Bereich Ærzte Steiermark || 11|2022 7 Es sind nur zwei kleinere Baustellen, die jetzt keine Baustellen mehr sind: Zuerst ist es gelungen, die Honorierung der Notärztinnen und Notärzte gemeinsam mit dem Land Steiermark neu und gut zu regeln. Seither sind die Klagen über nicht besetzbare notärztliche Dienste verstummt. Jetzt wurden die Sondergebühren mit dem Verband der Privatkrankenkassen (PKV) und der KAGes für das Jahr 2023 verhandelt. Das Plus von 8,9 Prozent für die Hauptbehandler ist nicht nur ein beachtliches Ergebnis, sondern auch eines, das im Konsens erzielt wurde. Es gab keinen Konflikt, sondern eine einvernehmliche Lösung. So wollen wir weitermachen. Nicht Probleme wälzen und ausbreiten, sondern zu stabilen Lösungen finden. Und zwar gemeinsam. So dass alle mit dem gemeinsam erzielten Ergebnis zufrieden sein können. Ich scheue Auseinandersetzungen nicht. Sie dürfen nur nie zum Selbstzweck werden. Wenn Auseinandersetzungen nicht notwendig sind, um zu guten Ergebnissen zu kommen, ist das für alle besser. Sich unschöne Dinge über Medien auszurichten, mit den Muskeln zu spielen, mag zwar schick sein, lösungsorientiert ist es aber in den meisten Fällen nicht. Ich appelliere an alle unsere Partnerinnen und Partner im Gesundheitssystem, diesen Weg der Gemeinsamkeit zu beschreiten. Denn wir haben ein gemeinsames Ziel: die gute Gesundheitsversorgung für die Steirerinnen und Steirer. Und ich verspreche: Die Ärztekammer steht für gemeinsame, gute Lösungen. Und für faire Partnerschaften mit allen, die sich um die gute Gesundheitsversorgung in der Steiermark bemühen. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Natürlich sind wir niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sehr gut in der Lage, unsere Patientinnen und Patienten so zu versorgen, dass die Spitäler und die Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern entlastet werden. Wir können das. Aber dürfen wir es auch? Das liegt nicht an uns. Das ist Sache der ÖGK. Leider haben wir in der Steiermark die geringsten Fallwerte aller Bundesländer. Schuld daran sind die vergleichsweise bescheidenen Tarife, die durch ÖGK-Limite und -Degressionen weiter heruntergezogen werden. Zur Benachteiligung der Steiermark trägt auch bei, dass die Versicherten keinen Anspruch auf wichtige spitalsersetzende Leistungen haben. Daher dürfen Vertragsärztinnen und Vertragsärzte diese Leistungen im Rahmen ihres Kassenvertrages nicht erbringen. Es heißt aber auch, dass die Kasse keinen Rückersatz für Patientinnen und Patienten von Wahlärztinnen und -ärzten leistet. Die ÖGK hat es in der Hand, diesen Zustand zu ändern, endlich Fairness gegenüber ihren Versicherten und ärztlichen Vertragspartnern an den Tag zu legen. Wir Ärztinnen und Ärzte sitzen – egal wo und wie wir ärztlich arbeiten – im selben Boot. Mit den Patientinnen und Patienten. Wir rudern, so gut wir dürfen. Aber es sollten endlich die Segel gesetzt werden. Das können wir alleine nicht. Dazu braucht es eine Kasse, die genauso zukunftsorientiert und modern denkt und auch handelt wie wir. Am 9. Dezember – vorerst bewusst an einem Fenstertag – gibt es einen ersten Online-Informationstag dazu. Der Teilnahmelink ist unterwegs. Das Ziel ist einfach: Es muss gelingen, die Benachteiligung der Steirerinnen und Steirer durch die ÖGK zu beenden. Die der Patientinnen und Patienten und die der Ärztinnen und Ärzte. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Keine Benachteiligung der Steiermark mehr Standortbestimmung Michael Sacherer Faire Partnerschaften – gute Lösungen d batte Fotos: Ludwig Schedl, Schiffer, Grafik: Konrad Lindner
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