34 Ærzte Steiermark || 07_08|2023 Birgit Pichler Sie heißen Schneewittchen und Stupsnase, Taubenherz und Tigerel la, lachender Wurm und schwarzer Matrose, können auch goldgelb, rosarot, schwarz, grün gestreift, knallorange oder violett sein, kugelrund, länglich, riesig oder so winzig wie Ribisel. Die Paradeiservielfalt ist groß und mit ihr die geschmackliche Palette – von zuckersüß bis säuerlich-würzig. Generell unterscheidet man zwischen Busch- und Stabparadeisern. Wer sie auf dem Balkon oder im Garten in Töpfen zieht, kennt den Unterschied. Letztere wachsen an Fäden oder Stäben geleitet in den Himmel, Buschparadeiser hingegen, wie der Name schon sagt, buschig in die Breite. Sobald die Früchte sich verfärben, kann man sie theoretisch essen. Vorausgesetzt, sie schmecken schon, sonst wartet man mit der eigenen Ernte besser noch ab, bis sie ganz ausgereift sind. Reife ist das Stichwort, denn Paradeiser entwickeln, wie andere Nacht schat tengewächse, den Pflanzenschutzstoff Solanin, um unter anderem Schädlinge abzuwehren. Reife Früchte kommen auf eine geringe Menge von rund 0,7 Milligramm Solanin pro Paradiesisch, diese Früchte! Aromatisch und vielseitig: Paradeiser sind Alleskönner in der Küche. fast&Healthy Geeiste Paradeiser mit Mozzarella Zutaten für 4 Vorspeisenportionen: Für das Eis ½ kg reife aromatische Paradeiser, 1 EL Tomatenmark, 1 Spritzer Limettensaft, 1 Prise Salz, 1 Prise Zucker; außerdem250 g Mozzarella, Olivenöl, Apfelbalsam, Schale ½ unbehandelten Zitrone, 1 Hand voll gezupfter Basilikumblätter. Zubereitung: Früchte waschen, trocknen, Strunk entfernen. Paradeiser grob schneiden, pürieren und abseihen. Die Flüssigkeit mit Tomatenmark mischen, mit Limettensaft, Salz und Zucker abschmecken und solange in den Tiefkühler geben, bis die Masse friert. Inzwischen immer wieder mit der Gabel durchrühren, sonst bilden sich zu große Eiskristalle. Zum Anrichten Basilikum in feine Streifen schneiden, Zitronenzesten klein hacken und Mozzarella würfelig schneiden. Den Käse mit Balsamessig und Olivenöl beträufeln, auf vier Schüsseln verteilen, Basilikum und Zesten darüberstreuen und je einen Löffel geeiste Paradeiser darauf setzen. GesunderGenuss Fotos: Adobe Stock 100 Gramm. Das meiste davon sammelt sich im Stielansatz – und der lässt sich ausschneiden. Unreif sollte man Paradeiser nicht essen, eine konzentrierte Menge an Solanin ist der Gesundheit nicht zuträglich – auch das Einlegen in Essig oder das Erhitzen verringert die Wirksamkeit des Stoffes nicht. Wie lagern? In der Küche sind Paradeiser Alleskönner. Reif und voll im Geschmack bereichern sie Salate, Salsas und mediterrane Speisen, sind roh als Solokünstler mit Olivenöl und Salz eine Wucht, lassen sich aber auch wunderbar zu Saucen, Ketchup und Aufstrichen verarbeiten oder im Ofen zu Aromawundern schmoren. Bevor es ans Eingemachte geht, vorab ein Lagertipp: Ob man sie nun selber erntet oder kauft – im Kühlschrank verlieren die Früchte schnell an Aroma, deshalb gilt es, sie möglichst frisch zu verbrauchen und nur, wenn nötig, im Dunkeln bei Zimmertemperatur oder etwas kühler zu lagern. Werden Paradeiser ohne Haut gebraucht, schneidet man ein kleines Kreuz in das spitze Ende und taucht sie rund 30 Sekunden in kochend heißes Wasser. Die Haut platzt auf und die Früchte lassen sich gut schälen. Wer den Geschmack der Früchte intensivieren will, schiebt sie in den Ofen. Dazu den Stielansatz – zumindest von großen Exemplaren – ausschneiden und die Paradeiser in eine ofenfeste Form setzen (oder ganze Rispen verwenden und, wenn sie später gar sind, mit dem Ansatz aus den Früchten ziehen). Mit Olivenöl beträufeln, mit drei bis vier Thymian- und/oder Oreganozweigen gut durchmischen, je nach Größe bei 190 bis 200 Grad rund 35 bis 45 Minuten in der Schale garen – fertig sind herrlich aromatische Ofenparadeiser. Tritt währenddessen zu viel Flüssigkeit aus – das passiert mitunter, wenn die Paradeiser bei zu niederer Temperatur gegart werden – kann sie auch abgegossen und als Basis für eine Suppe verwendet werden. Wer die Früchte nicht als Beilage, sondern als Sugo für die Pasta verwendet, kann auch ein bis zwei grob geschnittene Zwiebeln und ein paar geschälte Knoblauchzehen, eventuell auch Paprika oder Karotten mitschmoren. Nach dem Überkühlen die Häutchen von den Früchten zupfen, bevor sie püriert und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden. Auch mit
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