AERZTE Steiermark | März 2023

12 Ærzte Steiermark || 03|2023 cover die Verordnung von Wohnzimmer-Tests über die ELGAAnwendung e-Medikation. Was könnte noch zur Imagepflege der elektronischen Gesundheitsakte getan werden, um ihr den Anstrich eines „Überwachungsstaates“ zu nehmen? Die Umfragen zeigen, dass ELGA von einer großen Mehrheit nicht so negativ gesehen wird. Vor allem Personen, die das Gesundheitssystem häufiger in Anspruch nehmen oder sich um Prävention und Gesundheitsförderung kümmern, erkennen die Vorteile von ELGA und sind eindeutig Befürworter. Es gibt allerdings eine generelle Tendenz, dass das Vertrauen in die Politik und öffentliche bzw. staatliche Institutionen sinkt. Sie sind international tätig und haben den Vergleich: Sind die Österreicher:innen besonders IT-skeptisch? Haben Sie – falls ja – eine Erklärung dafür? Es geht weniger um die Skepsis gegenüber der IT, sondern gegenüber der elektronischen Verarbeitung der persönlichen Daten durch öffentliche Institutionen. Da sind jetzt steht? Ein großes Thema ist die Möglichkeit, über ELGA auf Bilddaten der Radiologie und anderer bi ldgebender diagnostischer Bereiche zugreifen zu können. Zukünftig möchten wir noch viele weitere nützliche Anwendungen zu ELGA hinzufügen. Dafür muss die technische Grundlage geschaffen werden. Das heißt aber auch, dass wir im Hintergrund die Infrastruktur umbauen müssen. Wir stimmen diese Konzepte gerade mit unseren Eigentümern ab. Die elektronische Gesundheitsakte zählt nicht unbedingt zu den Herzensangelegenheiten der Österreicher:innen. Die EMedikation hingegen hat sich in Zeiten der Pandemie große Sympathien erworben … ELGA hat durch den e-Impfpass und die e-Medikation in den letzten Jahren hohe Bekanntheit und Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht. Auch die Verwendung von ELGA ist in der Corona-Zeit deutlich angesprungen, weil es plötzlich Use-Cases gab, die für die Menschen in der Pandemie hilfreich waren wie z. B. Foto: Wilke die Menschen in den nördlichen Staaten wie Finnland, Schweden oder Estland viel entspannter. Wo sehen Sie noch digitale Lücken im österreichischen Gesundheitswesen, insbesondere solche, die die ELGA GmbH füllen sollte? Derzeit sind eher punktuel le Informationen verfügbar – was wir aber brauchen, ist die Möglichkeit, einen schnellen Überblick über alle relevanten Gesundheitsinformationen der Patientinnen und Patienten zu erhalten. ELGA kann sich zu diesem Instrument entwickeln. Dazu müssen die wicht igsten Informationen aus der gesamten Behandlungsket te möglichst einheitlich erfasst und über ELGA verfügbar gemacht werden. Dazu gehört auch der wichtige Bereich der Wahlärzt:innen, Fachärzt : innen, Inst itute, Ambulanzen … Das ist noch ein langer Weg. Ist die Patientenverfügung ein „Vor allem Personen, die das Gesundheitssystem häufiger in Anspruch nehmen oder sich um Prävention und Gesundheitsförderung kümmern, erkennen die Vorteile von ELGA und sind eindeutig Befürworter.“

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