Albert Camus hat ein Werk geschrieben, das auf Werner Leodolter zugeschnitten sein könnte und dazu gemeint: „Sisyphos muss ein glücklicher Mensch gewesen sein, er kannte seine Bestimmung und den Zweck seiner Arbeit.“ Ich möchte Ihnen Gespräche, Diskussionen und Erlebnisse mit Werner Leodolter auf unserem steinigen Digitalisierungspfad schildern. Unser Grundcredo lautete: Digital kann jeder. Die meisten, die über Digitalisierung spreI did it my way Kurt Völkl, langjähriger VAEB-Generaldirektor und Professor für angewandte Unternehmensführung und -steuerung in der öffentlichen Verwaltung an der Karl-Franzens-Universität Graz, hielt die Gedenkvorlesung für den durch einen Autounfall in Island jäh aus dem Leben gerissenen, ehemaligen KAGes-Vorstandsvoritzenden Werner Leodolter. Wir bringen Auszüge. Essay chen, denken dabei nur an ein technisches Phänomen. Nicht zuletzt, weil Organisationen Millionensummen in digitale Techniken investiert haben und investieren werden. Für uns war der Digitalisierungsprozess aber vor allem tiefgreifender sozialer Kulturwandel. NachdemdieGöttin für sinnvolle Zeitabläufe ermordet worden ist, möchte ich mich nicht in die Täterreihe einordnen, sondern nur meine Arbeit mit Werner Leodolter ein wenig ausbreiten und dabei unseren Kirchturm und unseren Horizont vermitteln. Nach dem erstem Hauptsatz der Thermodynamik kann Energie weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur umgewandelt werden. Meistens in Wärme. Nachdem wir beide ja diese angedeutete Kulturrevolution der Digitalisierung nicht alleine schultern konnten, litten wir ständigunter demDiderot-Effekt. Denis Diderot war Philosoph und Aufklärer, der gegen das dogmatische Denken und für an humanistische Ideale angelehnte Moral eintrat. Diderot hatte Marie Thérèse Rodet Geoffrin, in deren Salon er gelegentlich zu Gast war, einen Gefallen getan. Diese schenkte ihm dafür einen neuen scharlachroten Hausrock, worauf er feststellen musste, dass die vorher als harmonisch wahrgenommene Einrichtung des Hauses nicht zu demMantel passte: „Mein alter Hausrock und der ganze Plunder, mit dem ich mich eingerichtet hatte, wie gut passte eins zum anderen.“ Damit wäre das Thema Digitalisierung, Digitalisierungspfad, Digitalisierungsfortschritt recht gut beschrieben. Werner und ich kamen mit einem neuen Hausrock und standen vor dem Dilemma, wie wir Organisationen davon überzeugen können, neue Investitionen passend zum neuen Hausrock zu tätigen, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen. Unser erster Befund war ernüchternd; Es gibt keine innovationsfreundliche Organisation und keine erneuerungswillige Bürokratie. Man muss einen Fuß imAlten stehen haben, einen im Neuen. Das heißt: den Alltag der Routine weitertreiben und mit voller Kraft Innovationen befeuern. Wir hatten den wortgewaltigen Philosophen Friedrich Nietzsche an unserer Seite, der den Weg der Digitalisierung fast vorgezeichnet hat: „Übung, Übung, zuerst die Werke, der Glaube folgt dann schon alleine.“ Wer so 16 Ærzte Steiermark || 10|2023 Foto: Christoph Lackner wie wir beide im öffentlichen Gesundheitswesen tätig war, schafft sich ja sein eigenes mentales Modell, wie Gesundheit funktioniert und was gute Managementführung bedeutet. Als politische Handlungsinstrumente für die Systemsteuerung stehen zur Verfügung: Finanzierung, Entgeltsystem, Organisation, Evaluierung und Überzeugung. Die Ziele Gesundheitszustand, Risikoschutz und Patientenzufriedenheit mit den zwei Bewertungskriterien Niveau und Verteilung auf die Menschen werden über die intermediären Ziele Zugang, Qualität und Effizienz erreicht. Die Kultur von Organisationen – im speziellen in Gesundheitsorganisationen – stellt sich ja nicht als nicht beliebig gestaltbar heraus. Und sie wird von einer Vielzahl von nur bedingt oder nur schwerlich beeinflussbaren Faktoren geprägt. Werner betonte immer, dass Führung offensichtlich dem einfachen Weg des Sinatra-Prinzips folgt: „I did it my way.“ Irgendwann in unseren parallel verlaufenden Laufbahnen haben wir zufällig entdeckt, dass wir beide das Glasperlenspiel von Hermann Hesse gelesen haben oder lesen mussten. Wir sind übereingekommen, dass die Figur des Regenmachers am ehesten die heutige Führungskraft, uns beide eingeschlossen, beschreibt. Hermann Hesse berichtet im Glasperlenspiel über den Regenmacher Knecht. Dieser Beamte (Hesse) steht bei seinem Stamm in hohem Ansehen. Zu den traditionellen Aufgaben des Regenmachers gehört es, die Aussaattermine zu bestimmen. Bei außergewöhnlichen Wetterverhältnissen, die die Ernte gefährden, wird er zur wichtigsten Person seines Stammes. Gegen Trockenheit und Misswuchs wendet ein Wettermacher seine Mittel an: Opfer, Beschwörungen, Bittgänge in sich steigender In- ein Unternehmen der Für Fragen steht Ihnen gerne Herr Prim. Dr. Sigurd Hochfellner zur Verfügung Ärztliche Leitung der Privatklinik St. Radegund. Privatklinik St. Radegund +43 (0) 3132 / 53 553 - 0 Diepoltsbergerstraße 38-40 A-8061 St. Radegund office@privatklinik-stradegund.at *mit Bereitschaft zur Überzahlung auf ein marktübliches und attraktives Gehalt bei entsprechender Qualifikation, Erfahrung, Kompetenz und Leistungsvermögen. 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