Ærzte Steiermark || 12|2022 11 cover Foto: Adobe Stock nige Stellen offen sind. Diese Darstellung ist zwar nicht falsch, verschweigt aber, dass es nicht nur wenige Prozente sind, wenn man sich die letzten Jahre ansieht, und dass sich das Problem vor allem auf die Allgemeinmedizin, die Kinder- und Jugendheilkunde und die Gynäkologie konzentriert. So betrachtet, sind die Versorgungslücken weit prekärer als in der Gesamtsicht. „Das oberste Ziel ist es, Geld auf eine stagnierende bzw. sogar sinkende Zahl von Beschäftigten. Was also tun? Ein Weg, darüber sind sich die meisten einig, wäre es, Patient*innen zu niedergelassenen Haus- und Fachärzt*innen umzulenken. Weil ja viele in den Ambulanzen als „NichtNotfälle“ fehlalloziert sind. Nur – dass es im Bereich der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ebenfalls Mängel gibt – und zwar in dreifacher Hinsicht: Einerseits ist der Leistungskatalog, der aus dem Pf l ichtversicherungssystem heraus f inanzier t wird, begrenzt. Andererseits gibt es bisher eine Stagnation der kassenärzt l ichen Stellen, während die Bevölkerung wächst – und damit der Bedarf an medizinischer Versorgung. Und nicht einmal alle vorhandenen Stellen können derzeit besetzt werden. Aus der ÖGK kommt zwar immer wieder die Versicherung, dass im Vergleich zu den vorhandenen nur wezu sparen. Finanziell gut dazustehen ist wichtiger als die Qualität in der Versorgung der Patienten zu erhöhen. Mit der Kassenreform sind noch mehr Leute ans Ruder gekommen, denen die Versorgung weniger wichtig ist als die Finanzen der Gesundheitskasse“, zitiert die sicher nicht ganz objektive Plattform kontrast.at (sie steht der Sozialdemokratie nahe) einen ehemaliger Mitarbeiter in der Sozialversicherung, der anonym bleiben möchte.
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