AERZTE Steiermark | April 2023

Ærzte Steiermark || 04|2023 43 niedergelassene Ärztinnen und ärzte Die Ärztekammer für Steiermark, Körperschaft öffentlichen Rechts Haus der Medizin, Kaiserfeldgasse 29, A–8010 Graz, T. +43 (0) 316–8044–0, F. +43 (0) 316–815671 aek@aekstmk.or.at, www.aekstmk.or.at DVR 0054313 Österreichische Gesundheitskasse z.H. Herrn Obmann Andreas Huss, MBA und an alle niedergelassenen Ärzte Wienerbergstraße 15-19 1100 Wien Ihr Ansprechpartner: Gerd Wonisch, MPH T. 0316-8044-34 F. 0316-8044-135 ngl.aerzte@aekstmk.or.at Graz, 12. April 2023 A 3-1-7-a – Obmann Huss.docx Offener Brief Artikel in den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) am 30. März 2023 Sehr geehrter Herr Obmann! In den OÖN am 30. März 2023 fordern Sie einen kompletten Umbau des Gesundheitssystems - weg von Einzelärzt:innen hin zu Versorgungszentren. Niedergelassene Ärzt:innen in Einzelordinationen und Gruppenpraxen betreuen bereits seit vielen Jahren mit ihren Teams ihre Patient:innen und sind gut vernetzt mit anderen Gesundheitsberufen und ärztlichen Kolleg:innen. Um dies auch entsprechend darzustellen, haben wir bereits vor über zehn Jahren in der Steiermark das Netzwerk „Styriamed.net – Ihr regionaler Ärzteverbund“ ins Leben gerufen. Hier sind qualifizierte niedergelassene Ärzt:innen und Spitäler zur Verbesserung der Zusammenarbeit im ambulanten Bereich sowie zur Stärkung der Kooperation aller Partner im Gesundheitssystem und zum Wohle der Patient:innen vernetzt. Auch Primärversorgungseinheiten sind nur ein Teil der Gesamtlösung für die Versorgung der Patient:innen. Wir benötigen eine möglichst wohnortnahe, niederschwellige ärztliche Versorgung, nicht nur in einigen Tälern, wie Sie sagen. Das können in größeren Gemeinden Gruppenpraxen sein. In kleineren Gemeinden werden weiter Ärzt:innen in Einzelpraxen für die Primärversorgung Sorge tragen. Hier können auch PVE-Netzwerke eine Lösung sein. Dringend notwendig ist die Beseitigung von leistungshemmenden Limits und Degressionen. Wir benötigen noch mehr moderne Zusammenarbeitsformen, wie z.B. JobSharing und die erweiterte Stellvertretung. Spitalsentlastende Erstversorgungsordinationen (EVO) sind ein wichtiger Schritt für die steirische Versorgungssicherheit, besonders in Zeiten des Mangels. In Wien wurden ähnliche Konzepte als Erstversorgungsambulanzen im niedergelassenen Bereich umgesetzt. Es bedarf hier einer Finanzierung von Kassen und dem jeweiligen Bundesland.

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