AERZTE Steiermark | April 2023

12 Ærzte Steiermark || 04|2023 cover treuungseinrichtungen. Die gibt es innerhalb der KAGesStandorte in ganz unterschiedlicher Form – von gar keinem Angebot über Kooperationen mit externen Anbietern bis zu eigenen Einrichtungen am Standort. Damit haben die Nutzer:innen auch mit sehr unterschiedlichen Kosten zu rechnen. Das gilt auch für die Erreichbarkeit mit öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln. Gibt es dafür Unterstützung vom Dienstgeber? Gibt es andere Formen der Unterstützung? Incentives für Ärztinnen und Ärzte Ein anschauliches Beispiel lieferte kürzlich das LKH Hartberg. Laut Kleine Zeitung werden dort die Bereitstellung einer Wohnung, ein „Gratis“- Kulturabo, eine Jahreskarte für das Bad im Ort oder VIP-Tickets für den Fußballbundesligisten TSV Hartberg offeriert. Hartberg ist aber kei neswegs konkur renzlos: „Ähnliche Pakete gibt es schon in vielen peripheren Häusern“, sagt der Ärztliche Direktor des LKH Hartberg, Gerhard Berger, in der Kleinen Zeitung. Aber einerseits muss es ein Bad und einen Fußballbundesligisten geben, um das anbieten zu können. Andererseits müssen sich die Interessent:innen durch ein Bade-Angebot oder FußballTickets angelockt fühlen. Sonst werden angesichts des bei weitem höheren Einkommens im Burgenland viele eher dorthin tendieren, nicht weil sie in der Steiermark schlecht verdienen, sondern weil sie in einem burgenländischen LKH für die gleiche Arbeitsleistung schlicht deutlich mehr bekommen. Zeit ist Geld wert Auch wenn das kein aktuelles Thema ist: Ins LKH Rottenmann, so wird berichtet, pendeln viele Ärztinnen und Ärzte aus dem Raum Graz. Wird ein „Leitspital“ in Stainach an dessen Stelle treten, müssen sie eine halbe Stunde länger anfahren (mit dem privaten PKW). Das klingt nicht nach viel, aber schon in einer Woche sind das kalkuliert für 5 Arbeitstage hin und retour 5 unbezahlte Stunden Fahrt. Aufs Arbeitsjahr gerechnet summiert sich das bei 215 Arbeitstagen auf ebenso viele Stunden. Womit die im Auto versessene Zeit ungefähr den üblichen Urlaubstagen entspricht (bei einem 8-Stunden-Tag). Solange der Arbeitgeber die Fahrzeit nicht als Arbeitszeit einkalkuliert, ist sie für ihn nicht geldwertig – sehr wohl aber für den Arbeitnehmer. Andererseits: Ist die Fahrzeit Arbeitszeit, entstehen dem Arbeitgeber sehr wohl Kosten. Die Arbeitnehmer:innen verdienen zwar nicht mehr, müssen aber nicht ihre Zeit gratis für das Fahren opfern. Beim Pendeln geht jedenfalls immer viel Zeit drauf. Dass es auch Aspekte der „Wertschätzung“ gibt, die mit Geld gar nichts zu tun haben, steht außer Frage – für sehr viele gilt das aber nicht. Das Gehalt ist ein zentraler Maßstab der Wertschätzung. Wenn wir über einen Job sprechen, der uns glücklich macht, dann fällt ein Wort ganz automatisch: Wertschätzung. In Mitarbeiterbewertungen auf kununu – wie beispielsweise bei dieser – fällt ebenfalls direkt auf, dass wertgeschätzte Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber zufriedener sind. Gleichzeitig lässt uns das Thema Gehalt aber nie los. In diesem Artikel möchten wir mit dir abwägen, ob Gehalt oder Wertschätzung für unsere Zufriedenheit im Job mehr zählt. Außerdem möchten wir beleuchten, ob und warum wir letztendlich nur mit gutem Gehalt für immer bei einem wertschätzenden Arbeitgeber bleiben werden. Chef, bin ich dir eigentlich wichtig? Hast du dir diese Frage schon einmal gestellt? Wahrscheinlich schon. Schließlich möchtest du bei ihm oder ihr mit deiner beruf lichen Leistung und deiner Persönlichkeit gut ankommen. Vielleicht hast du es noch nicht bewusst gemerkt, aber es geht gar nicht darum, ob dein Chef dich besonders sympathisch findet oder ihr auf einer Wellenlänge schwimmt. Vielmehr ist im Wertschätzung Foto : Adobe Stock

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