AERZTE Steiermark | November 2022

10 Ærzte Steiermark || 11|2022 cover Einschätzung, dass es bei Erfindern und erfolgreichen Männern der Wissenschaft niemals an „Genossen des Neides, der Eifersucht, des Hasses, der Missgunst und selbst der Verleumdung“ fehle, erweist sich bald als berechtigt. Seine Entdeckung wird etwa von seinem Lehrer, dem Reformator an der Wiener Universität und Leibarzt Maria Theresias, Gerard van Swieten, in keiner Weise zur Kenntnis genommen, wiewohl ihn Auenbrugger in seinem Werk als maßgebliche Koryphäe gewürdigt hat. In einer 1764 veröffentlichten Schrift referiert van Swieten weitläufig die Brustwassersucht und die Lungenschwindsucht, nicht mit einem Wort erwähnt er jedoch Auenbrugger. In eisiges Schweigen hüllt sich auch Anton de Haёn, der Vorstand der Ersten Medizinischen Klinik der Universität Wien. Wieder andere verleumden den Österreicher oder reden seine Leistung klein. Auenbrugger habe gar nichts Neues gebracht, streut der Göttinger Gelehrte Gottfried Ernst Baldinger aus, die Perkussion sei schon Hippokrates bekannt gewesen – den Beweis freilich bleibt er schuldig. Regelmäßig wird die Perkussionsnatürlichen Klopfschall der menschlichen Brust und wie dieser an verschiedenen Stellen wahrgenommen wird, erklärt die Einzelheiten der nötigen Prozedur und referiert über die Krankheiten, die mit Hilfe seiner Technik diagnostiziert werden können. Noch heute lässt sich das Werk mit Genuss und Belehrung lesen. Anders als in unseren Tagen üblich setzt Auenbrugger bei der Perkussion kurze, harte Stöße mit ausgestreckten, konisch zusammengelegten Fingerspitzen unmittelbar auf Brust und Rücken oder perkutiert auch mit der flachen Hand. Später erweist sich der Einsatz des perkutierenden Mittelfingers als vorteilhaft, der wie beim Klavierspiel mit federnder Elastizität aus dem Handgelenk heraus bewegt werden muss. Die „mittelbare Perkussion“ auf einem zum Widerlager bestimmten Finger der anderen Hand, so wie wir sie heute üblicherweise lernen, übt erst ab 1837 Adam Stokes in Dublin. Im 19. Jahrhundert kommen dann auch Perkussionshammer und Plessimeter zum Einsatz. Verwechslung & Kabale Die in Auenbruggers Vorrede zu seiner Arbeit geäußerte Anti-Mobbing-Burn-outSupervisions-Stelle (AMBOSS) Telefon-Sprechstunde: jeden Donnerstag von 17.00 bis 18.00 Uhr ☎ 0664 / 96 577 49 Anonyme Meldungen sind möglich Montag bis Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr Kontakt: Christine Straubinger per E-Mail amboss@aekstmk.or.at per Telefon (0316) 8044-41 per Fax (0316) 815671 Die Ombudsleute der Ärztekammer bieten Hilfe bei: Berufsbedingten Beschwerde- oder Belastungssituationen von Ärzt*innen • Mobbing • Burn-out • ZwischenmenschlichenProblemen • Konfliktsituationen mit Patient*innen, Kassen, Versicherungsträgern, Vorgesetzten oder Ärzt*innen • Fällen, bei denen erwartet wird, dass sich Patient*innen an externe Stellen – etwa die Patient*innenombudschaft, Medien oder das Gericht – wenden werden Ombudsstelle für steirische Ärzt*innen Wir haben ein offenes Ohr für Ihre Probleme, kontaktieren Sie uns! „ “ Seine Entdeckung wird etwa von seinem Lehrer, dem Reformator an der Wiener Universität und Leibarzt Maria Theresias, Gerard van Swieten, in keiner Weise zur Kenntnis genommen, wiewohl ihn Auenbrugger in seinem Werk als maßgebliche Koryphäe gewürdigt hat.

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