AERZTE Steiermark | Juni 2023

22 Ærzte Steiermark || 06|2023 Gesundheitsforum Für die Nutzung von Gesundheitsdaten gibt es zwar gute Grundlagen, allerdings fehle es an einer Strategie und der Zusammenarbeit der wichtigsten Stakeholder, lautete eine der zentralen Diagnosen der 8. PRAEVENIRE Gesundheitstage. International, vor allem in den USA, unterliegt das Sammeln und Nutzen von Gesundheitsdaten den Geschäftsbedingungen der jeweiligen Anbieter und Gesundheitsdaten stel len Vermögenswerte dar. Europa hat diesbezüglich eine andere Tradition und pf legt einen anderen Ansatz: In Europa sollen der Nutzen für die Bevölkerung sowie die Menschenrechte und Datensicherheit im Mittelpunkt stehen. In einem hochkarätig besetzten Gipfelgespräch im Rahmen der 8. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten diskutierten Vertreterinnen und Vertreter al ler wichtigen Stakeholdergruppen aus dem heitsdaten für den Bereich der EU einheitlich zu regeln, hat die EU-Kommission die Initiative zu einem Europäischen Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) ergriffen. Der EHDS stellt den ersten gemeinsamen EU-Datenraum in einem spezifischen Bereich dar, der aus der EU-Datenstrategie hervorgeht. Er zielt darauf ab, EU-weite Grundlagen für die Primär- und Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten zu schaffen und verfolgt drei Hauptziele: die Stärkung der Kontrolle von Einzelpersonen über ihre Gesundheitsdaten, die Förderung der Nutzung von Gesundheitsdaten zur Verbesserung der me d i z i n i s c h e n Versorgung, Forschung, Innovation und Politikgestaltung sowie die Ermöglichung eines sicheren und effizienten Austauschs, Nutzung und Weit e r v e r we n du n g von Gesundheitsdaten unter Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und ethischen Grundsätzen. Die Gefahr, so die Teilnehmenden des PRAEVENIRE Gipfelgesprächs, sei, dass Österreich, obwohl es im Vergleich zu anderen Ländern schon über die meisten relevanten Strukturen zur Datennutzung verfüge, dennoch die Entwicklungen des EHDS verschlafen könnte. Gesundheitsdaten als Gemeingut Im Gegensatz zum wirtschaftlichen Ansatz der Datennutzung in den USA sollen in Österreich die Gesellschaft und die versicherten Personen von den Daten profitieren. „Daher sollen sie pseudonymisiert als Open Source der Wissenschaft und der Industrie zur Verfügung gestellt werden, wobei der Benefit der Datennutzung wieder den Versicherten zugutekommen solle“, erklärte Bart De-Witte, Experte für die digitale TransGesundheitsbereich, wie eine sichere datenschutzkonforme Lösung der Nutzung von Primär- und Sekundärdaten aussehen sollte. Die Gesprächsrunde in Seitenstetten ist eine Fortsetzung und Vertiefung des 5. PRAEVENIRE Digital Health Symposions „Shape the Future“, das Ende April in Wien unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Riedl, Dozent an der Berner Fachhochschule, stattgefunden hat. Europäische Lösung kündigt sich an Um die Nutzung von Gesund8. PRAEVENIRE Gesundheitstage Österreich darf die Entwicklung des Europäischen Gesundheitsdatenraums nicht verschlafen, lautete die zentrale Botschaft des 8. PRAEVENIRE Gesundheitsforums in Seitenstetten. Hauptziele: • Stärkung der Kontrolle von Einzelpersonen über ihre Gesundheitsdaten • Förderung der Nutzung zur Verbesserung der medizinischen Versorgung, Forschung, Innovation und Politikgestaltung • Sicherer und effizienter Austausch, Nutzung und Weiterverwendung unter Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und ethischen Grundsätzen

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