44 ÆRZTE Steiermark || 07_08|2022 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Anti-Mobbing-Burn-outSupervisions-Stelle (AMBOSS) Telefon-Sprechstunde: jeden Donnerstag von 17.00 bis 18.00 Uhr ☎ 0664 / 96 577 49 Anonyme Meldungen sind möglich Montag bis Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr Kontakt: Christine Straubinger per E-Mail amboss@aekstmk.or.at per Telefon (0316) 8044-41 per Fax (0316) 815671 Die Ombudsleute der Ärztekammer bieten Hilfe bei: Berufsbedingten Beschwerde- oder Belastungssituationen von Ärzt*innen • Mobbing • Burn-out • ZwischenmenschlichenProblemen • Konfliktsituationen mit Patient*innen, Kassen, Versicherungsträgern, Vorgesetzten oder Ärzt*innen • Fällen, bei denen erwartet wird, dass sich Patient*innen an externe Stellen – etwa die Patient*innenombudschaft, Medien oder das Gericht – wenden werden Ombudsstelle für steirische Ärzt*innen Wir haben ein offenes Ohr für Ihre Probleme, kontaktieren Sie uns! „ “ Ärzt*innen in Ausbildung GEM/EINSAM geben Einblick in ihren Alltag Endlich frei!!! Kennen Sie das unglaublich schöne Gefühl, das sich einstellt, wenn man ein Stück Freiheit (wieder-)gewonnen hat? Nach der Matura oder beim Studienabschluss habe ich eine große Erleichterung gepaart mit Wehmut verspürt, weil es auch ein Abschluss einer schönen Lebensphase war. Jetzt, wo ich mein Diplom zum Arzt für Allgemeinmedizin in den Händen halte, ist dieses Gefühl einfach unbeschreiblich schön und definitiv ohne Abschiedsschmerz. Exakt 144 Wochen beziehungsweise 36 Monate (Lehrpraxis ausgenommen) habe ich als Turnusarzt abgedient. Als meine Motivation am absoluten Tiefpunkt war, habe ich mir eine Flasche Champagner gekauft und jede Woche am Freitag einen Strich auf diese Flasche gemacht. Der Korken hat bereits geknallt und ich habe meinen Abschied aus diesem wahnsinnigen System gebührend gefeiert. Die Zeit der hirnlosen Aktivitäten und der mangelnden Wertschätzung sind für mich nun vorbei. Mein Hirn darf nun wieder arbeiten und – was noch schöner ist – es darf sich mit medizinischen Fragestellungen und Menschen auseinandersetzen. Wehmut stellt sich nur sehr zaghaft ein, wenn ich an meine Kolleginnen und Kollegen denke: Ich habe mich über die meisten Begegnungen gefreut. Die schlechten Bedingungen schweißen die Menschen in der untersten Ebene sehr zusammen – ein gutes Miteinander trägt über so manch fragwürdige Situation hinweg. Ein herzliches Dankeschön an alle Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich ein Stück dieses Weges geteilt habe und ein aufrichtiges Beileid an alle, die noch in diesem System abdienen müssen. Es ist nun auch Zeit, sich aus diesem wunderbaren Projekt zu verabschieden und meinen Platz an die nächsten weiterzugeben: Wir suchen Nachwuchs! Du bist Jungarzt/ärztin und hast Lust, in dieser Glosse über deinen Alltag, deine Erlebnisse, über die wunderbaren und über die abgründigen Aspekte zu schreiben? Dann melde dich unter: gem.einsam@gmx.at und office@conclusio.at Absolute Anonymität wird garantiert. GEM/EINSAM – schreiben steirische Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung über ihren Alltag im Beruf, im Leben und ihren Weg von „wilden Jungen“ zu „alten Profis“. Illu: Adobe Stock; Foto: KK
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