Ærzte Steiermark || 09|2023 21 20 Ærzte Steiermark || 09|2023 Fotos: Klaus Ranger ImpFwesen ImpFwesen Bi rg i t We i nberger r ie t dazu, dass sich einerseits Vertreter:innen der Wissenschaft direkt an die Bevölkerung wenden sollten und andererseits das Gesundheitspersonal. Erfolgreiche Konzepte anderer Länder könne man kopieren. Zwischen Impfentscheidung und der Möglichkeit, sich impfen zu lassen, dürfe keine zeitliche Lücke entstehen. Maria Paulke-Korinek will Awareness schaffen, den E-Impfpass ausbauen und impfungs- und zielgruppenspezifische Kampagnen lancieren. Jede Impfung evoziere andere Ängste, die auch altersspezifisch divergieren und denen entsprechend begegnet werden müsse. Ursula Karnthaler will die interdisziplinäre Zusammenarbeit von medizinischer Expertise und Fachleuten aus der Öffentlichkeitsarbeit stärken, um alle Kommunikationskanäle adäquat bespielen zu können. Auf die Selbstverantwortung der Bevölkerung setzt Andreas Krauter, und auch über Nudging möge man nachdenken. Die ÖGK bereite bereits Informationen auf Gamification-Ebene auf. Auf der Suche nach niederschwelligen Zugängen zu Impfungen müsse noch viel mehr Fantasie entwickelt werden. kungsvoller sei es etwa, Impfbotschaf ten vom Gesundheitspersonal verkünden zu lassen als von Politiker:innen. Schlafende Viren – verschlafene Chance? Die Innsbrucker Immunolog ie-Profes sor i n Bi rg i t Weinberger, Leiterin der Forschungsgruppe Immunoseneszenz und Impfung, trat gleich als Messenger für die Herpes-zoster-Impfung auf. Wer 80 Jahre alt werde, habe eine 50:50-Chance, eine Gürtelrose zu entwickeln. Ein Drittel der Erkrankten leide danach unter einer schmerzhaf ten Postherpetischen Neuralgie. Gerade bei älteren Erkrankten vermindere die PHN die Lebensqualität, bis hin zum Verlust der Selbständigkeit. Auch sei danach das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Da weit über 90 Prozent der Bevölkerung Varicella-zosterViren in sich tragen und die Bevölkerung altere, wodurch Zos ter-Ausbrüche wahrscheinlicher würden, brächte diese bei uns noch wenig verbreitete Impfung sowohl individuell als auch gesamtgesellschaftlich gesehen, deutliche Vorteile. Keine Prophylaxe finanzierbar Warum die Herpes-zosterImpfung trotzdem nicht von den Krankenkassen übernommen werde, erklärte Andreas Krauter, Fachbereichsleiter des Medizinischen Dienstes in der ÖGK: Die rechtsverbindlichen Vorgaben der Sozialversicherungen hielten fest, dass eine ausreichende und zweckmäßige Behandlung zu finanzieren sei, aber nicht mehr als notwendig. Auch die Abgabe von Heilmitteln, die überwiegend der Prophylaxe dienen, sei nicht Aufgabe der ÖGK. Für Dialyse-Patient:innen, Menschen mit Immundefekten oder nach Organtransplantationen übernehme die ÖGK die Kosten für eine Zoster-Impfung al lerdings als „vorgezogene Krankenbehandlung“. Dies sei bei verschiedenen onkologischen Erkrankungen und solchen, die eine immunsuppressive Therapie erfordern, für diverse Impfungen möglich. Auch stolz sein … Maria Paulke-Korinek, Abteilungsleiterin für das Impfwesen im Gesundheitsministerium, wollte nicht nur Mängel im Vordergrund sehen, sondern präsentierte jene Entwicklungen, auf die ÖsFr. 8. – Mo. 11. Dez. 2023 Ramsau am Dachstein Leitung: Prim.i.R. Dr. Engelbert Wallenböck Orthop.-Traumatolog.