niedergelassene Ärztinnen und ärzte Ærzte Steiermark || 12|2023 47 Der ganz normale Praxiswahnsinn praktisch täglich Von Ulrike Stelzl „With a little help from my friends“ „Mei, ich hab oft an dich gedacht – wie geht’s deiner Schulter?“, meint die Inhaberin des kleinen, aber wunderbar sortierten Ladens im übernächsten Dorf, in dem wir immer einkaufen, wenn wir auf der Hütte sind. „Danke, ist am Werden, wird noch viel Physiotherapie brauchen, aber ich bin so froh, dass die Fixierung weg ist und ich endlich wieder mal raus kann. Wie geht’s deinem Kreuz?“ Ich bin ja sonst nicht gerade ein übermäßig geselliger Mensch (milde ausgedrückt), aber ich finde das nett. Man redet miteinander. Man denkt aneinander und hilft einander. Ein bisschen ein Kontrast zu daheim, wo ein Nachbar einfach die Brandschutztür im Keller auf mich drauffallen ließ. Obwohl er gesehen haben musste, dass ich die rechte Vorderpfote im Omoloc und die linke voller Zeugs hatte. Unter der Woche leben meine Schwiegereltern auf der Hütte. Das ist zwar etwas beschwerlich, so ohne ordentliche Heizung und nur mit einem altersschwachen Ofen, der viele Holzscheite verschlingt. Aber die Arbeit, die Versorgung der Katzen und die Tratscherln mit den Nachbarn halten die beiden Oldies gut bei Kondition. Manchmal allerdings passiert etwas. So z. B. letzten Montag, als den Schwiegerpapa beim Holzholen der Hexenschuss niederstreckte. Von einem Moment auf den anderen konnte er sich nicht mehr bewegen. Es war Montagvormittag, die Ordi ging über und außerdem sind wir gute fünfundvierzig Autominuten entfernt. Panik, was tun? Also rief ich die „obere Bäuerin“ an. „Du, G., kannst du bitte nachschauen, der Papa hat…“ „Ja sicher, sofort, ich schmeiß mich gleich ins Auto.“ Die G. hat ihm ins Bett geholfen, hat die Mama beruhigt, das Medikamentenkastl durchforstet und mit mir telefoniert. Dann hat sie den V. angerufen, den pensionierten Doktor, der hinter dem nächsten Wald lebt. Der sprang sofort in sein Auto, sah sich den Papa an, gab zwei Spritzen, renkte ein wenig ein und gab ihm die Sicherheit, dass er das überleben würde. Die nächsten Tage kam die G. mehrmals am Tag vorbei, machte Feuer, fütterte die Raubtiere (unsere zwölf Ex-Streunerkatzen), besorgte Medikamente und half bei allem, wo Hilfe gebraucht wurde. Jedes Mal, wenn ich mich bedankt habe, meinte sie: „Das ist ja selbstverständlich, die Eltern haben ja auch viel für uns getan. Überhaupt kein Ding!“ Und als ich dem V. ein Honorar zahlen wollte, hat er nur gelacht und gemeint: „Weißt Du, warum ich immer am Land leben wollte? Weil wir da noch ganz selbstverständlich füreinander da sind!“ Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon) Fotos: Stelzl Abwesenheitsmeldungen bei Ordinationsschließung (Urlaub, Krankheit etc.) – via Ärztekammer-Homepage Abwesenheitsmeldungen können einfach und unbürokratisch über unsere Homepage erfolgen. y Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. y Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelassene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. y Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vorgenommen haben, wird die Meldung an die Ärztekammer und an die Österreichische Gesundheitskasse durchgeführt. y Alle Abwesenheits- und Vertretungsmeldungen werden in der Ärztinnen- und Ärztesuche (www.aekstmk. or.at/46) sowie auf www.styriamed.net (bei styriamed. net-Mitgliedern) veröffentlicht und an das Rote Kreuz weitergeleitet (zur Auskunftserteilung durch das Gesundheitstelefon 1450 sowie zur Veröffentlichung auf der Website www.ordinationen.st). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Informations- und Mitgliederservice Tel. 0316-8044-0 Kassenvertragsärzt:innen müssen Abwesenheiten laut Kassenvertrag bzw. Honorarordnung melden. Eine Bekanntgabe im Internet ist im Sinne des Patient:innenservice sinnvoll. Sie erfolgt über die „Ärztesuche“ auf der Website der Ärztekammer Steiermark und auf ordinationen.st der beiden aus, so hat der andere Arzt ein Recht auf Fortführung des Gruppenpraxis-Einzelvertrages, wenn er binnen sechs Monaten mit einem neuen Gesellschafter die Vertragsgruppenpraxis fortführt. y Im Falle des Erlöschens bzw. der Kündigung eines Gruppenpraxis-Einzelvertrages, ohne dass die vorher bestandenen Einzelverträge der einzelnen Gesellschafter wiedererlangt werden, ist die Stelle neu auszuschreiben. Eine zusätzliche Neuausschreibung der Gruppenpraxis neben der Wiedererlangung der Einzelverträge durch die Gesellschafter der aufgelösten Vertragsgruppenpraxis kann nur bei entsprechendem Bedarf erfolgen (Stellenplan). Weitere Details zur Gruppenpraxis sind unter www.aekstmk. or.at ▶ Downloadcenter ▶ Tarife und Verträge zu finden.
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=