Ærzte Steiermark || 11|2023 17 Preis im Spital bleiben und auch wissenschaftlich arbeiten.“ An ihrer Ausbildung schätzt Auer den vielfältigen Einsatz der Assistenzärzt:innen. Wenn sie sich etwas wünschen dürfte, wäre das ein Mentoring-System wie in den USA. Sie selbst versucht, den Studierenden im KPJ möglichst viel mitzugeben. Fünf Jahre therapeutischer Suche Der zweite Preis (750 Euro) erging an Adelina TmavaBerisha, die an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeut ische Medizin des LKH-Universitätsklinikums ebenfalls als Assistenzärztin tätig ist. Sie kannte den Turnusärztepreis schon zuvor aus ihrem beruflichen Umfeld. Ihr Fallbeispiel erstreckt sich über den Zeitraum eines halben Jahrzehnts, in dem eine Patientin mit therapieresistenter Depression an der Grazer Klinik behandelt wurde, bis sich letztlich nach diversen pharmakologischen Therapieansätzen die Vagusnervstimulation als bisher effizienteste Heilmethode herauskristallisierte. Die Methode der VNS kann aufgrund ihrer interdisziplinären Anforderungen nur an großen Zentren durchgeführt werden, insofern erschien sie Tmava-Berisha als berichtenswert. „Interessante Fälle hätte ich mehrere zur Auswahl gehabt. Diesen habe ich aufgrund seiner Komplexität und seiner therapeutischen Herausforderung über Jahre hinweg ausgewählt. Außerdem hatte ich mehrfach persönlichen Kontakt zur Patientin.“ In Forschung investieren Tmava-Berisha kam im Jahr 2011 nach drei in Priština absolvierten Studienjahren nach Graz und beendete ihr Medizinstudium in Graz. Ihr anschließender Turnus führte sie an die psychiatrische Klinik am Uniklinikum, wo sie sich rasch für das Fach begeistern konnte. Als ihr eine Ausbildungsstelle angeboten wurde, brach sie den Turnus ab und arbeitet seither – mit zwei Elternkarenzen als Unterbrechung – an der dortigen Klinik. Das Preisgeld möchte sie in Fortbi ldungsmögl ichkeiten investieren, die ihre Karriere fördern würden. Ihre ärztliche Zukunft sieht sie weiterhin auf der Klinik, in Verbindung auch mit einer Forschungs- und Lehrtätigkeit. Unfallchirurgie als Ziel Die Ennsta lerin Bel inda Limberger bekam den dritten Preis zugesprochen (500 Euro). Sie ist Ärztin in Basisausbildung, plant aber, so bald wie möglich als Assistenzärztin an der Unfallchirurgie des Grazer Universitätsklinikums zu starten, wo sie derzeit arbeitet. Zum Arztberuf kam sie über ihre kindliche Begeisterung für die Fernsehserie „Scrubs“. Seit ihrem 17. Geburtstag ist sie selbst aktives Mitglied der Rettung. Berührungsängste mit der Unfallchirurgie hat sie daher keine. „Zupacken muss man schon“, betont sie. „Aber das Fach ist sehr facettenreich und ich mag Abwechslung.“ Vom Turnusärztepreis erfuhr sie durch das Mail der Ärztekammer, auch sie hat zum ersten Mal eingereicht. „Wünscht man niemandem“ Ihr internistischer Fall betrifft eine Patientin, die während der Schwangerschaf t aufgrund abdomineller Beschwerden behandelt wurde. Nach umfassender Diagnostik während mehrerer Klinikaufenthalte wurde letztlich ein akut exulzeriertes invasives low-grade Adenokarzinom neben einem tubulovillösen high-grade Adenom gefunden. Die Patientin erhielt eine Chemotherapie und wurde chirurgisch behandelt – bei fortbestehender Schwangerschaft. „So eine Entscheidung, wie sie diese Patientin zu treffen hatte, wünscht man niemandem!“, betont Limberger. Sie vertiefte sich daher in die aktuelle Literatur zur Chemotherapie während einer Schwangerschaft. „Eine gute Klinikerin werden“ – so umschreibt die junge Ärztin ihr berufliches Ziel. „Und die Notarztprüfung machen, damit ich irgendwann mit dem Hubschrauber f liegen kann.“ Eine Spezialisierung innerhalb der Unfallchirurgie hat sie noch nicht vor Augen. „Derzeit ist alles interessant.“ Ihr Preisgeld wird in die Anschaffung des neuen iPhones einfließen. Neues Jahr, neue Chance Auch im Jahr 2024 wird es den Raiffeisen-LandesbankSteiermark-Turnusärzt:innenPreis geben. Teilnehmen können jene Ärztinnen und Ärzte, die zum Stichtag am 1. Juni 2024 ihre klinische Ausbildung in der Steiermark absolvieren oder maximal ein Jahr davor hier beendet haben. Der eingereichte Fall muss aus dem Zeitraum der Ausbildung stammen. Verlängerung der DFPDiplome aus der Pandemiezeit Die Gültigkeit jener DFPDiplome, die in der Zeit der Pandemie (12.3.2020 bis 27.2.2023) gültig waren, wird in Kürze um 1.083 Tage (das entspricht nicht ganz 3 Jahren) verlängert. Sie brauchen nichts unternehmen, die Verlängerung erfolgt automatisch. Sobald die Verlängerung erfolgt ist, erhalten Sie eine E-Mail-Information von der Öst. Akademie der Ärzte. Auf Ihrem Online-Fortbildungskonto meindfp.at steht Ihr aktualisiertes DFP-Diplom ab der Verlängerung als Druck-Pdf zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter: www.meindfp.at
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