40 Ærzte Steiermark || 03|2023 angestellte Ärztinnen und ärzte Foto: Adobe Stock für eine erfolgreiche Weiterbildung wichtig sind. Was geschieht nach der Auswertung? Nach der Auswertung erhält jede Ausbi ldungsstätte Informationen darüber, wie sie beurteilt wurde. Damit die Ergebnisse auch eingeordnet werden können, wird auch noch ein Benchmark geliefert. Jeder Ausbildungsverantwortliche kann dadurch ablesen, in welchen Aspekten er besser und in welchen er schlechter als seine Peers beurteilt wurde. In der Schweiz ist die Umfrage gut etabliert. Glauben Sie, dass die österreichischen Primarärzte die Umfrage unter Umständen „fürchten“? Zu Recht? Angst vor der Umfrage muss niemand haben! Wir liefern Informationen, die helfen sollen, die Ausbildung stetig zu reflektieren und zu verbessern. Die Ausbildungsstätten erhalten eine Rückmeldung über die Stärken und Schwächen der vermittelten Ausbildung aus Sicht der Turnusärzte. Nur ein offenes Feedback ermöglicht es, Verbesserungen zu erzielen. In der Schweiz beobachten wir, dass die Evaluation den Austausch zwischen Ausbildungsverantwortlichen und Turnusärzten fördert. Der Bericht wird von den Ausbildungsverantwortlichen als Diskussionsbasis genutzt und so entsteht oftmals ein konstruktives Gespräch mit den Turnusärzten. Dies trägt für Österreich geplant – in der ÖÄZ. Wie können Sie den Datenschutz der Umfrage gewährleisten? Das Retournieren der ausgefüllten Fragebogen erfolgt anonymisiert mittels beigelegtem Rückantwort-Kuvert an die ETH Zürich. Die Rohdaten und die Fragebogen bleiben bei der ETH Zürich und werden selbstverständlich nicht herausgegeben. Die Österreichische Ärztekammer erhält nur aggregierte Daten auf Basis der Ausbildungsstätte und nicht auf Basis von Einzelpersonen. Die Fragebögen lassen sich also mit Sicherheit nicht rückverfolgen. Alle Turnusärzte werden zudem am Schluss des Fragebogens gefragt, ob eine Rückmeldung an den Primararzt auch dann erfolgen darf, wenn weniger als vier Fragebogen von dieser Ausbildungsstätte vorliegen. Nur bei einem Einverständnis wird der Fragebogen für die zur Qualitätssicherung der Ärzteausbildung bei. Was kann die Ärzteschaft in Österreich von der Auswertung, die ja dann öffentlich gemacht werden wird, erwarten? Es kann davon ausgegangen werden, dass die Evaluation nicht nur den Austausch zwischen Ausbi ldungsverantwortlichen und den Turnusärzten fördert, sondern auch einen Diskurs zwischen den einzelnen Landesärztekammern oder innerhalb der einzelnen medizinischen Fachgebiete ermöglicht. Mit den jährlich wechselnden Modulfragen im Fragebogen können die Meinungen und Einstellungen der Ärzteschaft zu aktuellen Themen erfasst werden. In der Schweiz publizieren wir interessante Ergebnisse zu den Modulfragen in der Schweizerischen Ärztezeitung. Dies bietet auch die Möglichkeit, standespolitische Fragen faktenbasiert zu diskutieren. Ähnliches ist Auswertungen an die Ausbildungsstätte miteinbezogen, ansonsten wird dieser von diesen Analysen ausgeschlossen. Jedes Jahr werden auch besonders aktuelle Themen – in zwei Modulen – abgefragt. Welche werden das 2023 bei der Evaluierung in Österreich sein? Es werden Fragen zu den Themenbereichen Teilzeitarbeit und Vereinbarkeit von Ausbildung und Privatleben gestellt. Kann man die Daten zwischen Österreich und der Schweiz dann grundsätzlich vergleichen? Die Daten lassen sich zum großen Teil vergleichen, denn es wird der gleiche Fragebogen verwendet. Die angebotenen Fachrichtungen in Österreich und der Schweiz sind aber nicht identisch, dies kann in einigen Fällen die Vergleichbarkeit erschweren. Aber im Großen und Ganzen kann man das zwischen Österreich und der Schweiz schon vergleichen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das Gespräch erschien erstmals in der Österreichischen Ärztezeitung (ÖÄZ). „Das Retournieren der ausgefüllten Fragebogen erfolgt anonymisiert mittels beigelegtem Rückantwort-Kuvert an die ETH Zürich. Die Rohdaten und die Fragebogen bleiben bei der ETH Zürich und werden selbstverständlich nicht herausgegeben.“ „In der Schweiz beobachten wir, dass die Evaluation den Austausch zwischen Ausbildungsverantwortlichen und Turnusärzten fördert.“
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