-Physk. Grundkurs II Praxis- & Theorieseminare, Ärztesport FORTBILDUNG AKTUELL SportÄrztetage Weiterbildung zum ÖÄKDiplom „Sportmedizin“ 23 Anmeldung & Info: www.med.or.at/sport Auskünfte: Fr. Michaela Hutter Telefon 0316/8044-37 E-Mail: fortbildung@aekstmk.or.at Vortragender: Dr. Max Hai vogl ndgl. Fach zt für Kinder- und Jugendh ilkunde in Deutschlandsberg Moderation: Dr. Laurenz Schöffmann, MSc Co-Fortbildungsreferent D . 12. Sept. 2023, 19 Uhr, Ärztekammer Steiermark, Graz FORTBILDUNG AKTUELL Anmeldung: www.med.or.at/rlb Die Teilnahme ist kostenfrei. UNTERSTÜTZT VON Raiffeisen-Landesbank Steiermark Turnusärzt *innen-Weiterbildung: !Diese Reihe richtet sich an alle Ärzte*innen in Ausbildung (aller Fächer & Allgemeinmedizin). Im Anschluss laden wir Sie gemeinsam mit der Raiffeisen-Landesban Steiermark zu einem kleinen Buffet ein. © AdobeStock Das akut kranke KKiind terreich stolz sein könne: den E-Impfpässe, die Alterserweiterung der kostenlosen HPVImpfung und das heuer im Herbst startende Bundeszielsteuerungsprojekt zur Influenza-Impfung. Es handle sich dabei um shared governance aller Systempartner und sei „ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“. Ursula Karnthaler, die als Wiener Landessanitätsdirektorin die Perspektive der Bundesländer einbrachte, betonte, das Projekt zur Inf luenzaImpfung sei auch als Prototyp für mögliche andere Impfprojekte zu sehen. Mehr Fantasie! Vorsch läge der Exper t : innenrunde, wie Österreich in puncto Erwachsenenimpfungaufholenkönne:Florian Spitzer schlug vor, verhaltenswissenschaf t l iche Aspekte als einen Baustein in Impfprojekten zu berücksichtigen, zudem solle man sich trauen, mit verschiedenen Ansätzen zu experimentieren und dann die response rates zu vergleichen. In den USA habe es dazu eine Studie mit verschiedenen SMS-Botschaf ten gegeben, deren Wirksamkeit anschließend evaluiert wurde. Präzision, Geschwindigkeit und moderner Service Support für Ärztinnen & Ärzte ELLA – Elektronische Laboranforderung Online-Anforderung aller Laboranalysen Gratis Probenabholung und -weiterleitung Kostenfreie Bestellung von Verbrauchsmaterial Befundserver für Ärzte und Patienten Fachärzteteam für Rückfragen Ärztliche DFP-Fortbildung Routinebestimmungen & Spezialdiagnostik Arbeitsmedizinische Bestimmungen Allergiediagnostik Medikamentenspiegel Hormonstatus Tumormarker Vitamine & Spurenelemente (auch Vollblutanalysen) Impftiter-Bestimmungen Hepatitis A/B, Masern, Mumps, Röteln, Varicellen, FSME, SARS-CoV-2 Antikörper Tel.: 0316/671331 www.medlabor.at PROBENABHOLUNG steiermarkwei t GRATIS inkl. kostenfreies Abnahmebesteck und Verbrauchsmaterial www.medlabor.at Unser Fachärzteteam – Ihre Ansprechpartner Med. & Chem. Labordiagnostik Lorenz & Petek GmbH Körösistraße 19, 8010 Graz, Tel.: 0316 671331, Fax: DW-15 institut@medlabor.at www.medlabor.at Laborfachärzte: Dr. Thomas Petek Dr. Berit Petek Dr. Susanne Falk Dr. Manfred Neubauer Dr. Zhivka Mihova-Kardalev Online-Analysen-Verzeichnis: www.medlabor.at Immunologin Birgit Weinberger: 80-Jährige haben 50:50-Chance auf Herpes zoster BM-Abteilungsleiterin Maria Paulke-Korinek ist stolz auf E-Impfpässe, Alterserweiterung der Gratis-HPVImpfung und das im Herbst startende Bundeszielsteuerungsprojekt zur Influenza-Impfung ÖGK-Fachbereichsleiter Andreas Krauter: Herpes-zoster-Impfung für ÖGK nur als „vorgezogene Krankenbehandlung“ zahlbar Wiener Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler: Influenza-Impfung auch als Prototyp für mögliche andere Impfprojekte sehen
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=