Bereich Ærzte Steiermark || 06|2023 7 Es gibt Erfolge zu berichten, sowohl aus dem Bereich der angestellten als auch der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Bitte das in den nebenstehenden Kommentaren der beiden Kurienobleute nachzulesen. Hinter beiden Erfolgen steht ein- und dasselbe Prinzip: Leistung bringt es – und zwar den Ärztinnen und Ärzten, aber auch den Patientinnen und Patienten. Es gibt aber auch außerhalb der „normalen“ Verträge und Verhandlungen ein Thema, das viel mit Leistung zu tun hat: Das sind die Nachtdienste. Von denen werden nicht genug gemacht, klagt die KAGes als Dienstgeber. Es gibt aber eine einfache Lösung, um dieses Problem anzugehen: Wenn die „Mehr“- Nachtdienste (das betrifft vor allem den vierten Dienst) mehr bringen, dann werden sie auch von mehr Ärztinnen und Ärzten gemacht werden. Das klingt so einfach. Weil es so einfach ist: Wer diese Dienste macht, wird belohnt. Wer sie − aus welchen Gründen auch immer − nicht machen will, verzichtet auf die Belohnung. Aber er oder sie verzichtet dann mit gutem Gewissen. Diese Form der Lenkung ist ganz einfach. Es braucht dafür nur ein bisschen Mut und Kreativität. Wir Ärztinnen und Ärzte haben sie. Probleme lösungsorientiert anzugehen, ist sozusagen unser tägliches Geschäft. Und es ist unsere Haltung. Manche Player sind in mancher Hinsicht vielleicht zu wenig pragmatisch. Vielleicht sind sie auch zu wenig praxiserprobt. Beides verstellt bisweilen den Blick und führt zu komplizierten Maßnahmen. Manchmal zu zu komplizierten. Aber es gibt einen Ausweg: Zuhören und der Praxis vertrauen. Hier können und wollen wir helfen. Man muss uns nur lassen. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Ist der Tarifvertrag mit der ÖGK für die steirischen Ärztinnen und Ärzte perfekt? Natürlich nicht, auch wenn er allein für das Jahr 2022 ein zusätzliches Honorarvolumen von 24,8 Millionen für die Ärztinnen und Ärzte bewegte. Das ist das höchste Volumen seit drei Jahrzehnten. Der Wirtschaftsexperte, der die Verhandlungen begleitet hat, macht aber noch auf etwas Bemerkenswertes aufmerksam: Ärztinnen und Ärzte können Einiges tun, um ihr Ergebnis zu verbessern – und zwar verrechnungstechnisch und auch organisatorisch. Näheres finden Sie in diesem AERZTE Steiermark (Seiten 42 und 44). Und es lohnt sich natürlich auch, den neuen PVEVertrag genau zu studieren: Er beruht auf einem Leistungs- und Tarifkatalog, der für Einzelpraxen genauso gilt wie für alle Organisationsformen von PVE. Dieser neu verhandelte Tarifkatalog ist noch lange nicht ideal für die Steiermark. Aber: Er ist auf einem guten Weg in Richtung Besserung. Und: Er folgt dem wichtigen Prinzip der Augenhöhe für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte − das ist eine unerlässliche Voraussetzung dafür, gemeinsam und stark aufzutreten, wahrgenommen zu werden und uns nicht segmentieren zu lassen. Woran sich das erkennen lässt? Die Behandlung der einzelnen Patientin, des einzelnen Patienten wird auch in der PVE-Struktur viel wichtiger – Leistung und Einsatz lohnen sich. Das ist eine gute Nachricht für Ärztinnen und Ärzte. Und es ist auch eine gute Nachricht für die Menschen, für die wir arbeiten: die Patientinnen und Patienten in der Steiermark, die in allen niedergelassenen Strukturen bestens betreut werden. Die Bedingungen für diese optimale Betreuung haben sich nun endlich deutlich verbessert. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Das Bestmögliche schaffen Standortbestimmung Michael Sacherer Zuhören und der Praxis vertrauen d batte Fotos: Ludwig Schedl, Schiffer, Grafik: Konrad Lindner
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