6 Ærzte Steiermark || 10|2023 Bereich Gerhard Posch Es ist Großartiges für Sie gelungen Im März diesen Jahres wurde bekannt, dass das Burgenland die Bezahlung seiner Spitalsärztinnen und -ärzte deutlich verbessert hat. Im September, ein halbes Jahr später, hat der burgenländische Landeshauptmann berichtet, dass es gelungen ist, wieder mehr Ärztinnen und Ärzte für die Spitäler im Burgenland zu finden. Die Vermittlung guter Nachrichten braucht ihre Zeit. Warum sollte das in der Steiermark anders sein? Auch hierzulande wird es eine Zeit dauern, bis genug Ärztinnen und Ärzte wissen, dass unser Gehaltsschema deutlich verbessert wurde und wir uns in den österreichischen Spitzenbereich katapultiert haben. Wir werden jetzt die detaillierten Informationen zu Ihnen bringen, elektronisch natürlich, gedruckt und darüber hinaus bei Spitalsärzteversammlungen vor Ort. Damit Sie genau wissen, was die Verbesserungen ganz konkret für Sie bedeuten. Das geht natürlich nicht von einer Sekunde zur anderen. Aber – und auch das ist ein Punkt des Verhandlungsergebnisses – Sie haben bis zum 31. Mai 2024 Zeit, um in das neue Gehaltsschema zu optieren. Bitte informieren Sie sich ausführlich. Scheuen Sie auch nicht, in der Kurie angestellte Ärztinnen und Ärzte rückzufragen. Es ist etwas Großartiges gelungen. Es soll auch für Sie ganz persönlich großartig werden. Vizepräsident Dr. Gerhard Posch ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. intra kont a „Die Politik ist das Paradies zungenfertiger Schwätzer“, hat sich schon George Bernhard Shaw geärgert. Und mir scheint leider, dass die Lage auch über Generationen hinweg nicht viel besser geworden ist. Denn: Was dieser Tage von oberster Stelle im Gesundheitsministerium zum Thema Impfen kam, ist schlicht unsäglich. Offenbar hat die hohe Bundespolitik keinen Blick mehr auf die Realitäten: Etwa dass die niedergelassene Ärzteschaft seit 1997 – also ohnehin nur seit 26 Jahren – die Gratisimpfprogramme für Kinder mit großem Erfolg umgesetzt hat (jahrzehntelang gab es Gratisimpfungen eben nur für Kinder). Bei den Kleinkindern haben wir sogar während der Pandemie noch Steigerungen bei der Durchimpfung erzielen können. Um diese Raten beneidet uns Europa. Offenbar begreift man seitens der hohen Bundespolitik nicht, dass Impfen nicht bedeutet, einfach eine Nadel in einen Körper zu stechen, sondern es bedeutet Überzeugungsarbeit in einem langen Prozess. Zu glauben, dass die Durchimpfungsraten steigen würden, wenn im Hinterzimmer von Apotheken (und sei es im Hochglanzfoyer) frisch fröhlich herumgestochen wird, ist einfach unsäglich. Besonders ärgerlich dabei: Gerade das, was wir Ärztinnen und Ärzte verschreiben – seien es zum Beispiel antibiotische Säfte für Kinder, Schmerzmittel für Krebskranke oder simpel und einfach Scheidenzäpfchen usw. usf. –, ist nicht erst seit Monaten, sondern seit Jahren in der Arzneimitteldistribution nicht verfügbar. Das kümmert die hohe Politik aber scheinbar nicht. Eigentlich klar: Da handelt es sich um ein kniffliges Problem, da müsste man sich wirklich anstrengen, um es zu lösen. So etwas strengt an. Das kostet. Also löst man etwas dort, wo es gar kein Problem gibt. Shaw hätte wahrscheinlich gesagt: Put it in your pipe and smoke it! Bei uns heißt es: Schmecks Kropferter! Dr. Michael Adomeit ist niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin in Birkfeld und Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin. Dieser Text ist ähnlich als „Catchup“-Kommentar erschienen. 2 d batte Michael Adomeit Die Arzneimitteldistribution ist das Problem
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