Jahresmitte ständig wechselnde Ordinationen suchen müssen, wenn sie im Notfall Hilfe brauchen. In kleineren Gemeinden kennen die Menschen die Arztordinationen, in einer Großstadt wie Graz aber nicht.“ Notfälle werden in die Spitäler getrieben 1.100 bis 1.300 Patientinnen und Patienten pro Monat haben im letzten Quartal 2021 die Hilfe des Ärztenotdiensfallversorgung aufzusuchen – aus Angst vor dem CoronaVirus. Dass aber jetzt, wo die Angst weniger wird und langsam wieder Normalität einkehrt, massive Kürzungen in der Notfallversorgung beginnen, ist ein Schlag ins Gesicht der Menschen im Raum Graz. Und ein Rückschlag auf dem Weg zur Normalität. „Das ist eine Verschlechterung der Notfallversorgung für rund 400.000 Menschen im Raum Graz. Land, Stadt Graz und ÖGK haben sie zu verantworten.“ Herwig Lindner Foto: Adobe Stock

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