Bereich Ærzte Steiermark || 11|2023 7 Die im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen gefundenen Lösungen waren letztlich gut, auch wenn es der Weg dorthin nicht immer war. Die befürchtete Schwächung der extramuralen ärztlichen Versorgung ist glücklicherweise ausgeblieben, die Vernunft hat gesiegt. Das ist eine erfreuliche Nachricht, nicht nur für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch für alle Ärztinnen in den Spitälern. Die haben nun nicht nur ein deutlich verbessertes Gehaltsschema, mit dem die wichtigsten Dienstgeber in der Steiermark auch zum Ausdruck bringen „Wir wollen Euch, Ihr seid uns wertvoll“. Sie können zusätzlich damit rechnen, dass die Ärztinnen und Ärzte draußen ihnen viele Patientinnen und Patienten abnehmen. Nur so wird verhindert, dass die Spitalsambulanzen übergehen und diejenigen, die dort arbeiten, kein Licht am Ende des Tunnels sehen können. Darum geht es nämlich: Dass die beiden großen Bereiche der Gesundheitsversorgung gut aufeinander abgestimmt sind. Nur dann ist eine verlässliche Versorgung möglich. Daran arbeiten wir. Denn man kann über die Menschen, die sich in der Ärztekammer engagieren, denken, was man will. Eines ist gewiss: Sie haben die Gesamtsituation im Auge, sehen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten genauso wie die Interessen der Ärztinnen und Ärzte sowie der Institutionen. Und das auf lange Sicht. Dafür werden wir manchmal gescholten. Damit können und müssen wir leben. Alle Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger in der Ärztekammer sind aber vorrangig Ärztinnen und Ärzte. Das sollte niemand vergessen. Dr. Michael Sacherer ist Präsident der Ärztekammer Steiermark. Es war ein langes Ringen um ein Ergebnis der so genannten Gesundheitsreform. Am Ende (mit dem Ministerratsbeschluss) können wir sagen, dieses Ergebnis ist gut lebbar für Ärztinnen und Ärzte – genauso wie für Patientinnen und Patienten. Natürlich suchen manche noch nach dem Haar in der Suppe. Das sind Politikerinnen und Politiker, aber auch manche Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen. Die Ergebnisse im Einzelnen aufzuzählen, hieße Eulen nach Athen tragen. Denn alle betroffenen Ärztinnen und Ärzte haben bereits authentische Informationen bekommen. Dazu kamen Informationen an die Medien. Aber eines ist wichtig: Die Gesundheits-Sozialpartnerschaft in Österreich und in der Steiermark bleibt erhalten. Es gibt kein Einfrieren der Verträge, wie es früher angedroht wurde. Und: Aut idem als Standard, die so genannte Wirkstoffverschreibung, die dazu geführt hätte, dass manche Patientinnen und Patienten nicht die Medikamente bekommen, die ihnen am besten helfen, sondern jene, die die jeweilige Apotheke sich vorstellt, ist aus dem Gesetzesentwurf gestrichen worden. Schwierig ist das Thema der Wahlärzte: Dass alle (außer den nicht versorgungswirksamen Kolleginnen und Kollegen) an das ELGA- und E-CardSystem war das Gegenteil unserer Forderung. Aber vielleicht wird ja noch erkannt, dass es einen Unterschied zwischen Wahl- und Privatärzten gibt. Hartnäckige Verhandlungen und grundvernünftige Gesprächspartner auf Landes- und Bundesebene haben dieses Resultat ermöglicht. Es ist vielleicht nicht perfekt (siehe oben), aber es gibt Ihnen als Ärztin und Arzt die uneingeschränkte Möglichkeit, Ihre Patientinnen und Patienten weiterhin gut zu versorgen. Der Staatsmedizin und der Medizin der Konzerne wurde ein Riegel vorgeschoben. Ein Riegel, der hoffentlich halten wird. Und es wurden auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen gefunden, die für Sie als Ärztin bzw. Arzt passen sollten. Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Bayer ist Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. extra Dietmar Bayer Finanzausgleich: Am Ende gut lebbar Standortbestimmung Michael Sacherer Vorrangig Ärztinnen und Ärzte d batte Fotos: Ludwig Schedl, Schiffer, Grafik: Konrad Lindner
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