12 Ærzte Steiermark || 12|2022 cover „Die Systeme müssen dazulernen“, ist der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Michael Sacherer überzeugt, „und sie können das“, bekräftigt er. Beispiele hat Sacherer: Seit die Anreize, notärzt l iche Dienste zu übernehmen erhöht wurden, sind die Klagen über unbesetzte Dienste in der Steiermark weitestgehend verstummt. Bereits akkordiert ist eine ähnliche Lösung für die so genannt en E i nspr i ngerd i ens t e , also kurzfristig für – meist erst, nachdem sie beschlossen und gesetzt wurden. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte könnten viel tun, „aber ihnen dürfen keine Steine in den Weg gelegt werden, sie müssen ihnen im Gegenteil aus dem Weg geräumt werden“, sagt Vizepräsident Dietmar Bayer, Obmann der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer Steiermark. Diese Erkenntnis scheine sich auch in der ÖGK immer mehr durchzusetzen – „hofkrankheitsbedingt – übernommene Nachtdienste von Kol leg*innen in den steirischen LKHs. Geld nötig Für die ÖGK-Medizin in der Steiermark soll es bis 2024 42,5 Millionen zusätzlich geben – um Tarife anzuheben und die Leistungskraft insgesamt zu heben. Diese in der Steiermark vereinbarten Verbesserungen brauchen allerdings noch die Zustimmung durch den Verwaltungsrat der ÖGK. Und auch wenn die Verbesserungen rasch greifen, sie können es fentlich nachhaltig“ schließt er (Bericht dazu ab Seite 45). Stipendienprojekte des Landes Steiermark Auch das Land Steiermark ist nicht untätig: Für Absolvent*innen der Med Uni Graz gibt es zwei Stipendienmodelle, die bis zu 300 junge Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark halten sollen. Auch wird die Lehrpraxisförderung verlängert und es sind neue Ausbildungsstellen vorgesehen. Das ist ein echter Fortschritt gegenüber der Kooperation mit der Wiener SigFotos: Land Steiermark/Robert Binder, Schiffer „Nur wenn sofort wirksame Maßnahmen und kluge Langzeitprojekte Hand in Hand gehen, kann es zu echten Entlastungen kommen.“ Michael Sacherer, Präsident der Ärztekammer Steiermark Nach der viel diskutierten Ankündigung einer Stipendienkooperation mit der privaten Wiener Sigmund-Freud-Universität im Februar (die SFU ist durch medial ausführlich berichtete und auch durch ein Gutachten untermauerte Bedenken der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) in Bedrängnis geraten) wurde im November eine zweite Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz medial verkündet. Es geht darum, 300 Studierende und Absolvent*innen durch Stipendienanreize in der Steiermark zu halten. Hellmut Samonigg, der Rektor der Med Uni Graz, die Landesrätinnen Juliane Bogner-Strauß und Doris Kampus sowie KAGes-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark (im Bild von links nach rechts) rückten gemeinsam aus, um die Maßnahme gegen den Versorgungsmangel der Öffentlichkeit zu verkünden. Die Maßnahme kann Wirkung zeigen, bringt aber natürlich keine Sofortlösung für akute Versorgungsprobleme, über die vielerorts in der Steiermark geklagt wird.
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