40 Ærzte Steiermark || 07_08|2023 Foto: beigestellt E-Health-Referent Alexander Moussa fragt: Welche Cyberrisiken bestehen für Ärzt:innen und wie kann man ihnen begegnen? Michael Sauseng (Sie&wir): Für das gesamte Gesundheitswesen existieren Cyberrisken in beträchtlichem Ausmaß. Einerseits bestehen Datenverlustrisken, d. h. DSGVO-Strafdrohungen, andererseits u. U. Haftungsansprüche Betroffener gegenüber Ärztin/Arzt oder Krankenhaus. Und es gibt gesetzlich exakt geregelte Benachrichtigungspf lichten an Betroffene und Behörden. Hinzu kommen Wiederherstellungs-Kosten des betroffenen EDV-Systems, von Daten sowie Betriebsstillständen. Wir haben z. B. in unserem Klientel im Vorjahr einen € 200.000,- Schaden in einer fachärztlichen Ordination abgewickelt. Cyberangriffe bewirken letztendlich auch Reputationsverlust und negative Berichterstattung. Im Wesentlichen lassen sich diese Risken mit spezifisch dafür konzipierten Cyberversicherungen abdecken. Damit sind aber keineswegs die Standardprodukte einiger Versicherungshäuser gemeint, sondern Absicherungskonzepte spezieller Anbieter. Die österr. Versicherungsmaklerschaft kann auch hier, genau abgestimmt auf die jeweilige Berufsgruppe, einen „Best Advice“ liefern. Die Hauptargumente für den Cyberversicherungsabschluss sind also: 1. Krisenmanagement, d. h. Hilfe durch EDV-Expert:innen unmittelbar nach dem Angriff 2. Haftpf licht- und Betriebskostenübernahme Gegen fahrlässig oder sogar vorsätzlich agierende Mitarbeiter:innen bietet auch die beste Firewall keine 100%ige Sicherheit, als letzter Fallschirm bleibt nur eine spezielle Ärzt:innen-Cyberversicherung. Michael Sauseng ist Prokurist und Gesellschafter von Sie&wir Versicherungsmakler- und BeratungsgesmbH. Michael Sauseng Rat und D@ten : Die IT-Kolumne Tischlerqualität im Ennstal Erlebbar wird Tischler-Qualität etwa in der Ordination von Oliver Lammel, einem Arzt für Allgemeinmedizin und Facharzt für Innere Medizin in der Ramsau. Das Gebäude erinnert in seiner schlichten, aber gediegenen Architektur an die typischen Heuschober des Ennstals. Die Massivbauweise mit Holzverschalung wurde in den Innenräumen mit massivem Lärchenholz fortgesetzt. Dazu sind Sitzflächen mit grobem Lodenstoff überzogen, der ebenfalls aus der Region stammt. Insbesondere im Wartezimmer wird das Material Glas eingesetzt. Durch große Fenster öffnen sich herrliche Ausblicke bis zum Dachstein – und lenken vom eigenen Leiden ab. Eine Glasfassade kann aber auch den Blick in einen Birkenhain im Garten der Ordination freigeben, der im Innenraum durch Möbel aus Birkenholz ergänzt wird. Hygiene durch Kunststoff Für den Boden aber ist nicht die persönliche Wahl von Holz bzw. Parkett zulässig, denn die Hygienevorschriften für Ärzt:innen erlaubt das in Eingriffsräumen nicht. Böden in Ordinationen sollten möglichst strapazierfähig und leicht zu reinigen sein. Dabei können sie durchaus wie aus Holz ausschauen. Belastungen wie Säuretropfen, Rollen von Arbeits- und Rollstühlen, salzige Schneereste und Streusplitt halten am besten Vinylböden oder keramische Fliesen stand. Vinylböden sind darüber hinaus leise und gelenkschonend, dazu noch fußwarm und rutschhemmend. Im Vollmaterial bestehen sie ausschließlich aus feuchtigkeitsabweisendem Kunststoff. Laminatböden bauen sich aus mehreren Schichten auf und bestehen zum überwiegenden Teil aus hoch verdichteten Holzfaserplatten. Darüber, wie viel Kunststoff in Laminat- bzw. Melanböden steckt, gehen die Meinungen auseinander. Für die Deckschicht oben werden dünne Papiere verwendet, die bereits mit Melamin-Klebstoff getränkt wurden und den Blick auf das darunter liegende Dekorpapier freigeben. Für die Arbeitsoberf lächen bzw. Tischbeschichtungen in der Ordination wird häuf ig Mineralwerkstoff verwendet. Dies ist ein vielfältiger Verbundwerkstoff, der aus einer Acrylmasse, abgebundenen natürlichen Mineralien (ca. 75 %) und Farbpigmenten besteht. Mineralwerkstoffe sind porenlos und damit bakterien- und f leckenresistent sowie unempfindlich gegenüber Chemikalien. Zusammen mit einer fugenlosen Verarbeitung entsteht so eine möglichst perfekte hygienische Arbeitsumgebung. Sicheres Metall Metall begegnet einem in Ordinationen vorzugsweise bei Akten- und Schiebschränken, Hängeregistraturschränken und Rollcontainern. Sie garantieren Stabilität und Langlebigkeit auch bei häufigem Gebrauch. Oft werden sie mit Pulver beschichtet, sodass die kalte Ausstrahlung von Metall überdeckt wird. Geräumigere Sitzmöbel aus Stahl und Leder, sogenannte Freischwinger, sind eher für Wahlarztpraxen zu empfehlen, da sie in der Regel nicht so stark frequentiert sind wie Kassenpraxen. Nicht zu unterschätzen ist, dass Stahlschränke sich sicherer verschließen lassen als Holzschränke. Gewisse lagernde Medikamente oder persönliche Dinge können so einbruchssicherer untergebracht werden. wirtschaft&Erfolg
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