38 Ærzte Steiermark || 11|2023 MEDIA BASED MEDICINE Diagnostik per Zungenanalyse Zeig mir deine Zunge – und ich sage dir, ob du Diabetes hast, eine Anämie oder eine kranke Niere. An der Middle Technical University Bagdad und der University of South Australia in Adelaide wurde eine KI mit 50 Zungenbildern von Kranken und 9.000 Fotos von Nichtpatient:innen trainiert. Farbe, Form und Zungenbelag geben Auskunft – für drei Erkrankungen mit einer Genauigkeit von 94 Prozent. Quelle: pressetext.com, 20. Oktober 2023 Täglich bekommen PatientInnen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufgetischt: Frisch publiziert Pharmacokinetics and Pharmacodynamics of a Novel U500 Insulin Aspart Formulation: A Randomized, Double-Blind, Crossover Study in People With Type 1 Diabetes Svehlikova, E; Ashcroft, NL; Gatschelhofer, C; Gerring, D; Holler, V; Jezek, J; Lackner, B; Lawrence, F; Pillai, V; Ratzer, M; Urschitz, M; Wolf, M; Pieber, TR. DIABETES CARE. 2023; 46(4): 757-764. Doi: 10.2337/dc221054 [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=36710473 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. Viele Menschen verlieren im Alter zunehmend anMobilität, Muskeln verlieren an Kraft und Masse, Knochen werden anfälliger für Brüche und Gelenke zeigen schmerzhafte degenerative und entzündliche Veränderungen. Die Med Uni Graz ist an der EU-geförderten COST-Init iat ive namens „GEMSTONE“ beteiligt, deren Mitglieder die klinischen und molekularbiologischen Aspekte solcher muskuloskelettaler Erkrankungen analysieren. Ziel ist es unter anderem, den Grundstein für zukünftige klinische Anwendungen und Behandlungen von Krankheiten zu legen. Ein Juwel der Forschung „GEMSTONE“ steht für „Genomics of MusculoSkeletal traits Translational Network“ und soll verschiedene Forschungsdisziplinen, die am Bewegungsapparat forschen, vernetzen und so neue Erkenntnisse fördern. Die Forschungsergebnisse basieren u.a. auf sogenannten GWAS (genome-wide association studies, zu Deutsch genomweite Assoziationsstudien). Diese Studien versuchen, Verbindungen zwischen bestimmten Erkrankungen und genetischen Varianten in großen Kohortenstudien zu finden. Das gewonnene Wissen aus diesen genetischen Analysen kann genutzt werden, um Stoffwechselpfade und andere Faktoren besser zu verstehen und schließlich bessere oder völlig neue Behandlungsmethoden für Probleme und Erkrankungen des Bewegungsapparates zu finden. Führungsrolle der Med Uni Graz Zwei Forscherinnen der Med Uni Graz nahmen in „GEMSTONE“ eine Führungsrolle ein. Barbara ObermayerPietsch, Professorin für Endokrinologie und Osteologie an der Med Uni Graz, und Ines Fößl, PostDoc in ihrer Arbeitsgruppe, leiteten die Arbeitsgruppe „Phänotypisierung“ und koordinierten die Anstrengungen von über 30 international renommierten Forscher*innen. Früchte der Arbeit Eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus dieser Arbeitsgruppe wurde bereits in Form einer Publikation veröffentlicht, welche das gesammelte Wissen bündeln und für weitere Forschungsarbeiten verfügbar machen soll. So erfasst diese Übersicht u. a. aktuelle Technologien für die Untersuchung von Knochen an Menschen und Tieren mit der Intention, die weitere spezifische Forschung voranzutreiben. Zuletzt haben Barbara Obermayer-Pietsch und Ines Fößl einen Workshop in Rotterdam organisiert, in dem es um die Einbeziehung des wichtigen Muskelsystems in die aktuelle Knochen-Forschung ging. Die Ergebnisse dieses Workshops sollen nun in einer weiteren Publikation aufgearbeitet werden. Weitere Infos und Kontakt: Univ.-Prof.in Dr.in med.univ. Barbara Obermayer-Pietsch Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Universität Graz E-Mail: barbara.obermayer@ medunigraz.at Tel: +43 316 385 80253 Weitere Informationen: https://cost-gemstone.eu/ Mobilität ist ein Schlüsselelement für gesundes Altern Im EU-COST-Projekt „GEMSTONE“ beschäftigen sich auch Forscherinnen der Med Uni Graz an der Analyse muskuloskelettaler Erkrankungen. forschung steiermark Fotos: KK, Creativ Collection Univ.-Prof.in Dr.in med.univ. Barbara Obermayer-Pietsch
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