Fotos: Lunghammer, KK ad Personam 54 Ærzte Steiermark || 10|2023 Zum ersten Mal in der Geschichte der Medizinischen Universität Graz wurde kürzlich die Auenbrugger-Ehrenmedaille als höchste Auszeichnung der MUG vergeben. Rektor Hellmut Samonigg verlieh die ersten drei Auenbrugger-Medaillen an Gilbert Reibnegger, Josef Smolle und Karlheinz Tscheliessnigg. Benannt ist die Ehrenmedaille nach dem 1722 in Graz geborenen Arzt (und Librettisten) Leopold Auenbrugger, dem Erfinder der Perkussion. Auch das Gelände des LKH-Universitätsklinikums trägt seinen Namen und sein Portrait ziert das Siegel der Med Uni Graz. Gilbert Reibnegger erhielt die Auenbrugger-Ehrenmedail le für seine Verdienste um die universitäre Lehre. Schon von 1999 bis 2001 war er Vizestudiendekan und von 2001 bis 2003 Studiendekan, als die heutige Med Uni noch Teil der KarlFranzens-Universität Graz war. An der MUG fungierte er von 2003 bis 2012 als Vizerektor für Studium und Lehre. Unter seinem Vizerektorat wurde das Diplomstudium Humanmedizin mit modulbasierter Lehre eingeführt; auch am Aufbau des Lehrstuhls und Instituts für Pflegewissenschaften sowie des Clinical Skills Center war Reibnegger beteiligt. Er studierte ab 1978 in Innsbruck Chemie, promovierte dort sub auspiciis praesidentii, habilitierte sich 1988 und wurde nach einer Gastdozentur in Birmingham 1994 zum Ordentlichen Professor für Medizinische Chemie nach Graz berufen und zum Vorstand des Instituts für Medizinische Chemie bestellt. Von 1995 bis 1999 war der vielfach Preisgekrönte auch Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Klinische Chemie. Josef Smolle wurde im Februar 2008 zum Rektor der Medizinischen Universität Graz bestellt und blieb bis zum Jahr 2016 in dieser Position. In seiner Funktionsperiode erfolgte die internationale Akkreditierung der Curricula für Humanmedizin, Zahnmedizin und die Doktoratsstudien. Unter seinem Rektorat fand der Aufbau der Biobank Graz statt, die Implementierung von vier Forschungsfeldern und die Umsetzung ambitionierter Bauvorhaben wie des Moduls 1 des Med-Uni-Campus und des ZWT 1. Smolle handelte zudem den Zusammenarbeitsvertrag mit der KAGes aus. Er wurde 1958 in Leibnitz geboren und studierte in Graz Medizin. Nach dem Studienabschluss absolvierte er eine Facharztausbildung für Dermatologie und Venerologie, die er 1987 abschloss. Er habilitierte sich 1988. Seit dem Jahr 2006 ist er Universitätsprofessor für Neue Medien in der Medizinischen Wissensvermittlung und -verarbeitung. Smolle, der auch dem Nationalrat angehört, bekam bereits zahlreiche Ehrenzeichen verliehen. Karlheinz Tscheliessnigg war Vorsitzender des Gründungskonvents der Medizinischen Universität Graz und in der ersten Rektoratsperiode der MUG als Vizerektor für klinische Agenden tätig sowie von 2007 bis 2008 supplierender Rektor der MUG. Er wurde 1946 in Graz geboren, wo er auch studierte und seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie, Herzchirurgie, Intensivmedizin und Gefäßchirurgie absolvierte. Nach Studienaufenthalten in Stanford, Pittsburgh, München und Hannover führte er in Graz die Organtransplantation ein. Tscheliessnigg implantierte weltweit zum ersten Mal einen Schrittmacher zur Behandlung von Herzinsuffizienz. 1986 wurde er zum Professor für Chirurgie ernannt und 1992 zum Leiter der Klinischen Abteilung für Transplantationschirurgie. 1996 bis 2012 übernahm er die Funktion des Vorstands der Universitätsklinik für Chirurgie. Von 2013 bis 2021 war er Vorstandsvorsitzender der KAGes. Tscheliessnigg ist Träger zahlreicher Ehrenzeichen. Mit 1. September übernahm Mariana Stettin die Ärztliche Leitung des Krankenhau s e s de r Barmherzigen Brüder Graz von Geza Gemes. Mariana Stettin ist neue Ärztliche Leiterin der BHB Erstmalige Verleihung der Auenbrugger-Ehrenmedaille an Reibnegger, Smolle und Tscheliessnigg Stettin wurde in Buenos Aires geboren und übersiedelte mit zehn Jahren nach Leoben. Sie promovierte 1994 in Graz und schloss elf Jahre danach ihre Facharztausbildung für Medizinische und Chemische Labordiagnostik ab. Nach fünf Jahren am KIMCL des Grazer Universitätsklinikums wechselte sie zu den Barmherzigen Brüdern, wo sie ab 2010 den Bereich Labordiagnostik leitete, der mittlerweile im Laborverbund der Häuser der Barmherzigen Brüder in Graz und St. Veit sowie der Elisabethinen Klagenfurt aufgegangen ist. Als die Labordiagnostik der BHB im Jahr 2016 zum eigenständigen Institut erhoben wurde, übernahm Stettin als erste Frau ein Primariat bei den Barmherzigen Brüdern in Graz. Nun ist sie die erste Ärztliche Leiterin.
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