Cover Foto: MUG hat, einen wichtigen Beitrag. Ihre Kritik: Österreich sei zu „diagnoseorientiert“. Sind Fachärzt innen und Fachärzte für Geriatrie (die es als Ausbildungsfach in Österreich nicht mehr gibt) der richtige Weg? Manches spricht dafür. Jedenfalls sei die Geriatrie so wie in einigen osteuropäischen Ländern und weiten Teilen Deutschlands auch in Österreich „unterentwickelt“. Während sie in anderen boomt: Laut RollerWirnsberger ist dHausie Geriatrie das am stärksten wachsende internistische Fach in Großbritannien. Die geringe Bedeutung in Österreich erstaunt. Sind doch 65+Jährige eine stark wachsende Bevölkerungsgruppe. Am 1. Jänner 1970 waren laut Statistik Austria 14 Prozent der österreichischen Bevölkerung 65 Jahre und älter. Am 1. Jänner 2022 waren das 18,7 Prozent. Oder in realen Zahlen: Aus 1,391 Millionen über-65-Jährigen am Stichtag 1.1.1970 wurden bis zum 1.1.2022 fast 2,595 Millionen Personen diesen Alters. Betrachtet man die 75+Jährigen wuchs die Anzahl gar von gar von 347.350 auf 849.672 – das ist weit mehr als eine Verdoppelung. Eine wichtige Rolle in der Erstbetreuung dieser „Alten“ kommt den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin als „Haus- ärztinnen und Hausärzte“ zu. Dort ortet Bildungsexpertin Rol ler-Wirnsberger „einen extrem hohen Bedarf an Geriatrie“. (Nicht nur) für Hausärztinnen und Hausärzte (das Angebot richtet sich auch an alle Fachärztinnen und -ärzte, speziell die für Innere Medizin) gibt es das Geriatrie-Diplom der ÖÄK. Lehrgänge dazu bieten die Alte Menschen, die geriatrische Angebote brauchen, gibt es genug – und es werden ständig mehr. Die Gesundheitspolitik will aber in den meisten Fällen lieber Entbindungen statt altersmedizinischer Strukturen. Die sind offenbar nicht „sexy“ genug. Ærzte Steiermark || 06|2023 9
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