AERZTE Steiermark | Mai 2023

16 Ærzte Steiermark || 05|2023 Projekt „Lebensrettende Hilfe an entlegenen Orten“ leisten die Teams jener Mobi len Kliniken, die Ärzte ohne Grenzen in der Ukraine, wie schon zuvor auf anderen Kontinenten, eingerichtet haben. Um in umkämpften Gebieten der Ukraine wieder eine ärztliche Basisversorgung auf die Beine zu stellen, riskieren die nationalen wie internationalen Hilfskräfte ihr eigenes Leben, wenn sie auf verminten Straßen abgelegene Dörfer anfahren oder wenn sie ihre Patient:innen untersuchen, während über ihren Köpfen im Schwarzen Meer abgeschossene Raketen ihr Ziel in der Nordukraine anfliegen. Der Wiener Al lgemeinmediziner Daniel Uy, einer der ersten Ärzt:innen, die in der Südukraine Hilfe geleistet haben, berichtete nur drei Wochen nach seiner Rückkehr von seinem Einsatz. 9 Monate unversorgt „Eine Mobile Klinik ist ein k leines Krankenhaus auf vier Rädern“, erklärt Uy. Besetzt ist es mit einem Arzt, einer Pf legeperson, einem Health Promotor (der eine Art Bestandsaufnahme der Gesundheitsversorgung vor Ort macht, um Hi lfsmöglichkeiten auszuloten) und dem Fahrer. Bestückt sind die Fahrzeuge mit Medikamentenboxen, einer Gerätebox für die einfache Diagnostik (Blutdruckmesser, Pulsoximeter, Stethoskop etc.) sowie einer Emergency Box, falls ein kleiner chirurgischer Eingriff nötig sein sollte. Nur eine Woche nachdem die russische Armee das Gebiet zwischen Mykolaiv und Cherson geräumt hatte, war Ärzte ohne Grenzen vor Ort. „Während der russischen Offensive hatten die Menschen dort bis zu neun Monate lang keinerlei medizinische Versorgung“, erzählt Uy. In den Dörfern geblieben sind zumeist die Alten und die Armen. „Für uns zu behandeln waren vorwiegend chronische Krankheiten wie Hypertonie, Diabetes, Asthma … Aber auch Schr apne l l -Ver l e t zungen, psychische Erkrankungen wie PTBS, Angststörungen, Schlafstörungen und psychosomatische Erkrankungen waren häuf ig.“ Kamen anfangs nur 15 bis 20 Menschen pro Tag in die Mobile Klinik, waren es im Spätwinter dann oft schon 50. Sie alle mussten vor Einbruch der Dunkelheit versorgt werden, um die noch verminten Straßenabschnitte bei Licht passieren zu können. Nur 10 Kilometer Bis zehn Kilometer an die Frontlinie heran fahren die Helfer:innen in die Dörfer – so, dass sie zumindest von der Artillerie nicht erreicht werden können. Aus medizinischer Sicht nahm der Versorgung im Krieg Eine Woche nach Abzug der Russen aus dem Gebiet zwischen Mykolaiv und Cherson begann ein Team von Ärzte ohne Grenzen mit dem Wiederaufbau der Primärversorgung in der Südukraine durch Mobile Kliniken. Die Interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle I.K.A. in Graz sucht ab sofort eine/n Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Teil- oder Vollzeit Die Arbeitsfelder der I.K.A. • Substitutionsbehandlung • Allgemeinmedizinische & Suchtmedizinische Behandlung • Pflegerische Betreuung & Gesundheitsvorsorge • Klinisch-psychologische Diagnostik & Behandlung • Sozialarbeiterische Beratung & Betreuung • Case- und Care-Management Wir suchen Ärzt:innen mit ... • Jus Practicandi & Substitutionsdiplom • Engagement und Interesse, suchtkranke Menschen zu behandeln • Berufserfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen von Vorteil • Interesse an interdisziplinärer Teamarbeit (Medizin, Pflege, Psychologie, Sozialarbeit) • Interesse an der inhaltlichen Weiterentwicklung der Einrichtung und ihrer Qualitätsstandards Wir bieten ... • Teil- oder Vollzeit (= 37 Wochenstunden) • Familienfreundlich geregelte Arbeitszeiten, OHNE Journal- und Nachtdienste • Mindesteinstufung € 6.585,81/Monat brutto bei Vollzeit = 37 Wochenstunden (lt. SWÖ-KV, Stufe 9/1 inkl. Überzahlung), Einstufung je nach anrechenbarer Vordienstzeit • Verantwortungsvolle, sinnstiftende Aufgabe • Externe Supervision, Fortbildung Bewerbungen bitte an: margit.pufitsch-weber@ika.or.at necesse est! IKA-Personal-Inserat-Aerzte-Steiermark.indd 1 26.04.2023 11:53:47

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