Fortbildung Ærzte Steiermark || 05|2023 21 Werbeeinschränkungen und -verboten reichten. Der Return on Invest liege bei derartigen präventiven Maßnahmen bei 1:6, rechnete Lerchbaum vor. Lerchbaum sprach auch über neue medikamentöse Möglichkeiten in der AdipositasTherapie: Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid, wobei für das letztgenannte Präparat Gewichtsverluste von über 20 Prozent dokumentiert sind. Trotz aller vielversprechenden Ergebnisse von Therapien mit neuartigen Arzneimitteln sei jedoch zu beachten, dass Adipositas eine chronische Erkrankung bleibe. 2 x 7 Impfungen Jürgen Prattes von der Med Uni Graz und der Klinischen Abteilung für Infektiologie an der Universitätsklinik für Innere Medizin am LKHUniversitätsklinikum Graz zog Bilanz über die Impfung und medikamentöse Therapien gegen COVID-19. Sieben Ansätze zur Immunisierung gegen das neue Coronavirus würden angewendet: von inaktivierten Impfstoffen über attenuierte Lebendimpfstoffe, solche mit viralen Vektoren, Protei n-Subuni t-Va k z i ne , DNA-Impfstoffe und mRNAImpfstoffe bis hin zu VLPImpfstof fen. Als fer t iges Präparat würden in der EU ebenfalls sieben Impfstoffe zugelassen, wovon zwei auch in für Omikron adaptierter Form verimpft würden. 5. Impfung nur im Spezialfall Hierzulande empfiehlt das Blutabnahme in der Praxis 02.06.2023 | 14.00-18.00 ÄK Steiermark, Kaiserfeldgasse 29, 8010 Graz Dr. Thomas Petek und Team EUR 90/Person (Übungsmaterial inkludiert) Richtiges Terminmanagement in Ordinationen 20.06.2023 | 18.00-19.30 Online Barbara Weber, MBA (Ordinationscoach) EUR 40/Person Anmeldung https://www.vorsorgemedizin.st/ anmeldung-fortbildungsangebote Quali kation für OrdinationsAssistenz ein Service der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin A Nationale Impfgremium NIG die COVID-Impfung ab dem 5. Geburtstag; ab dem vollendeten 6. Lebensmonat nur bei speziellem Risikoprofil. Eine fünfte Impfung wird erst ab 18 Jahren empfohlen und das nur bei Personen mit erhöhtem (Expositions- oder Erkrankungs-)Risiko sowie ab dem 60. Geburtstag. Prattes präsentierte einen Überblick über die Effektivität verschiedener monok lonaler Ant ikörper und verglich die therapeutischen Ansätze im häuslichen wie im Krankenhaus-Setting. Innerhalb der hospitalisierten Patientengruppe wiederum gebe es verschiedene Behandlungsansätze, je nach Schweregrad der Erkrankung. „Derzeit moderat pathogen“ In Vertretung von Bernhard Haas vom Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, referierte Jürgen Prattes auch zum Thema Epidemiologie und Testverhalten. „Derzeit moderat pathogenes Virus, Zugang zu Impfstoffen und Therapeutika“, lautete die Analyse des Ist-Zustandes. In Diagrammen zeigte Prattes die Differenz zwischen gemeldeten COVID-19-Fallzahlen und den geschätzten Dunkelziffern über die Zeit. Die mit Abstand höchsten gesicherten Fallzahlen wurden während der Omikron-Welle von BA.1 und 2 im Frühling 2022 verzeichnet. Im März 2023 waren die meisten Erkrankungen durch die Variante XBB.1.5 ausgelöst; wobei XBB.1.9 derzeit auf dem Vormarsch ist. Enorme Dunkelziffern Beim Vergleich der Inzidenzen in drei verschiedenen Omikron-Phasen (März 2022 BA.2, Juli 2022 BA.5 und Oktober 2022) fällt auf, dass (mit Ausnahme eines einzigen Bezirkes im Juli) zu allen Zeiten auf der Österreichkarte sämtliche Bezirke tiefrot eingefärbt waren. Auch imOktober 2022, als sich die Teststrukturen und damit das Testverhalten der österreichischen Bevölkerung komplett geändert hatten. Entsprechende Dunkelziffern sind zu vermuten. Im März 2023 (XBB.1.5.- Welle) hat sich die „rote Zone“ in den Nordosten des Landes zurückgezogen. In der Steiermark waren sämtliche Bezirke entweder gelb oder orange eingefärbt. Die Übersterblichkeit war besonders in der BA.1- und BA.2-Welle in Österreich extrem hoch. Fazit des Vortrages: Die bisherige Impfung kann nicht – oder nur ganz kurz – verhindern, dass geimpfte Personen das Virus bekommen, aber sie schützt gegen schweren Verlauf, Hospitalisierung und Tod durch COVID-19. Foto: Adobe Stock
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