AERZTE Steiermark | -Dezember 2023

40 Ærzte Steiermark || 12|2023 MEDIA BASED MEDICINE Herzschmerz durch falsche Grammatik Fehlerhafte Sprache, gelesen und gehört, verändert die Herzfrequenz – fanden Dagmar Divjak und Petar Milin von der Uni Birmingham heraus. Die beiden Forscher stellten bei der Wahrnehmung von Grammatikfehlern eine Verringerung der Herzfrequenzvariabilität fest, wie sie in Stresssituationen auftritt. Je mehr und je gravierendere grammatikalische Verstöße bemerkt wurden, desto massiver reagierten die Herzen der Proband:innen. Quelle: pressetext.com, 2.11.2023 Täglich bekommen Patient:innen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufgetischt: Frisch publiziert MiR-4649-5p acts as a tumor-suppressive microRNA in triple negative breast cancer by direct interaction with PIP5K1C, thereby potentiating growth-inhibitory effects of the AKT inhibitor capivasertib Jonas, K; Prinz, F; Ferracin, M; Krajina, K; Pasculli, B; Deutsch, A; Madl, T; Rinner, B; Slaby, O; Klec, C; Pichler, M. BREAST CANCER RES. 2023; 25(1): 119 Doi: 10.1186/ s13058-023-01716-2 [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=37803350 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. In Kooperation mit spanischen Kolleg:innen konnten zwei Teams von der Med Uni Graz ein bisher unbekanntes PseudomonasBakterium charakterisieren. Die Donau hat ihr eigenes Bakterium bekommen – zumindest wurde der längste Fluss Österreichs mit einer eigenen Bakterienspezies geehrt. Pseudomonas danubii heißt der Einzeller, der vor Kurzem im Rahmen einer Analyse, an der auch Med Uni Graz-Forscher:innen beteiligt waren, entdeckt wurde. Clemens Kittinger und Gernot Zarfel, beide vom Diagnostik- & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin der Med Uni Graz, waren bei dieser Entdeckung dabei. Was lange währt Vor mittlerweile zehn Jahren wurden im Rahmen einer Untersuchung der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) über 600 Pseudomonaden aus Wasserproben isoliert. Ziel dieser Untersuchung war, auftretende Antibiotika-Resistenzen in den Bakterien, welche die Donau besiedeln, zu erkennen und zu erheben. Bei der genetischen Untersuchung der mikroskopisch kleinen Lebewesen wurden auch Pseudomonas-Bakterien gefunden, die keiner anderen bisher bekannten Spezies zugeordnet werden konnten. Gemeinsam mit Forschungsgruppen aus Spanien konnten die Arbeitsgruppen um Clemens Kittinger und Gernot Zarfel schließlich eines dieser Bakterien charakterisieren und benennen. „Insgesamt war es überraschend, dass wir bei unserer Feldstudie so viele Pseudomonaden finden konnten, die noch keiner Spezies zuordenbar waren. Vor allem da wir Bedingungen für die Isolation gewählt hatten, die besonders die humanmedizinisch relevanten und somit besser untersuchten Spezies bevorzugen sol lten“, kommentiert Gernot Zarfel die überraschende Entdeckung. Von der Donau in die Welt Seinem ersten Fundort gebührend wurde das neue Pseudomonas-Bakterium auf den Namen Pseudomonas danubii getauft. Mittlerweile konnte der Einzeller aber auch schon außerhalb der Donau gefunden werden. Bakteriologisch gesehen zeichnet sich Pseudomonas danubii durch eine hohe natürliche Resistenz gegen Antibiotika und durch seine Fähigkeit aus, bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius zu wachsen – für ein Umweltbakterium ein ungewöhnlich hoher Wert. Das Bakterium wurde im Rahmen der Untersuchung in mehreren Süßwassergewässern, Böden und Rhizosphären, also Lebensräumen unmittelbar in der Nähe von lebenden Wurzeln, gefunden. Weitere Infos & Kontakt: Priv.-Doz. Mag. rer. nat. Dr. Clemens Kittinger, Diagnostik- & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz, E-Mail: clemens.kittinger@medunigraz.at Tel.: +43 316 385 73600 Priv.-Doz. Mag. Dr. rer. nat. Gernot Zarfel, Diagnostik- & Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin, Medizinische Universität Graz, E-Mail: gernot.zarfel@medunigraz.at Tel.: +43 316 385 73604 Zur Publikation: https://www.mdpi.com/14242818/15/5/617 Neues Bakterium in der Donau gefunden Forscher*innen der Med Uni Graz entdecken Pseudomonas danubii. forschung steiermark Fotos: KK, Creativ Collection (v. l.) Priv.-Doz. Mag. rer. nat. Dr. Clemens Kittinger Priv.-Doz. Mag. Dr. rer. nat. Gernot Zarfel

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