32 Ærzte Steiermark || 12|2022 birgit pichler Endlich ist er auf dem Tisch, der Braten, auf den man sich das ganze Jahr gefreut hat. Die knusprige Kruste gibt unter dem Druck des Messers nach. Das Fleisch fällt in den Bratensaft, noch etwas Rotkraut aufgegabelt und dann ist es so weit – mit dem ersten Bissen kommt die Zufriedenheit. So hat eine Weihnachtsgans zu schmecken. Gemeinsames Essen wärmt die Seele, weil damit das Gefühl von Geborgenheit und Zusammengehörigkeit verknüpft ist. Doch Behaglichkeit stellt sich auch mit weniger gehaltvollen Speisen ein. Die Gans führt die Hitliste der fetten Braten an, gefolgt von Ente, Lammkeule und Truthahn, der mit einem hohen Fleisch- und vergleichsweise kleineren Fettantei l punktet. Allerdings gerät das Fleisch leicht trocken – und so wird er gern mit Speck gespickt. Für eine Portion vom Gansl müsste man etwa eine Stunde Radfahren, um der üppigen Mahlzeit etwas entgegenzuhalten. Wenn man sie aber gut stupft, also die schützende Schicht mit einer dünnen Nadel einsticht, so dass das Fett ablaufen kann, fällt die Portion weniger üppig aus. Wer das ausgetretene Fett sorgfältig abschöpft, bevor die Sauce auf den Tisch kommt, spart zusätzlich. Und mit Gemüse als Beilage tut man sich außerdem Gutes. Es müssen nicht immer Knödel und Rotkraut sein – essfertig gekauft ist Letzteres oft kräfVon der Würze des Festes Nach Punschstandl und Festtagsbraten feiert die Waage. Wie man fettes Essen „abspecken“ kann und trotzdem Spaß an der Tradition hat. fast&Healthy Leichtgewichte zum Fondue Joghurt-Dill-Sauce: 1 Becher Joghurt mit 1 EL Sauerrahm und 1 Spritzer Senf verrühren. Salzen, pfeffern, mit 4 EL Dill vermischen. Curry-Apfel-Dip: Schale von 1/2 unbehandelten Orange abreiben, entsaften. 1 Apfel raspeln. Mit Orangenzesten, 1 EL Zitronensaft und 50 g Frischkäse mixen, mit Curry und Salz würzen. Mango-Chili-Sauce: 1 Mango mit 1 EL Olivenöl pürieren. Frisch geschälten und geraspelten Ingwer dazugeben und etwas Chilisauce (z. B. Sriracha) nach Geschmack untermischen, pürieren, mit Salz abschmecken. GesunderGenuss Fotos: Adobe Stock tig gezuckert. Kürbis-, Karotten- und Topinamburpüree passen ebenso wunderbar zur Gans, wie pfannengebratene halbierte Kohlsprossen, geschmorte Birnen- oder Apfelspalten. Fisch und g‘sund Das Pendent zur Weihnachtsgans ist der Karpfen, der zu Unrecht „fett“ geschimpf t wird. Er bringt es gerade einmal auf rund 125 Kilokalorien pro 100 Gramm. Süßwasserfische wie Zander, Barsch, Schleie und Hecht sind noch „leichter“ auf dem Teller. Auch die heimische (Lachs-)Forelle ist eine Alternative zur Gans. Sie lässt sich gut im Salzbett zubereiten und bleibt so herrlich saftig. Die Begleiter von Fischgerichten sollte man allerdings nicht unterschätzen: Ein Löffel Oberskren zur Räucherforelle etwa „wiegt“ etwa gleich viel wie eine Nektarine oder ein Apfel. Ein kräftiger Ausrutscher mit der braunen Butter (30 Gramm) kommt auf rund 100 Kilokalorien, eine Sauce tartare zum Fischfilet auf etwa 215. Um die gleiche Anzahl verzehrt man eine Obstschnitte. Rundum glücklich Tradition hat auch das Spießchenspiel rund um den weihnachtlichen Fonduetopf. Es kann auch satt machen, ohne üppig zu sein: Statt Fleisch werden Fischstücke, Scampi, Champignons und jede Menge Gemüse gebrutzelt – Paprika, Zuckererbsenschoten, Schalotten, Chinakohl, Staudensellerie, Brokkoli, Karfiol oder Kürbis. Statt Öl wird Gemüsebrühe verwendet , gedippt wird statt in Mayonnaise in Saucen (siehe Fast&Healthy). Zur Nachspeise kommt noch einmal der Bratapfel ins Spiel. Mit Nüssen, nur wenig Honig oder Preiselbeeren und Zimt gefüllt, ist er ein Leichtgewicht unter den Süßspeisen. Auch wer Glühwein selbst macht, kann beim Zucker sparen. Zur alkoholfreien Alternative bietet sich ungezuckerter Schwarztee, angesetzt mit Zimt, Nelken, Kardamom, Ingwer und unbehandelter Orangenschale, an. Für eine Tasse heiße Schokolade wird etwas Bitterschokolade in Halbfettmilch geschmolzen und mit Zimt, Vanilleschoten, Kardamom oder Chili gewürzt. Getoppt wird mit Milchschaum statt Obers. Zu guter Letzt noch ein paar
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