AERZTE Steiermark Jänner2023

Bereich Ærzte Steiermark || 01|2023 7 Die gute Nachricht vorweg: In der KAGes gibt es Verständnis dafür, dass Studierende im Klinischen Praktischen Jahr nicht mit einem Bruchteil dessen abgespeist werden, was (kaum) vergleichbare Lehrlinge bekommen. An einer Lösung wird also gearbeitet. Die Steiermark – auch das soll dazu gesagt werden – war überhaupt das erste Bundesland, das eine Entschädigung für KPJ-Studierende eingeführt hat. Aber in Zeiten, in denen diese in den Spitälern dringend gebraucht werden, ist der Verweis auf vergangene Meriten nicht wirklich ausreichend. Die künftigen Ärztinnen und Ärzte, die systemrelevante praktische Arbeit in den Abteilungen leisten, wandern dann halt in andere Bundesländer und ins Ausland ab, so wie ihre ärztlichen Kolleginnen und Kollegen auch. Dort bekommen sie anscheinend monetär und nonmonetär mehr Wertschätzung. Es ist niemandem zu verübeln, dass er dort arbeiten will, wo die Bedingungen am besten sind. Das gilt für Studierende, für Pflegende und natürlich auch für Ärztinnen und Ärzte. Dessen müssen sich die Verantwortlichen bewusst sein. Sie täten auch gut daran, nicht erst dann tätig zu werden, wenn die Interessenvertretungen auf Missstände hinweisen. Das macht die Lösungen nur wesentlich teurer und schwieriger. Eine erstrittene Verbesserung ist immer mit Kollateralschäden verbunden. Gedeihliche Lösungen brauchen rechtzeitiges Erkennen der Probleme und gegenseitiges Verständnis. Arbeiten wir gemeinsam daran. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Jede Ärztin, jeder Arzt weiß, wie wichtig ein CRPSchnelltest für eine gesicherte Infektionsdiagnostik und damit als Grundlage einer zielgerichteten Therapie bzw. zur Erfolgskontrolle ist. Die Wichtigkeit ist angesichts der aktuellen Infektionswelle besonders hoch. Dass der Test in den (Kassen-)Ordinationen auf derzeit – noch – 5 (in den Winterquartalen) bzw. 2 Prozent (in den Sommerquartalen) der Patientinnen und Patienten limitiert ist, stellt ein Ärgernis dar, aber in den grosso modo abgeschlossenen Tarifverhandlungen mit der ÖGK wurde ein deutlich großzügigeres Limit in Aussicht gestellt. Nur: Wenn eine Kollegin, ein Kollege jetzt tagtäglich gleich Dutzende Infektionspatientinnen und -Patienten in der Praxis hat und diese auch testen soll, hilft die Aussicht auf eine noch so großzügige Lockerung der Limitierung nichts. Sie und er (und natürlich die betroffenen Patientinnen und Patienten) brauchen die (bezahlte) Testung jetzt, auch um die Spitäler sofort tatkräftig entlasten zu können. Dieses Anliegen haben wir auch umgehend an die ÖGK herangetragen. Unser Vorschlag: das Limit für den CRP umgehend bis Ende März auszusetzen oder als zweitbeste Lösung vorübergehend in den vertragsfreien Raum zu verlegen. Die Antwort ließ auf sich warten, die ÖGK setzt auf Zeit. Nur haben wir diese Zeit derzeit nicht, wir brauchen eine rasche Lösung. Als die Antwort dann endlich kam, hat sie auch inhaltlich nichts weitergebracht. Da war von einer Evaluierung die Rede, die hiesige ÖGK sprach sich für eine bundesweite Lösung aus (eh gut), die ÖGK-Zentrale für eine regionale Lösung in der Steiermark. Wenn aber jetzt das Haus brennt, muss sofort gelöscht werden. Langfristige Evaluierungen und Zuständigkeitsdebatten sind in dieser Situation absurd. Wir brauchen den Test jetzt. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer CRP: Wir brauchen den Test jetzt Standortbestimmung Michael Sacherer Problme erkennen und gemeinsam lösen d batte Fotos: Ludwig Schedl, Schiffer, Grafik: Konrad Lindner

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