Foto: Fotos: beigestellt spielen, resultiert daraus eben eine Improvisationsmusik der sehr speziellen Art. Zur Musik entspannen Nach wie vor zählt – neben der Gartenarbeit, der sich beide Sponner-Brüder leidenschaftlich widmen – das Musikhören zu ihren bevorzugten Entspannungsmethoden. Robert verfügt noch über eine echte Schallplatten-Sammlung, der er sich gerne widmet. Guido hört fast alle Genres: Klassik, Rock, Alternative. „Wenn mir ein Stück gefällt, ist mir die Musikrichtung egal.“ Sein Lieblingsstück wechselt mit den Lebensphasen; allerdings faszinieren ihn schon seit langem die mitreißenden Rhythmen des afrokubanischen Buena Vista Social Club. Als aktiver Pianist meidet er Johann Sebastian Bach, dessen Klavierstücke er „zu mathematisch“ findet. Robert hingegen kann sich dazu – nach dem Prinzip der Bluestonleiter (einer pentatonischen Tonleiter inklusive verminderter Quint). Obwohl die vierhändige Jazz-Impro ursprünglich von Robert angeregt wurde, sind sich die Brüder einig, beim Spielen gleich oft den Ton anzugeben, sprich: mit einer eigenen Idee die Initiative zu ergreifen. Auch wenn sie mittlerweile aufgrund beruflichen wie familiären Engagements nicht mehr so häufig dazukommen, miteinander zu musizieren, ist die Harmonie zwischen den beiden schnell wieder gefunden, „wenn die Stimmung passt und irgendwo ein Klavier steht“. Das kann auch zu Familienfesten sein. Die Tradition des Klavierspielens wird jedenfalls an alle fünf Kinder, die sie zusammen genommen bereits haben, weitergegeben. Wenn die Eineinhalb- und Zweijährigen mit Bach anfreunden, mag dafür viele Stücke der Klavierliteratur aus dem frühen 20. Jahrhundert nicht besonders und schon gar keine Popmusik. „Ich höre gerne Stücke mit einer unvorhergesehenen Wendung.“ Musikalische Pläne miteinander verfolgen sie keine, sie bleiben weiterhin spontan und spielen miteinander, wenn es sich ergibt. Auf die Frage, welche Musik denn dereinst zu ihrem 80. Geburtstag gespielt werden solle, weiß Guido noch keine Antwor t . Das sei doch noch so lange hin. Robert, der immerhin zweieinhalb Jahre weniger bis zu seinem 80er vor sich hat (auch wenn es noch gut 42 Jahre sind), antwortet ebenso spontan wie konkret: Tschaikowskis Ouvertüre 1812, die mit den Kanonenschüssen. So ähnlich die Sponner-Brüder einander auf den ersten Blick sind, so sehr unterscheiden sie sich auf den zweiten. Ærzte Steiermark || 07_08|2023 19 Dr. Guido Sponner Die „Gebrüder“ Sponner am Klavier: Die Stimmung muss stimmen …
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