AERZTE Steiermark | Oktober 2023

news Zitat „Ein Gesundheitsunternehmen ist keine Spielwiese für die Politik.“ Der ehemalige KAGes-Vorstandsdirektor Ernst Fartek in einer Gedenkveranstaltung für den tödlich verunglückten früheren Vorstandsvorsitzenden Werner Leodolter an der KFU. AKUT IT-Infarkt „Den heimischen Spitälern droht der IT-Infarkt: Der Software-Riese SAP hat überraschend angekündigt, den Support für seine wichtige Krankenhaus-Software IS-H einzustellen. Mit T-Systems tritt ein neuer Anbieter in den Ring, um die Marktlücke zu füllen“, schrieb IT-Journalist Martin Hehemann unter dem Titel „Prinzip Hoffnung“ kürzlich im Online-Magazin der CompuGroup. Die Lage scheint brisant. „Experten schätzen, dass rund 800 Krankenhäuser in der DACH-Region (die SAP-Software, Red.) IS-H verwenden. In Österreich ist die Lage laut Artikel besonders schwierig. Nach Angaben von T-Systems haben 22 heimische Krankenhausträger das Programm im Einsatz. Damit seien 6,6 Millionen Menschen oder 95 Prozent aller in Österreich behandelten Patient:innen betroffen. Die Bedeutung von IS-H im Spitalsalltag sei laut Artikel kaum zu überschätzen. Bei der Software handle es sich um ein leistungsstarkes Programm, mit dem die Krankenhäuser die gesamte Administration ihrer Patientendaten samt der höchst komplexen Patientenabrechnung abwickelten, wird Walter Schinnerer, Fachvorstand der Vereinigung der SAP-User (DSAG), zitiert. Dass andere Anbieter bereit seien, für SAP einzuspringen, scheint angesichts solcher Botschaften nur begrenzt tröstlich. Ærzte Steiermark || 10|2023 39 Gold und Silber beim Paramedic Cup in Barcelona 150 Jahre Histologie in Graz Zwei steirische Teams von KAGes und Med Uni Graz zeigten beim internationalen Paramedic Cup der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin ihr Können und belegten die Plätze eins und zwei. Triage unter Zeitdruck? Ein bewusstloser Patient, dessen schwere metabolische Entgleisung erst zu diagnostizieren Der heutige Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie in Graz feierte im September seinen 150. Geburtstag. International führt er derzeit mit seinem Forschungsschwerpunkt zum Mikrochimärismus. Vor 150 Jahren wurde an der Medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität das damalige Institut für Histologie und Embryologie eröffnet. 2006 kam das Fachgebiet Zellbiologie dazu. Seit 5 Jahren ist das Institut, das inzwischen den Lehrstuhl und dann zu therapieren ist? Beim ersten Paramedic Cup im Rahmen des European Emergency Medicine Congress der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin EUSEM in Barcelona stel lten kürzlich Bernhard Kowalski, Elena Noé, Jakob Laumer und Carola Tamm ihr Können und ihre Stressresistenz im Ernstfall unter Beweis. In eingespielten Zweiergruppen erfüllten sie die notf a l lmed i z i n i s chen Aufgaben mit der nötigen Präzision und holten für die Steiermark gleich Silber und Gold (Laumer für Zellbiologie, Histologie und Embryologie als Teil des Gottfried Schatz Forschungszentrums bildet, am neuen Campus der Medizinischen Universität Graz situiert. Ein Blick in die 150-jährige Institutsgeschichte zeigt seine besondere Rolle für Ärztinnen: Sowohl die erste medizinische Habilitation als auch die erste Medizin-Professur durch eine Frau wurden an der Histologie gefeiert. Dora Börner-Patzelt wurde 1929 habilitiert und war von 1945–47 supplierende Leiterin. Carla Zawisch-Ossenitz wurde 1947 zur Professorin und Noé). So neu wie der Wettbewerb ist die Expertise der jungen steirischen Ärzt:innen nicht: Sie alle sind Teil eines wesentlich größeren Teams, das seit Jahren regelmäßig beim Medizinercorps der Rotkreuz-Bezirksstelle GrazStadt trainiert und bereits an zahlreichen internationalen Wettbewerben erfolgreich teilgenommen hat. berufen und leitete das Institut von 1947–59. Erst 40 Jahre danach wurde es wieder von einer Frau geführt, nämlich von 1999–2004 von MariaAnna Pabst. International führend ist die Grazer Histologie derzeit mit ihrem Forschungsschwerpunkt zum Mikrochimärismus und seinen Auswirkungen. Das Mikrochimärismus-Team wird von Thomas Kroneis geleitet, der auch als zweiter stellvertretender Leiter des Histologie-Lehrstuhls fungiert; Lehrstuhlinhaber ist Berthold Huppertz. Foto: beigestellt

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