Serie: Darum bin ich Arzt in der Steiermark Ærzte Steiermark || 03|2023 25 D i e A r - b e i t a l s Arzt kennt HNO-Facharzt Peter Po t z i ng e r aus den unterschiedlichsten Perspektiven: Nach Jahren als Spitalsarzt baute er sich parallel zur Angestelltentätigkeit eine Wahlarztordination im Grazer Umland auf, die er schließlich in Vollzeit betrieb. Daneben bewarb er sich um eine Kassenstelle, „fast ein bisschen aus Neugier“. Überrascht, dass er so schnell eine angeboten bekam, übernahm er Mitte 2022 als Nachfolgepraxis eine Kassenordination in Hartberg. „Im Bereich HNO werden nicht so häufig Kassenstellen ausgeschrieben, wer weiß, wann ich wieder eine Möglichkeit bekommen hätte …“ Regelmäßigkeit im Leben „Dass es Hartberg geworden ist, war reiner Zufall“, erklärt Potzinger, der mit dem beruflichen Wechsel zu pendeln begonnen hat. „Ich hätte auch in Graz sicher angebissen“, versichert der leidenschaftliche Fischer. Mittlerweile ist er aber gerade vom über styriamed.net dicht geknüpften Ärztenetz in Hartberg begeistert, das sich regelmäßig trifft und austauscht. Auch seinem Vorgänger, Gernot Tomschik, streut er Rosen: „Ich habe e i n vo l l i n t a k t e s Team übern o m m e n und der Übergang hat klaglos funktioniert.“ Mit etwas Wehmut übergab Potzinger seine inzwischen gut eingeführte Wahlarztpraxis einem Nachfolger. „Ich war glücklich in der Wahlarzt-Ordination, stand aber gerade an einem Punkt, an dem ich ohnehin etwas hätte verändern müssen, um der erreichten Größe gerecht zu werden. Da hat sich ein Neubeginn angeboten.“ Was er an seinem Dasein als Kassenfacharzt schätzt, sind Regelmäßigkeit und Planbarkeit, die der neue Job in sein Leben gebracht hat. Während seiner Zeit als Wahlarzt zählten bei Bedarf durchaus auch 12-Stunden-Tage zu seinem Alltag. Familienfreundlichste Variante „Ein richtig familienfreundlicher Job ist das Arztdasein grundsätzlich nicht“, gibt der dreifache Vater zu, dessen Frau ebenfalls berufstätig ist. „Aber von allen bisherigen Varianten ist die Kassenpraxis jedenfalls die familienfreundlichste.“ Oder liegt es daran, dass seine Kinder mit 10, 12 und 16 Jahren mittlerweile aus dem Gröbsten heraußen sind? Nicht nur: Während er als Wahlarzt für seine Patient:innen auch noch am Abend und am Wochenende telefonisch erreichbar war, grenzt er sich nun leichter ab. In der Ordination gibt er sein Bestes, aber er nimmt die Arbeit nicht mehr mit nach Hause. „Es ist auch besser absehbar geworden, wann ich daheim sein werde – davon profitiert die ganze Familie. Diese Form von Stabilität hat mir eine neue Lebensqualität gebracht.“ Schon seine ersten Schritte in Richtung Niederlassung haben Potzinger gezeigt, wie gerne er eigenverantwortl ich und selbstständig arbeitet. Und so lautet auch seine Antwort auf die Frage, warum er gerne Kassenarzt ist: „Weil ich mir mein Leben so am besten selbst einteilen kann“. Und manche Patient:innen aus seiner Wahlarztzeit fahren auch bis Hartberg, um sich weiterhin von ihm behandeln zu lassen. Foto: Furgler gerne Ärztin/Arzt in der Steiermark Es ist nicht alles gut. Aber es ist so vieles gut, dass junge Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark das gerne sind. Hier sagen sie, warum und zeigen ihr Gesicht. Dr. Peter Potzinger, niedergelassener Kassenfacharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Neue Lebensqualität „... von allen bisherigen Varianten ist die Kassenpraxis jedenfalls die familienfreundlichste.“ 2
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