AERZTE Steiermark | Juni 2023

Ærzte Steiermark || 06|2023 23 Gesundheitsforum Foto: Bayer, Schiffer formation im Gesundheitswesen und Gründer der HIPPO AI Fondation. Welche Schritte für Österreich notwendig sind, legte Univ.- Prof. Dr. Dietmar Bayer, Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark, anhand des „Positionspapiers zum European Health Dataspace“ der Österreichischen Gesellschaft für Telemedizin und e-Health, dessen Präsident er auch ist, dar. Was es brauche, so Bayer, damit Österreich bei der Datennutzung in der ersten Liga mitspielen kann, wäre der Auf bau eines österreichischen Gesundheitsdatenraums (AHDS) sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Umsetzungsstrategie in Form einer mit allen relevanten Stakeholdern erarbeiteten eHealth-Roadmap. Im Rahmen dessen müsse umgehend auch ein Projekt realisiert werden, in dem geklärt wird, wie ein Patient Summary (Patientenkurzakte) erstellt werden kann, we i l sons t eine „HuschPf usch-Akt ion“ im Rahmen der EHDS-Umsetzung drohe. Das große Problem, das es zu überwinden gelte, sei das „Silodenken“, das der Vernetzung und Vergleichbarkeit von Daten in der Praxis entgegenstehe. Die Voraussetzungen für eine sichere Datennutzung sei in Österreich gegeben. Hier so die Meinung der Teilnehmenden wäre es wichtig, auf bewährte Institutionen zurückzugreifen, die in der Vergangenheit schon einen sicheren Umgang mit Daten bewiesen hätten – allen voran die Statistik Austria. Zudem müsse eine koordinierende Stelle geschaffen werden, die die Datennutzung, vor allem durch die Industrie, im Auge behalte. Diese sollte aber eher einen pragmat i schen, genossenschaf tlichen Ansatz verfolgen und weniger Behördencharakter haben. Gewarnt wurde vor Eigenlösungen, sondern es müsse eine österreichweit einheitliche und mit den europäischen Partnern abgestimmte Form der Datenformate geben. Um eine möglichst lückenlose Datenerfassung zu gewährleisten, sahen die Expertinnen und Experten Incentives als probateres Mittel, statt auf Strafen zu setzen. Die Datenerfassung betreffe aber nicht nur klassische Gesundheitsdienstleister, auch der stetig wachsende Bereich der Start-ups für digitale Gesundheitsleistungen sei zu berücksichtigen. Hier müsse darauf geachtet werden, dass sich diese an die entsprechenden Standards halten, um tatsächlich nutzbare und sichere Datenanwendungen anbieten zu können. Dies könne man mittels Förderungen entsprechend regulieren, so die Teilnehmenden. Eine wichtige Voraussetzung, um den österreichischen Gesundheitsdatenraum umzusetzen, sei, die Bevölkerung von Anfang an entsprechend einzubinden. Dazu bedürfe es einer entsprechenden kommunikativen Begleitung. Diskutant:innen y Prof. Dr. Dietmar Bayer, Präsident Österreichische Gesellschaft für Telemedizin und e- Health, Vizepräsident Ärztekammer Steiermark y Bart De-Witte, Experte für die digitale Transformation im Gesundheitswesen, HIPPO AI Foundation y Prof. (FH) Mona Dür, PhD, MSc., Geschäftsführerin Duervation GmbH, Präsidentin der Austrian Association of Occupational Science (AOS) y DI (FH) Dr. Franz Leisch, PRAEVENIRE Chief Digital Officer (Moderation) y Dr. Manfred Müllner, Geschäftsführung FEEI Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie y Dr. Sebastian Reimer, Datenschutzexperte, ILIA - Intelligent Law & internet Applications y Prof. Dr. Reinhard Riedl, Dozent Berner Fachhochschule y Andreas Röhrenbacher, Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber y DI Dr. Christa Wirthumer-Hoche | Gesundheitsexpertin DigitalHealth-Experten: Praevenire-Geschäftsführer Franz Leisch (r.) und sein Nachfolger bei ELGA, Stefan Sabutsch. „Österreichischen Gesundheitsdatenraum aufbauen und eHealthRoadmap entwickeln“ Dietmar Bayer

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