AERZTE Steiermark | November 2023

Ærzte Steiermark || 11|2023 19 Studie Die Interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle I.K.A. in Graz sucht ab sofort eine/n Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Teil- oder Vollzeit Die Arbeitsfelder der I.K.A. • Substitutionsbehandlung • Allgemeinmedizinische & Suchtmedizinische Behandlung • Pflegerische Betreuung & Gesundheitsvorsorge • Klinisch-psychologische Diagnostik & Behandlung • Sozialarbeiterische Beratung & Betreuung • Case- und Care-Management Wir suchen Ärzt:innen mit ... • Jus Practicandi & Substitutionsdiplom • Engagement und Interesse, suchtkranke Menschen zu behandeln • Berufserfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen von Vorteil • Interesse an interdisziplinärer Teamarbeit (Medizin, Pflege, Psychologie, Sozialarbeit) • Interesse an der inhaltlichen Weiterentwicklung der Einrichtung und ihrer Qualitätsstandards Wir bieten ... • Teil- oder Vollzeit (= 37 Wochenstunden) • Familienfreundlich geregelte Arbeitszeiten, OHNE Journal- und Nachtdienste • Mindesteinstufung € 6.585,81/Monat brutto bei Vollzeit = 37 Wochenstunden (lt. SWÖ-KV, Stufe 9/1 inkl. Überzahlung), Einstufung je nach anrechenbarer Vordienstzeit • Verantwortungsvolle, sinnstiftende Aufgabe • Externe Supervision, Fortbildung Bewerbungen bitte an: klarissa.sandhu@ika.or.at necesse est! IKA-Personal-Inserat-Aerzte-Steiermark.indd 1 31.10.2023 11:53:13 Mehr als 54 Prozent der Befragten erhielten in weiterer Folge Hilfe, gut 38 Prozent wurde nicht geholfen (sie hatten auch nicht darum gefragt) und 7,5 Prozent wurde eine erbetene Hilfe verweigert. Zwei Drittel erholten sich innerhalb eines Monats von der traumatischen Erfahrung; fünfeinhalb Prozent brauchten mehr als ein Jahr und 14 Prozent haben sich bis jetzt noch nicht erholt (wobei bei knapp 60 Prozent die – bisher letzte – traumatische Erfahrung maximal zwölf Monate zurücklag). Die häufigsten Symptome der Second victims waren Selbstzweifel (30 %), Flashbacks in ähnlichen beruf lichen Situationen (26 %) und Schlafstörungen (knapp 26 %). Obwohl nur rund jede/r Achte angab, große Angst vor rechtlichen Konsequenzen zu haben, wurde der Zugang zur Rechtsberatung nach einem schweren Vorfall als sehr hilfreiche Maßnahme eingestuft (allerdings auch von nicht betroffenen Befragten). Fast 88 Prozent suchten bei ihren Kolleg:innen Hilfe. Peer-Support kann helfen Extraver t ier te Persönl ichkeiten werden laut dieser Studie häufiger Second victims, allerdings mit einer geringeren Symptombelastung. Eine deutlich höhere Symptombelastung zeigten Menschen mit großen Anteilen an Neurotizismus und Offenheit in ihrer Persönlichkeitsstruktur. Tendenzen zum Neurotizismus wurden eher bei Pädiater:innen mit kürzerer Berufserfahrung festgestellt (wobei sich gerade Unsicherheit und Ängste durchaus mit mangelnder Berufserfahrung erklären lassen). Die St ud ienautor : i nnen schlagen vor, Peer-SupportProgramme zu schaffen, in denen erfahrene oder speziell geschulte Kolleg:innen als Ansprechpartner:innen dienen. Daneben sollten individuelle Beratungen und therapeutische Interventionen durch Psycholog:innen und Therapeut:innen ermöglicht werden, aber auch Schulungen und Trainings für Betroffene. Arbeitgeber können die Situation entschärfen, indem sie eine Kultur der Offenheit und des Lernens aus Fehlern pflegen, klare Richtlinien für Vorgangsweisen nach einem Zwischenfall aufstellen, eine entsprechende Rechtsberatung implementieren – und indem sie Zeit und Ressourcen für die Bewältigung von Second-Victim-Ereignissen zur Verfügung stellen. Sämtliche im Gesundheitsbereich Beschäftigten haben die Möglichkeit, sich beim Verein Second Victim Beratung und Hilfe zu holen. Mehr Informationen unter www. secondvictim.at, es gibt auch eine Hotline unter +43 720 704 344 (montags 9.00-11.00 Uhr, donnerstags 17.00-19.00). Zurzeit laufen gerade weitere Studien des Vereins Second Victim für Pflegekräfte und Hebammen.

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