AERZTE Steiermark | -Dezember 2023

Ærzte Steiermark || 12|2023 39 Verdachtsdiagnose Digoxin-Überdosierung Der aktuelle Fall des Monats ereignete sich im Routinebetrieb einer Krankenhausstation, betroffen war eine Patientin im Alter zwischen 81 und 90 Jahren. Gemeldet wurde der Vorfall von dem/der Hausärzt:in mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung. Die Patientin wurde wegen thorakaler Beschwerden auf eine Interne Abteilung eines Landesklinikums aufgenommen, wo sie wegen tachykarden Vorhofflimmerns und Herzinsuffizienz behandelt wurde. Dort wurde eine Therapie mit Lanitop 0,1 mg etabliert. Nach zwei Tagen wurde die Patientin mit einer Aufsättigungsdosis von 2-2-2 entlassen, ohne weitere Empfehlung für eine Dosisanpassung und Spiegelkontrolle. Erst für vier Wochen danach war sie in die Interne Ambulanz zur Kontrolle bestellt. Nach zwei Tagen daheim meldeten sich die Angehörigen in der Hausarztpraxis, weil es der Patientin schlecht ging; ihr Blutdruck war sehr niedrig und die Herzfrequenz lag bei 45. In der Hausarztpraxis wurde sie mit Verdacht auf Digoxin-Überdosierung behandelt, Lanitop wurde pausiert und eine Spiegelbestimmung durchgeführt. Zwei Tage danach wurde eine Erhaltungsdosis Lanitop verschrieben – und eine zeitnahe weitere Spiegelkontrolle fixiert. Eigener Ratschlag: Der/die meldende Arzt/Ärztin forderte mehr Sorgfalt bei der Entlassung, insbesondere bei der Erstellung des Entlassungsbriefes. Er/sie meldete den Vorfall dem Vorstand der Abteilung, um eine Wiederholung zu vermeiden. Die CIRSmedical-Expert:innen dazu: Ein:e Expert:in der GÖG empfiehlt, Ärzt:innen für die Erstellung eines Patientenbriefs ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen – denn gerade der Patientenbrief solle die reibungslose Übergabe in den niedergelassenen Bereich und eine koordinierte Weiterbehandlung garantieren. Hilfreich bei der Erstellung sei eine systematische, standardisierte Vorgehensweise, auch anhand einer Checkliste. Moderne IT-Systeme könnten den Prozess der Patientenbrieferstellung optimieren und elektronische Sicherheitskontrollen garantieren, dass alle relevanten Informationen und Termine im Patientenbrief angemessen berücksichtigt würden. In einem weiteren Kommentar wird darauf hingewiesen, dass auch die Dauer für eine bestimmte Dosis in der Kurve eingetragen sein müsse, denn die Übertragung der Daten in den Entlassungsbrief erfolge oft lediglich von einer Hilfskraft. CIRSmedical.at fall des monats Service Der Tipp von der Expertin Invertragnahme & Verrechnungsansuchen Wer nach erfolgreicher Bewerbung eine ÖGK-Kassenplanstelle annimmt, muss einige Formalitäten erledigen. Ganz wichtig ist in weiterer Folge der Antrag um Invertragnahme mit weiteren Kassen (SVS, BVAEB usw.). Dieser sollte so schnell wie möglich in der Ärztekammer per Post, Fax oder per E-Mail eingereicht werden. Ansuchen zur Verrechnung bestimmter Leistungen: In den Honorarordnungen der Krankenversicherungsträger gibt es gewisse Leistungen, die ein Kassenarzt nur verrechnen kann, wenn er ein entsprechendes Ansuchen gestellt und die notwendigen Nachweise erbracht hat. Alle Ansuchen müssen bis spätestens 20. des zweiten Monats nach Quartalsbeginn (zB 20.05. für das 2. Quartal) bei der Sozialversicherung einlangen und sind dementsprechend vollständig inkl. Ausbildungsnachweise und/oder Gerätenachweis bei der Ärztekammer per Post, Fax oder per E-Mail abzugeben, sodass diese fristgerecht an die Kassen weitergeleitet werden können. Sara Mujanovic, Kurie niedergelassene Ärzte ngl.aerzte@aekstmk.or.at Foto: Schiffer Meine Ärztin meinen Arzt finden www.aekstmk.or.at > Ärztinnen- und Ärztesuche aufrufen ihre individuelle Online-Suche Welche Fachrichtung will ich? In welchem Bezirk suche ich? Kassen – ja oder nein, welche genau? Welche Öffnungszeiten will ich? Will ich Ärztin oder Arzt? Das sind nur ein paar Ihrer Filtermöglichkeiten auf der aktuellsten Ärztinnen und Ärztesuche der Steiermark. Gleich ausprobieren!

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