6 Ærzte Steiermark || 06|2023 Bereich Gerhard Posch Wertschätzung für die steirische Bevölkerung intra kont a Die erste wichtige Mitteilung ist, dass die E-Zigarette keineswegs gefährlicher oder gleich gefährlich ist wie die Zigarette, sondern nur 10 % so gefährlich. Man muss sagen, die ist immer noch mit Risiken behaftet. Aber in der Größenordnung 10 %. Da gibt es mathematische Modellierungen aus anderen Ländern in Europa, aus England und aus den Niederlanden. Da wird das berechnet: Wie hoch ist das Krebsrisiko bei einem Switch auf E- Zigaretten? Das heißt, man kann schon die E-Zigarette empfehlen. In Deutschland ist es so, wir sind ja im europäischen Vergleich der Tobacco-Regulation von 37 Ländern auf Platz 35. Wir sind da nicht besonders gut, was das angeht. Wir bieten wenig aktive Beratung an. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung äußert sich dazu kaum bis gar nicht. Und selbst in Fachkreisen wird immer noch die E-Zigarette mit einer Art Vernebelungstaktik als schlecht dargestellt. Das hängt auch damit zusammen, dass im Hintergrund, würde ich mal denken, Pharmaindustrie vs. Zigarettenindustrie so einen Lobbyismuskrieg führen. Das darf nicht sein. Sondern wir müssen schon die konkreten Daten nehmen, die wissenschaftlichen Studien, die auf dem Tisch liegen. Und da gibt es keine einzige, die beweist, dass die E- Zigarette schädlicher ist als die Zigarette. Im Gegenteil, es sind meistens klinisch nur Vorteile zu erkennen, wenn man es schafft, auf die E-Zigarette zu switchen. Insofern würde ich sagen, wenn jemand aufhören will, zu rauchen, nach Daniel Kotz die ABC-Regel, also A ist etwa das Gesprächsangebot, B ist eine Beratung und C ist dann das Coaching. Also in dieser neuen Studie, die jetzt stattfindet, vom GBA gefördert, gibt es ungefähr 15 bis 20 Videosessions mit Interviews. Das nennt sich Motivational Interview, wo die Leute erst mal auf das Problem hingeführt werden, dass Rauchen überhaupt das Problem ist, dass Raucher sich als problematisch selbst wahrnehmen. Das passiert nämlich in der Regel gar nicht. „Mir geht es gut und der Helmut Schmidt wurde auch 90 Jahre alt.“ Der komplette Text ist hier zu finden: https://www.doccheck.com/de/detail/videos/5942-e- zigarette-mit-volldampf-voraus?utm_source=DC- Newsletter&utm_ medium=email&utm_campaign=DocCheckNews_2023-05- 22&utm_content=asset&utm_term =video&dcuid=88f1c273913d0bc7b6386fd92b6a9774&a mp;sc_ src=email_3724152&sc_lid=376395457&sc_ uid=vw5ygQrKzf&sc_llid=4874&sc_eh=cba9832 3b7fb29bc1 Prof. Dr. Manfred Storck ist Gefäßchirurg und Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie, Städtisches Klinikum Karlsruhe. 2 d batte Martin Storck 10 Prozent Foto: MUG, Schiffer Landeshauptmann Christopher Drexler hat in einem Krone-Interview kürzlich einen bemerkenswerten Satz gesagt: „Es kann nicht sein, dass unser Spitals-Personal weniger verdient als das in Nachbar-Bundesländern. Das ist eine große finanzielle Herausforderung, aber es geht um ein Signal der Wertschätzung …“ Und weiter: „Es laufen bereits Verhandlungen, die hoffentlich noch vor dem Sommer einen positiven Abschluss finden werden.“ Ja, die Verhandlungen laufen. Sie laufen auch dank einer beharrlichen und konsequenten Ärztekammer (Kurie Angestellte Ärztinnen und Ärzte). Wir sind froh darüber, dass nun auch der oberste steirische Politiker erkannt hat, dass die Benachteiligung der Steirerinnen und Steirer aufhören muss. Ärztinnen und Ärzte haben zumindest teilweise die Möglichkeit, in einem Krankenhaus jenseits der Landesgrenzen mehr Geld für ihre Arbeit zu bekommen. Und nutzen sie auch. Die Patientinnen und Patienten können nicht so leicht die Landesgrenzen überwinden. Sie müssen unter dem Ärzt:innenmangel in den steirischen Landeskrankenhäusern leiden. Eine konkurrenzfähige Bezahlung der Ärztinnen und Ärzte ist also nicht nur Ausdruck der Wertschätzung gegenüber diesen. Sie ist vor allem auch Ausdruck der Wertschätzung gegenüber der hilfesuchenden steirischen Bevölkerung. Ob es gelingt, die Verhandlungen noch in diesem Monat zu einem guten Abschluss zu bringen, ist schwer zu sagen. Dass der steirische Landeshauptmann darauf hofft, dass es gelingt, ist zumindest ein erfreuliches Zeichen. Vizepräsident Dr. Gerhard Posch ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte.
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=