Ærzte Steiermark || 11|2023 35 schaffte Anfang 2023 100.000 Follower. Aus Österreich ist in dieser Sparte etwa der Grazer Not- und Facharzt Patrick Nürnberger, vertreten auf TikTok (www.tiktok.com/@doc. patricknuernberger) und Instagram, zu nennen (22.300 Follower auf TikTok). Bei ihm steht der gesunde Lebensstil im Vordergrund. Instagram als Konkurrent und Weiterentwickler Instagram schaltete die Funktion Reels frei: Hier ist es möglich ist, Kurzvideos mit einer Maximallänge von 15 Sekunden zu veröffentlichen und mit bestimmten Audiospuren zu unterlegen. Mit Reels nähert sich Instagram der Konkurrenz-App TikTok an. Auf dem Sonderkanal Instagram Video ist es seit 2018 möglich, Videos mit einer Laufzeit bis zu einer Stunde hochzuladen. Durch die Einführung professioneller Accounts eignet sich Instagram auch für redaktionelle Beiträge. Insbesondere lässt sich die Funktion Stories nutzen, um Berichte von Events, Ratgeber oder Produkttests s ow i e Hi nt e r - grundberichte zu erstellen. So erreichte der Vorarlberger Arzt und zertif izierte Gesundheitscoach Dominik Klug mit Stand Juni 2021 auf Instagram rund 9.000 Follower (@dominik_klug). In seinem Podcast „daily MED“ bespricht er Themen wie „6 Strategien für ein längeres, gesünderes Leben“ oder „Diese Blutwerte solltest du von dir kennen“. Lockruf des Geldes Mit dem Erfolg in Sozialen Medien kommen finanzielle Möglichkeiten ins Spiel: So schaltet etwa YouTube Werbung je nach Anzahl der Clicks. Überdies treten Pharmafirmen an erfolgreiche medizinische Influencer mit Werbeverträgen heran, es gibt auch Agenturen, die solche Kooperationen vermitteln. Zwar halten Medfluencer mit dem Ethos der bedingungslosen Hilfe dagegen, wissen aber sehr wohl um Schlupflöcher. So gilt für Ärzt:innen ein Fremdwerbeverbot, Imagewerbung für sich ist in Deutschland aber erlaubt. In einen Graubereich fallen Medizin-Student:innen als Medf luencer, sie dürfen in Deutschland werben. Die Werbung sollte zum Fach passen. Beispiel für einen „professionellen“ Medfluencer ist Tobias Weigl, Not- und Assistenzarzt an der Uniklinik Bonn, außerdem Gesundheitsunternehmer. Weigl bespricht auf seinen Kanälen medizinische Themen seriös, etwa „Gefahr? Vitamin D ärztlich verordnet: Was kann es & wann brauchst du eine Supplementierung?“. Weigl baute die Karriere auf YouTube seit 2016 (fast 1 Million Follower, Stand August 2023), Instagram und TikTok (72.700 Follower, Stand August 2023, www.check-app. de/2023/08/21/was-dir-doktor-weigl-nicht-erzaehlt) gezielt auf. Sechs Jahre hat es gebraucht, um diese Zahl von Followern zu erreichen. Heute verdient er mehr 20.000 € monatlich mit den Clicks auf YouTube, direkte Produktwerbung in Videos betreibt er nicht. Heute beschäftigt er fünf Mitarbeiter und will unabhängig bleiben. Denn: Man werde korrumpierbar, wenn einem einer so viel Geld gebe, bekennt Weigl. Auch Hatice Koca nützt ihren Erfolg und wirbt für eine Hautcreme. Der Grazer Allgemeinmediziner und Notarzt Patrick Nürnberger informiert u.a. über 23.000 TikTok-Follower über gesunden Lebensstil. „Professioneller“ Medfluencer: Bonner Not- und Assistenzarzt Tobias Weigl „Professioneller“ Medfluencer: Vorarlberger Arzt und Gesundheitscoach Dominik Klug Screenshots: Conclusio
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