Ærzte Steiermark || 10|2023 31 tet. Damit alle, die in CoronaJahren vergessen haben, sich den Impfschutz zu holen, das so schnell wie möglich nachholen können. Aufschnupfen gegen die echte Grippe Jährlich aufgefrischt werden sollte die Impfung gegen die echte Grippe (Influenza). Bei Kindern und Jugendlichen geht das ganz einfach über die Nase – und zwar gratis – denn sie bekommen den Impfstoff in beide Nasenlöcher geträufelt und müssen ihn nur mit einem kräftigen Atemzug hochziehen. So einfach die Verabreichung, so groß die Wirkung: Bei der echten Grippe wird die Krankheit, die sich in Kindergärten und Schulen bei Ungeimpften gut verbreiten kann, wirklich oft von den Kindern „nach Hause gebracht“ und leider auch zu Babys oder Großeltern, für die echte Grippe lebensgefährlich werden kann. Deshalb ging man anfangs davon aus, das könnte auch bei COVID so sein, was sich letztlich als unwahr erwiesen hat. Aber für die echte Grippe stimmt es erwiesenermaßen. Der Inf luenza-Impfstoff, der über die Nase verabreicht wird, ist ein Lebendimpfstoff, enthält also den gesamten Krankheitserreger, aber in abgeschwächter Form und kann ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr bis zum 18. Geburtstag verabreicht werden. Der Impfstoff wird jedes Jahr neu zusammengestellt – nach den Erfahrungen mit der Grippewelle auf der Südhalbkugel. Bei manchen schweren Grunderkrankungen wie einer Leukämie, HIV-Infektion, bei Immundefekten oder Cortison- und Langzeit-AspirinTherapien dürfen Kinder den Lebendimpfstoff nicht erhalten, sollten ersatzweise aber unbedingt mit dem Totimpfstoff klassisch in den Arm geimpft werden. Auch wenn – wie bei der COVID – nicht jede InfluenzaErkrankung durch die Impfung verhindert werden kann, sind die Geimpften gegenüber den Ungeimpften deutlich im Vorteil: Sie müssen aufgrund eines milderen und kürzeren Krankheitsverlaufs nicht so lange das Bett hüten und es kommt viel seltener zu Komplikationen, zu den häufigsten gehören Lungen- und Mittelohrentzündungen; in wenigen Fällen kommt es auch zu Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels. Wer gegen Grippe geimpft ist, muss nur ganz selten wegen einer Grippe ins Krankenhaus. Die beste Zeit für die Grippeimpfung ab Ende Oktober und im November; ungefähr zwei Wochen nach der Impfung hat sich der Impfschutz voll entfaltet. Wie die Grippewelle verlaufen wird, weiß man leider erst mittendrin. Im Vorjahr hat sie ungewöhnlich früh begonnen und sich über 18 Wochen hingezogen, was vergleichsweise lang ist. Ist die gesamte Familie geimpft, können Eltern wie Kinder dem Verlauf der Grippewelle beruhigt entgegensehen. Wie weiter mit COVID? Ein neuer, an die Omikron XBB.1.5-Variante angepasster COVID-Impfstoff ist verfügbar – auch für Kinder und Jugendliche. Nutzen und Nebenwirkungen werden immer sorgsam abgewogen, wenn das Nationale Impfgremium in Österreich seine Impfempfehlungen Prävention Verlängerung der DFPDiplome aus der Pandemiezeit Die Gültigkeit jener DFPDiplome, die in der Zeit der Pandemie (12.3.2020 bis 27.2.2023) gültig waren, wird in Kürze um 1.083 Tage (das entspricht nicht ganz 3 Jahren) verlängert. Sie brauchen nichts unternehmen, die Verlängerung erfolgt automatisch. Sobald die Verlängerung erfolgt ist, erhalten Sie eine E-Mail-Information von der Öst. Akademie der Ärzte. Auf Ihrem Online-Fortbildungskonto meindfp.at steht Ihr aktualisiertes DFP-Diplom ab der Verlängerung als Druck-Pdf zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter: www.meindfp.at abgibt. Und an diesen Empfehlungen zur COVID-Impfung für Kinder und Jugendliche orientiert sich auch die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde in ihrer aktuellen Stellungnahme – und erweitert sie noch um zwei grundlegende Forderungen: Vor jeder COVIDImpfung soll den Familien eine ausführliche ärztliche Beratung zur Verfügung stehen und niemand darf aufgrund seines Impfstatus benachteiligt werden. Die COVID-Impfung ist nach wie vor gratis, geimpft wird in Ordinationen, Gesundheitsämtern und in der Reisemedizinischen Impf- und Beratungsstelle des Landes Steiermark. Dringend empfohlen wird die COVID-Impfung für Menschen jeden Alters, auch für Kinder, wenn sie bereits eine andere Erkrankung haben, die im Zusammenhang mit einer COVID-Infektion zum Problem werden könnte: Dazu zählen jedenfalls Erkrankungen an der Lunge und am Herzen, aber auch Krankheiten, die (oder deren Behandlung) das Immunsystem schwächen sowie schweres Übergewicht. Auch Kinder mit bestimmten Behinderungen sollten bestmöglich vor einer Corona-Infektion oder zumindest vor einem schweren Verlauf geschützt werden. Ebenfalls vom Nationalen Impfgremium empfohlen, aber mit weniger hoher Priorität, wird eine generelle Impfung für Jugendliche ab 12 Jahren. Der Impfstoff ist gut verträglich und nur sehr selten werden bei Kindern und Jugendlichen schwere Nebenwirkungen beobachtet. Dem gegenüber stehen einige wenige schwere Krankheitsverläufe, die durch die Impfung weitgehend vermieden werden können.
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