AERZTE Steiermark | November 2023

16 Ærzte Steiermark || 11|2023 Preis Die prämierten Fallbeispiele reichen heuer von einer durch Nierenstenose verursachten Hypertonie über eine therapieresistente Depression bis zu einer während der Schwangerschaft diagnostizierten Krebserkrankung. Dass der Turnusärztepreis, den die Raiffeisen Landesbank Steiermark in Kooperation mit der Ärztekammer für Steiermark auslobt, nicht nur für Ärztinnen und Ärzte im Turnus, sondern für alle Ärzt:innen in Ausbildung gedacht ist, zeigte sich unter den heurigen Preisträgerinnen deutlich: Zwei der Preisträgerinnen sind Assistenzärztinnen. „Ich habe im vergangenen Jahr, als ich noch Turnusärztin war, davon gelesen“, erzählt die Gewinnerin des Hauptpreises, Julia Auer. „Aber da hatte ich keinen Drei Ärztinnen siegten beim 13. Turnusärzt:innenpreis Zum 13. Mal wurde der Raiffeisen-Landesbank-Steiermark-Turnusärzt:innen-Preis vergeben. passenden Fall. Heuer ist mir bewusst geworden, dass der Preis ja allen in Ausbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzten offensteht und ich war froh, mich bewerben zu können.“ 17 Personen haben im Jahr 2023 16 Fäl le eingereicht. Dass al le drei Preisträgerinnen Frauen sind, verwundert nicht, wenn man den weiblichen Vorsprung bei den Einreichungen beachtet: Sie stellten 12 der 17 Teilnehmenden. Sekundäre Hypertonie bestätigt Der erste Preis, dotiert mit 1.000 Euro, wurde Julia Auer von der ärztlichen Jury für ihr Fallbeispiel zu einer renovaskulären Hypertonie zugesprochen. Es handelte sich um ihre erste Einreichung. Auer, die schon als Kind Ärztin werden wollte, befindet sich derzeit in der Facharztausbildung für Innere Medizin am LKH Graz II am Standort West. Dort wurde eine 86-jährige Patientin mit einem hypertensiven Lungenödem in der Notfallambulanz vorstellig. Trotz diuretischer Therapie mit darauffolgender Gewichtsabnahme und mehrerer antihypertensiver Therapieansätze kam es nicht zur erhofften Blutdrucksenkung, dafür verschlechterte sich die Nierenfunktion. So entstand der Verdacht einer sekundären Hypertonie renovaskulärer Genese, der schließlich mittels MR bestätigt werden konnte. Faszination „Detektivspiel“ Auer, die das „Detektivspiel“ der Inneren Medizin liebt, betreute die Patientin auf der Station und vertiefte sich in den Fall. „Gemeinsam mit einer Fachärztin bin ich auf die Idee einer sekundären Hypertonie gekommen und habe gleich ein bemerkenswertes Paper dazu gefunden. Der Turnusärztepreis war ein spezieller Anreiz für eine umfassende Literaturrecherche, für die sonst oft wenig Zeit bleibt.“ Ihr Preisgeld möchte Auer in weitere Fortbildung investieren und als finanzielle Unterstützung für die bevorstehende Reise nach New York nutzen. „Ich bin noch auf der Suche nach dem Spezialgebiet, das zu mir passt“, skizziert sie ihre berufliche Zukunft. „Jedenfal ls möchte ich ein Spezialfach machen; reizen würden mich Onkologie und Nephrologie. Ich würde gerne 3 strahlende Turnusärztinnen freuten sich über die Preisverleihung im Rahmen der Grazer Fortbildungstage. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (2. v. r.) freute sich mit ÄK-Präsident Sacherer (3. v. r.) und den Sponsoren der RLB. Foto: Schiffer

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