38 Ærzte Steiermark || 05|2023 will, dass Eltern kleiner Kinder vollwertig dort arbeiten können“, sagt der Obmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte in der Steiermark, Ärztekammer-Vizepräsident Gerhard Posch. „Unzureichende Kinderbetreuungsangebote treiben Ärztinnen und Ärzte, die kleine Kinder zu betreuen haben, in die Teilzeit – und schließen jene, die nicht auf private Hilfe zugreifen Kinderbetreuung weiter mit großen Lücken Die Betreuung für Kinder von Spitalsärztinnen und -ärzten wird langsam besser. Aber gut ist sie noch lange nicht. Angestellte Ärztinnen & Ärzte Foto: Adobe Stock Standort Wagna enden die Betreuungszeiten näml ich spätestes um 18 Uhr, zumeist aber noch früher. Etwas besser sind die Zeiten am Morgen abgedeckt: An vielen Standorten, aber nicht überall, ist eine Betreuung vor 7 Uhr möglich. Die aber nötig wäre, wenn die reguläre Arbeit der Bediensteten in den meisten Fällen bereits um 7 Uhr beginnt. Kurz: Trotz deutlicher Verbesserungen in den letzten Jahren bleibt vielen BediensEine Ärztin oder ein Arzt hat Nachtdienst und kann deshalb die Kinder im Vorschulalter nicht selbst betreuen. Eine Partnerin, ein Partner oder Großeltern können auch nicht einspringen. Aber es gibt eine Kindertagesstätte, die mit dem Spital zusammenarbeitet und flexibel die Betreuung übernimmt – auch während eines Bereitschaftsdienstes in der Nacht oder am Wochenende. Das gibt es: zum Beispiel am Universitätsspital von Maastricht in den Niederlanden – aber für kein einziges steirisches Landeskrankenhaus. Dabei ist manches besser geworden in den letzten Jahren. 2015 gab es überhaupt nur an sieben steirischen LKHStandorten eine Form der Kinderbetreuung. Mittlerweile sind (fast) alle Standorte mit Kinderbetreuung grundversorgt. Flexible Betreuungszeiten, die eine Anpassung an die wechselnde Arbeitszeit erlauben, werden – seit März 2023 – allerdings nur am LKH-Standort Feldbach angeboten. Mit einem Tagesmüttermodell, von 6:15 bis 18 Uhr. Womit ein weiteres gravierendes Problem für Ärztinnen und Ärzte mit Betreuungsbedarf auftaucht: Ganz schlecht sieht es nämlich für jene aus, die einen Spätdienst bis 19 Uhr machen müssen. Mit Ausnahme vom LKHteten nichts anderes übrig, als auf private Betreuungsnetzwerke – soweit vorhanden – zurückzugreifen. Wer die nicht hat, schaut vielfach durch die Finger. „Die Arbeitszeiten für Ärztinnen und Ärzte und andere Gesundheitsberufe in Landeskrankenhäusern sind speziell. Das müsste sich auch in den Kinderbetreuungsangeboten widerspiegeln, wenn die KAGes „Unzureichende Kinderbetreuungsangebote treiben Ärztinnen und Ärzte, die kleine Kinder zu betreuen haben, in die Teilzeit …“ Ärztin/Arzt mit kleinen Kindern in Vollzeit? Ohne private Betreuungsnetzwerke ist das kaum realistisch. Zu schlecht sind die Kinderbetreuungsangebote in der Steiermark.
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