AERZTE Steiermark | Januar 2024

16 Ærzte Steiermark || 01|2024 Fortbildung Am 20. März 2024, 19.0021.00 Uhr, wird sich bei den Seminaren im März al les ums Digitale drehen – dem Thema entsprechend in hybrider Form, entweder im Grazer Steiermarkhof oder als Webinar . Die Vortragenden lassen in Expertise nichts zu wünschen übrig: So wird Univ.-Prof. DI Dr. Thomas Pock vom Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der Technischen Universität Graz über Künstliche Intelligenz – wo stehen wir heute referieren. Assoz.-Prof. Priv.-Doz. DDr. Daniela Haluza, Umweltmedizinerin und Professorin am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien sowie Koordinatorin einer Forschungsgruppe ebendort, widmet ihr Referat dem Thema ChatGPT & Co: Nutzen oder Schaden für die Medizin? So verständlich Bedenken gegen die großen Sprachmodelle sind, Ärzt:innen, Pflege und Wissenschaft werden – ebenso wie die Patient:innen – zur Analyse und Interpretation der großen Datenmengen in der Medizin auf die unterstützenden Effekte der neuen Technologien angewiesen sein, so die Forscherin in der ÖKZ: „Das verbessert die Qualität der medizinischen Versorgung, indem es schnelle und genaue Diagnosen ermöglicht.“ AnwendungsHochkarätiges DigitalSymposium in Graz „Quo vadis Digitale Medizin – Künstliche Intelligenz vs. ArztPatienten-Beziehung“ lautet der Titel eines hochkarätigen Symposiums im Rahmen der 22. Seminare im März. fälle sind etwa die Erkennung seltener Krankheiten, auch in der Radiologie und Pathologie habe sich „der Einsatz von künstlicher Intelligenz bereits bewährt“. Auch in der automat ischen Dokumentation und Codierung medizinischer Daten können Sprachbots humane Ressourcen sparen – auch beim Recherchieren, das von KI „in kürzester Zeit erledigt werden kann“. Alexander Moussa, Leiter des Referates e-Health in Ordinationen der Österreichischen Ärztekammer und Leiter des Referat Telemedizin, medizinische Informatik und E-Health in der Ärztekammer Steiermark, wird das Thema Digitale Medizin: Eine neue Herausforderung für den Berufsstand?, erläutern, bevor Univ.-Prof. Dr. Martina Schmidhuber, Professorin für Health Care Ethics an der Universität Graz, Einblick in die Ethischen Aspekte in der Digitalen Medizin gibt. Smart Hospital 2024: ScienceFiction oder gewünschte Realität? lautet der Titel des Referats von Prof. Dr. Jochen A. Werner, dem Vorstandsvorsitzenden und Ärztlichen Direktor der Universitätsmedizin Essen, die als digitale Vorzeigeklinik Deutschlands gilt. Werner gilt als Vordenker der Idee des digitalen Krankenhauses, dem die digitale Technik helfen sol l, die Patient:innen wieder in den Fokus zu stellen. „Wir setzen die Chancen der Digitalisierung in unseren Krankenhäusern nicht um. Wie gestalten wir unsere Anmeldeverfahren? Wo wird ein Termin dokumentiert? Wie lotsen wir Menschen durch unsere Krankenhäuser? Wie organisieren wir unsere Logistik? Ich sage es Ihnen: In den meisten Kliniken läuft das ab wie vor zwanzig Jahren“, so Werner gegenüber der ÖKZ. „Smart hospitals“ nutzen die digitalen Ressourcen umfängl ich und werden, so Werner, in Zukunft von „Smarten Patienten“ bevorzugt aufgesucht werden – smarten Patient:innen, die ihre Krankheitsgeschichte zunächst in ChatGPT, Google Bard oder Ähnliches eintippen werden mit der Frage, an welches Krankenhaus sie sich wenden sollen. Werner hält also den Siegeszug von KI für unabwendbar – auch wenn die Bots Fehler macht, seien sie doch schnell, diese zu identifizieren. So hegt Werner die Hoffnung, dass die künstliche Intelligenz der natürlichen Intelligenz helfen kann. Hohen Nutzen für die Patient:innen verspricht sich der HNO-Facharzt auch davon, dass das Einholen einer 2. Meinung – etwa im Fall von Operationen – durch den KIbedingt verbesserten Zugang zu medizinischer Information unterstützt werden wird. Ärzt:innen würden durch die KI in der Diagnose maximal profitieren: „Ärztinnen und Ärzte müssen sich nicht mehr zentral mit diagnostischen Fragen beschäftigen, weil sie gleichsam automatisiert beantwortet werden. Dadurch kann der Mediziner den Patienten viel enger auf dem Weg der Therapie begleiten“, so Werner in der ÖKZ. „Wir brauchen die Digitalisierung wie einen Bissen Brot. Unsere Konsens-Kultur muss in dem Punkt auch einen etwas konfrontativeren Weg gehen. Wir müssen den Datenschutz so modellieren, dass wir ihn im Gesundheits-Sektor mehr aus Sicht des Patienten-Interesses sehen. Und wir müssen wieder Menschlichkeit und Wertschätzung in unser System bringen – gegenüber den Mitarbeitern und gegenüber den Patienten. Das sind die beiden Anker einer zukunftsorientierten Medizin. Dann haben wir eine Chance.“ Info & Anmeldung 20. März 2024, 19.00–21.00 Uhr, Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz, & Webinar Anmeldung für die Teilnahme am Webinar: www.med.or.at/digital-online Anmeldung für die Präsenzteilnahme: www.med.or.at/digital-praesenz E-Mail: fortbildung@aekstmk. or.at Fax: 0316/8044-132 Kostenf reie Tei lnahme – schriftliche Anmeldung erforderlich!

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