news AKUT Aus dem Leben gerissen Aus dem Leben gerissen, und zwar völlig unerwartet, wurde der Geschäftsführer des Verlagshauses der Ärzte, Peter Neidhart. Bevor er etwas mehr als zehn Jahre das Haus, aus dem die Österreichische Ärztezeitung und Medizin populär kommen, führte, wirkte der Medienmann fast zwei Jahrzehnte für die Tageszeitung „Die Presse“. Sein Abschied im Jahr 2011 wurde sogar in einer Kolumne des damaligen Chefredakteurs Michael Fleischhacker vermeldet: „Peter Neidhart, inzwischen Doktor der Wirtschaftswissenschaften, hat in der ‚Nachrichtenzentrale‘ (NRZ) der ‚Presse‘ angefangen, als dort noch Agenturmeldungen per Telex eintrafen. Die Mitarbeiter ordneten das Material, nachdem sie es mit der Schere von der Endlospapierschleife geschnitten hatten, um die Nachrichten auf die Ressorts zu verteilen.“ Er attestierte ihm „ein ganz spezielles Set von Wissen.“ Neidharts Position im Verlagshaus der Ärzte wurde vom Geschäftsführer-Duo Michael Hlatky und Wolfgang Moritz interimistisch rasch nachbesetzt. Die zuletzt erschienene Sonderausgabe der Österreichischen Ärztezeitung war noch in der Gesamtverantwortung von Peter Neidhart produziert worden. Aber Peter Neidharts plötzlicher Tod reißt auch privat eine große Lücke: Sein jüngster Sohn Nikolas wurde erst 2018 geboren. Der ältere Sohn ist acht Jahre jung. Peter Neidhart wurde nur 49 Jahre alt. Ærzte Steiermark || 11|2023 39 Psychosomatik-Tagung zum Thema Beziehungen Gesundheitsfunktionär Franz Bittner verstorben Die erste gemeinsame Tagung der österreichischen psychosomatischen Fachgesellschaften war der Wirkmacht sozialer Beziehungen gewidmet. Sieben österreichische psychosomatische Fachgesel lschaften und Vereine haben kürzlich die erste gemeinsame Psychosomatik-Tagung gestaltet. Thema war die Qualität sozialer Beziehungen unter drei Aspekten: jenem der Beziehung als Wirkmacht für die psychische Entwicklung und Gesundheit, als Wirkmacht im Zusammenhang Anfang November starb Franz Bittner, ehemaliger Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Vorsitzender der Hauptversammlung der Sozialversicherungsträger und noch bis kurz vor seinem Tod Patientenombudsmann der Ärztekammer für Wien. Mit Franz Bittner sei ein Gewerkschafter und Gesundheitsfunktionär verstorben, der sich stets „mit ganzem Herzen dem Einsatz für die Patientinnen und Patienten verschrieben hat“, erklärte Ärztekammerpräsident Jomit Krankheit und Gesundung sowie als Wirkmacht im Alltag der Gesundheitsberufe. Die Tagung fand in der Aula der Medizinischen Universität Graz, die auch Mitveranstalterin war, statt. Ein Themenblock war prägenden Kindheitserfahrungen gewidmet, einer dem Kranksein und Gesundwerden, ein weiterer dem Alltag in den Gesundheitsberufen, bevor am Round Table über die „Wirkmacht Beziehung am Arbeitsplatz Krankenhaus – Erfahrungen und Perspektiven“ diskutiert wurde. hannes Steinhart anlässlich von Bittners Ableben. Bittner wurde 1953 in Wien geboren und begann seine berufliche Laufbahn als Lithograph. Mit 40 Jahren wurde er zum Vorsitzenden der Gewerkschaft Druck-Journalismus-Papier gewählt. Ab 1997 war Bittner Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse (bis 2009), ab 2002 sieben Jahre lang Vorsitzender der Hauptversammlung und anschließend Vorsitzender der Trägerkonferenz des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Noch bis September dieses Jahres Es diskutierten Evelyn Kunschitz, Expertin für Psychosomatik in der Kardiologie, Astrid Ladurner-Mittnik, Fachfrau für Säuglingspsychosomatik, Barbara Maier, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Psychosomatik in der Gynäkologie und Geburtshilfe, Kardiologe und steirischer Ärztekammerpräsident Michael Sacherer sowie der Kinder- und Jugendpsychiater Thomas Trabi. Workshops zur interaktionellen Fallanalyse, zu den Grenzen der psychosomatischen Behandlung und zur Balintgruppe rundeten das Programm ab. fungierte er zehn Jahre lang als Patientenombudsmann der Ärztekammer für Wien, bevor er von Thomas Holzgruber abgelöst wurde. Bittner engagierte sich für die Psychotherapie auf Krankenschein, die Abschaffung der Ambulanzgebühr und stellte sich gegen die geplante Abschaffung der Pflichtversicherung. ÄK-Präsident Steinhart konstatiert, er sei ein „harter, aber sehr fairer Verhandlungspartner“ gewesen. Bittner starb wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag nach kurzer schwerer Krankheit. Zitat „Wenn ihr weniger in Gebäude investiert und den Berufsgruppen mehr bezahlt, wäre die Versorgung wesentlich besser.“ Dr. Klaus Karrer, niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin in Schladming (Der Ennstaler, 13. 10. 2023).
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