AERZTE Steiermark | Juli August 2022

NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE 46 ÆRZTE Steiermark || 07_08|2022 Foto: Adobe Stock bei der Frage der Schutzausrüstung, bei der Frage der Kollateralschäden und auch bei der Frage der Ausgleichszahlungen für niedergelassene Ärzte – stets hat sich die ÖGK in nobler Zurückhaltung geübt, sich für nicht zuständig erklärt und hat die Arbeit den anderen überlassen“, hatte dieser bei der Präsentation des Katalogs nicht mit Kritik an der ÖGK gespart. Der steirische Kurienobmann nur nicht bezahlen, sie muss sie auch nicht bearbeiten. Die Huss`sche Logik lautet dennoch: Ohne Wahlarztrückerstattung würde es mehr Kassenärztinnen und Kassenärzte geben. Und zwar ohne Verbesserung der Rahmenbedingungen für ÖGK-Kassenärztinnen und -Kassenärzte bzw. deren Patientinnen und Patienten. Denn diese Rahmenbedingen treffen unmittelbar die Versicherten: „Auch zweieinhalb Jahre nach der Fusion der Gebietskrankenkassen ist es der ÖGK nicht gelungen, eine der größten Ungerechtigkeiten unseres Sozialsystems zu beseitigen: In unterschiedlichen Bundesländern erhalten Versicherte ein- und derselben Gesundheitskasse dieselben medizinischen Leistungen von der Kasse f inanziert oder eben nicht“, sagte dazu der Berufsverband österreichischer Internisten (BÖI). Der Berufsverband nannte auch konkrete Beispiele: Eine Computertomographie der Herzkranzgefäße sei in Niederösterreich für ÖGK- Patient*innen eine Kassenleistung, in Wien jedoch nicht. Hingegen wird der Dämmerschlaf bei der Darmspiegelung in Wien für ÖGKPatient*innen bezahlt, in Niederösterreich aber nicht. Die Österreichische Ärztekammer hat dazu bereits 2021 einen österreichweiten Leistungskatalog vorgelegt, auf dessen Grundlage die ÖGKLeistungen österreichweit Dietmar Bayer sagt es ganz trocken: ÖGK-Huss solle „seinen Privatkrieg gegen Wahlärztinnen und Wahlärzte umgehend einstellen“. Dieser würde nämlich weder der Krankenkasse noch der Kassenmedizin und schon gar nicht den Versicherten helfen, dafür aber den Wahlärztinnen und Wahlärzten sowie der Patientinnen- und Patientenversorgung insgesamt beträchtlichen Schaden zufügen. harmonisiert werden sollen. Bisher ohne nennenswerte Resonanz seitens der Krankenkasse ÖGK. Leiter des Projekts war übrigens der nunmehrige Bundesobmann der Kurie Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Edgar Wutscher. „Statt selbst Initiative zu zeigen und selbst etwas auf die Beine zu stellen, wartet man lieber ab, ob nicht jemand anders die Probleme für einen löst. Wir haben das gesehen Mit systematischen Angriffen gegen Wahlärztinnen und Wahlärzte ist die Kassenmedizin nicht zu retten. Ganz im Gegenteil: Sie sind letztlich Angriffe gegen die ÖGK-Versicherten und stellen sogar das österreichische Krankenkassensystem infrage.

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