10 Ærzte Steiermark || 12|2022 cover ist, dass allein am LKH-Universitätsklinikum Graz in der letzten Novemberwoche nach offiziellen Angaben 226 stationäre Betten wegen fehlendem Pf legepersonal gesperrt waren – davon 38 Intensivbetten. KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark drückte es in anderem Zusammenhang so aus: „Die Menschen wollen keine Wochenenddienste und Nachtschichten mehr haben und immer mehr arbeiten Teilzeit. Das führt dazu, dass man mehr Personal benötigt.“ Oder anders formul ier t : Wenn die einzelne Person weniger arbeitet, braucht es mehr Personen. Mehr Bedarf Dann gibt es noch den Bedarf: 2021 gab es in den KAGes-Spitä lern 208.991 s t at ionä re und 943.456 ambulante Pat ient*innen. 2020 waren es 197.637 bzw. 855.000. Also ein Zuwachs von fast sechs bzw. mehr als 10 Prozent. Auch die Pflegetage gingen um mehr als fünf Prozent hinauf. In diesem Vergleichszeitraum gab es beim Personal eine Entwicklung, die man bestenfalls als „rote Null“ einstufen kann. Also: mehr Arbeit, verteilt Was können wir 2022 machen gegen einen Mangel, der als Ärzte- oder Pflegemangel erscheint und immer ein Mangel an medizinischer Versorgung im öffentlichen Gesundheitssystem ist? Das Wichtigste ist, diesen Mangel anzuerkennen. Was manche immer noch nicht tun, um stat tdessen Nebelbomben zu werfen. Ja, es ist richtig, dass nicht die Zahl der Beschäftigten das Problem ist, sondern deren Arbeitszeit. Halbtagsbeschäftigte arbeiten nur halb so viel wie Vollzeitarbeitskräfte. Ein Beispiel aus der KAGes: Für das Jahr 2015 wies das Unternehmen 17.547 Beschäftigte aus, 2021 waren es 18.172 – ein Plus anMenschen von 3,6 Prozent. Unter den 17.547 Beschäftigten im Jahr 2015 waren aber nur 15.096 Vollzeitkräfte, im Jahr 2021 waren es 15.317. Das Plus schrumpfte um mehr als die Hälfte, auf 1,5 Prozent. Und von der Zahl der Köpfe haben weder die Kolleg*innen noch die Patient*innen etwas. Sie müssen – so weit sie das können – die Arbeit der Fehlenden miterledigen oder leiden unter dem Versorgungsmangel. Denn Tatsache Anti-Mobbing-Burn-outSupervisions-Stelle (AMBOSS) Telefon-Sprechstunde: jeden Donnerstag von 17.00 bis 18.00 Uhr ☎ 0664 / 96 577 49 Anonyme Meldungen sind möglich Montag bis Freitag 9.00 bis 13.00 Uhr Kontakt: Christine Straubinger per E-Mail amboss@aekstmk.or.at per Telefon (0316) 8044-41 per Fax (0316) 815671 Die Ombudsleute der Ärztekammer bieten Hilfe bei: Berufsbedingten Beschwerde- oder Belastungssituationen von Ärzt*innen • Mobbing • Burn-out • ZwischenmenschlichenProblemen • Konfliktsituationen mit Patient*innen, Kassen, Versicherungsträgern, Vorgesetzten oder Ärzt*innen • Fällen, bei denen erwartet wird, dass sich Patient*innen an externe Stellen – etwa die Patient*innenombudschaft, Medien oder das Gericht – wenden werden Ombudsstelle für steirische Ärzt*innen Wir haben ein offenes Ohr für Ihre Probleme, kontaktieren Sie uns! „ “
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