AERZTE Steiermark | Juli August 2022

NEWS ZITAT „Meine Neurose gehört mir.“ Elfriede Gerstl, Schriftstellerin (1932–2009) – Studium Medizin und Psychologie (ohne Abschluss) AKUT Mozart als Medikament Ärztinnen und Ärzte, die (nebenbei) auch begabte Musikerinnen und Musiker sind, gibt es nicht wenige. Aber die richtig gewählte Musik hat offenbar auch eine vielfältige therapeutische Wirkung: Seit 13 Jahren gibt es „The International Association for Music and Medicine“. Sie fördert den Einsatz von Musik in der Medizin und bemüht sich auch um entsprechende Forschung. „In der Krebsbehandlung gibt es starke Belege, dass Musiktherapie bei Schmerzen, Angst, Depression und psychosozialen Auswirkungen helfen kann“, ist die Präsidentin der Organisation, Suzanne Hanser, überzeugt. Ein Team um Prim. Univ.- Prof. Dr. Eugen Trinka, Vorstand der Salzburger Universitätsklinik für Neurologie, fand 2020/2021 heraus, dass Patient*innen mit Epilepsien beim Hören von Mozarts Musik eine Reduktion der Anfallsfrequenz sowie der epileptischen Aktivität im EEG zeigten. Haydn hilft demnach auch – aber nur bei Frauen. Laut einer anderen Untersuchung muss es das Original sein. Bearbeitungen und andere Komponisten sind durchgefallen. Was genau die positive Wirkung verursacht, weiß man aber bis dato nicht. Weswegen der Neurologe auch vorsichtig ist: Der Therapieeffekt sei offen. Nachsatz: „Täglich Mozart hören schadet aber nicht.“ Seinen Kolleg*innen will der musikalische Neurologe nichtsdestotrotz eine Zusatzqualifikation verordnen: „Jeder Mediziner sollte eine Ausbildung in Musik haben“, zitiert ihn das niederösterreichische Magazin GESUND & LEBEN. ÆRZTE Steiermark || 07_08|2022 41 Neu: Robotergestützte Hirnbiopsie in Graz Eröffnungsfeier der Barmherzigen Brüder neu am 21. September An der Grazer Universitätsklinik für Neurochirurgie unterstützt der „Autoguide“ die Chirurg*innen dabei, millimetergenau den zu entnehmenden Gewebeteil im Gehirn anzusteuern. 350 Hirntumore werden jährlich am Grazer Klinikum operiert; in rund 50 Fällen ist eine Biopsie notwendig. Der neue Klinikvorstand, Stefan Wolfsberger, hat bei seiner Berufung nach Graz den von ihm zusammen mit dem Wiener NeustädNach knapp vier Jahren Bauzeit ist der Umbau des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder abgeschlossen: Am 21. September soll die Eröffnungsfeier stattfinden. Mehr als 15.000 Quadratmeter wurden umgestaltet oder neu gebaut: Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Grazer Marschallgasse erstrahlt in neuemGlanz. AmMittwoch, dem 21. September, soll das Haus nach einer knapp vierjährigen Bautätigkeit feierlich eröffnet werden. Der Patientenbetrieb lief während der gesamten vier Bauphasen weiter. ter „Austrian Center for Medical Innovation ACMIT“, der Firma „Interventional Systems“ aus Wattens sowie dem Medizintechnikkonzern Medtronic entwickelten Roboter „Autoguide“ mitgebracht. Das Gerät wurde im Jänner 2021 erstmals präsentiert. Österreichweit sind bisher erst zwei derartige Geräte im Einsatz; weltweit geschätzt 50 bis 60. Der Autoguide ermöglicht durch seine präzise Ansteuerung des zu untersuchenden Gewebes die Verringerung des Tei l der neuen Struktur ist der Abteilungstausch mit dem Krankenhaus der Elisabethinen, das dem Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025 folgend mit dem Haus der Barmherzigen Brüder zur Spitalskooperation „Ordenskrankenhaus Graz-Mitte“ verschmilzt. Die Barmherzigen Brüder legen ihren Fokus künftig auf die chirurgischen Fächer und übernehmen dazu mit 1. September von den Elisabethinen die Abteilungen HNO, Anästhesiologie und Chirurgie. Dafür wurden die Neurologie, Psychiatrie und PsyBohrlochs in der Schädeldecke von zwei Zentimetern auf drei Millimeter sowie die Verkürzung der Eingriffsdauer von rund eineinhalb Stunden auf unter 15 Minuten, womit die Belastung der Patient*innen deutlich vermindert wird. Der erste Einsatz in Graz ist bereits geglückt; im Zuge wissenschaftlicher und klinischer Studien soll der Roboter von Graz aus weiterentwickelt werden. Angedacht ist beispielsweise auch die Behandlung von Hirnwasseraufstau. chotherapie im vergangenen Jahr den Elisabethinen übertragen. Das Krankenhaus der BHB gliedert sich nun in neun Abteilungen und Institute, umfasst 362 Betten und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter*innen. Details zur Eröffnung demnächst unter www.barmherzigebrueder.at/site/graz/home. Bild: BHB/Karin Haas

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