ärztin im besonderen dienst Ærzte Steiermark || 01|2023 15 Fotos: beigestellt, Katharina Lagler/Kleine Zeitung ziges Hexenvorbild für Lona fällt ihr die kleine Hexe Lisbet der niederländischen Autorin Lieve Baeten ein, die sie und ihre Kinder sehr mochten. Danach gefragt, welche Kinderbuchf igur sie selbst am liebsten wäre, antwortet Gössler nach einer Zeit des Nachdenkens: „Ich glaube, ich würde mich im Hexendorf sehr wohl fühlen …Da gibt es eine Hexenärztin …“ Wie der Zauberhase spricht Schon in ihrer dritten offiziell dokumentierten Geschichte konsultiert Lona die Hexenärztin, weil ihr der Zauberhase von einem Ohrengestell erzählt hat, mit dem mit 42 Jahren eine Wahlarztpraxis für kleinere kinderchirurgische Eingriffe – und für Familienmedizin. Ihre Patient:innen über Jahre hinweg begleiten zu können und im Idealfall Eltern und Geschwister dazu, gehört zu den großen Vorteilen, die Gössler in der Niederlassung sieht. Wald in der Ordination Sieben Bäume zählen ihre Ordinationsräumlichkeiten in Gleisdorf – und die Atmosphäre gleicht mehr und mehr jenem Hexenwald, in dem Lonas Dorf liegt. Aber das durften die Patientinnen und Patienten zunächst nicht wissen; Lona war streng geheim. „Ich habe die LonaGeschichten ja ursprünglich nur meinen Töchtern erzählt. Ab der gefühlt hundertsten Geschichte habe ich dann begonnen, sie am Handy aufzunehmen.“ Als sie das erste Mal an eine Veröffentlichung dachte, protestierten die Kinder. Das seien ganz allein ihre Geschichten. Nun haben sie sie sozusagen „freigegeben“. Sie selbst habe als Kind eigentlich kaum Geschichten über Hexen gelesen, erzählt Alja Gössler. Trotzdem entwickelte sie unbewusst ein sehr positives Hexenbild, jenes der weisen Kräuterfrau, der Ansprechpartnerin für alle, die Heilung suchen. „Ich habe als Kind auch sehr lange an Feen und Elfen geglaubt, länger als andere Gleichaltrige.“ Als einsie ihre Schlappohr-bedingte Schwerhörigkeit heilen könne. Die Hexenärztin ist nicht nur weise, sondern auch eine fabelhafte Zuhörerin. Trotzdem spürt Lona zunächst ein flaues Gefühl, das erst im Laufe der Zeit vergeht … Trotz des impliziten Versuchs, Kindern damit ihre Angst vor dem Arztbesuch zu nehmen, haben Gösslers Geschichten nichts vom pädagogischen Holzhammer. Sie lassen genügend Raum für Handlungen, die keinem lehrreichen Zweck dienen, sondern allein der Wohlfühl-Stimmung. Eigentlich sollte ja ein klassisches Buch aus Lonas Geschichten werden – und auch eine Grafikerin, die Lona optisch zum Leben erweckte, war bald gefunden. Unter den Patientenmamas … Schneller als diese ein ganzes Buch illustrieren konnte (die Bilder auf dem CD-Cover stammen aber bereits von ihr), war mit der langjährigen AntenneSteiermark-Moderatorin Simone Koren-Wallis eine Sprecherin für das Hörbuch zur Stelle, weshalb dieses vorab erschienen ist. Nur mit der Stimme des Zauberhasen war Alja Gössler anfangs nicht glücklich. Nicht einmal mit ihrer eigenen. Erst als ihre Tochter ihr das Stichwort zum Einsatz gab, konnte Alja Gössler auch im Tonstudio ganz in die Rolle des Zauberhasen schlüpfen. Glücklich – trotz aller Hindernisse „Ich wollte nie eine perfekte Hexe erschaffen, eine, die alles kann“, betont Gössler. „Lona ist in ihrer unperfekten Art liebenswert – und das ist auch die wichtigste Botschaft, die ich allen mitgeben möchte, die meine Lona kennenlernen: Man kann trotz vorhandener Hindernisse im Leben glücklich sein. Und es gibt immer einen Plan B, C, D, E …“ Was der Zauberhase dazu wohl sagen würde? „Karotte, Karotte, Karotte, flotte Lotte! Ist die toll!“ Die wichtigste Botschaft, die ich allen mitgeben möchte, die meine Lona kennenlernen: Man kann trotz vorhandener Hindernisse im Leben glücklich sein.
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