6 Ærzte Steiermark || 01|2024 Bereich Gerhard Posch Positiver Dominoeffekt statt Billigmedizin Domino-Effekt – wer dieses Wort benutzt, meint im Allgemeinen nichts Gutes. Aber: Es gibt auch den positiven Domino-Effekt. Denken wir nur an die Bezahlung der Spitalsärztinnen und -ärzte: Begonnen hat es mit der KAGes. 130 Millionen Euro werden dafür verwendet, die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte sowie des Pflegepersonals in den LKH zu verbessern. Das ist nicht nur eine finanzielle Verbesserung. Das ist auch Ausdruck der Wertschätzung. Es bleibt aber nicht bei der KAGes: Inzwischen ist auch klar, dass die Bezahlung an der Med Uni Graz ebenfalls verbessert wird, ebenso bei den Barmherzigen Brüdern, den Elisabethinen und dem GGZ. Kein Träger will zurückstehen, wenn es um attraktivere Rahmenbedingungen geht. Da kann man wohl nur von einem positiven Domino-Effekt sprechen. Die eine gute Tat zieht andere gute Taten nach sich. Das ist gut für die Ärztinnen und Ärzte. Das ist gut für unsere Patientinnen und Patienten. Sie können dank des Wettbewerbs davon ausgehen, dass sie genug und nach Möglichkeit die besten Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung haben. Es gibt nun Bestrebungen der Träger, einen solchen positiven Dominoeffekt, der ja auch zwischen den Bundesländern stattfindet, zu vermeiden: Sie wollen keinen Wettbewerb, sondern es möglichst billig für sich haben. Das wäre eine fatale Entwicklung: Es würde bedeuten, dass vieles beim Alten (und Schlechten) bleiben könnte. Das ist zu bekämpfen. Um zu erreichen, dass es insgesamt besser wird, muss es weiter ein Ringen um die besten Ärztinnen und Ärzte geben. Die haben sich unsere Patientinnen und Patienten nämlich verdient. Ohne Wettbewerb droht schlechte Billigmedizin. Vizepräsident Dr. Gerhard Posch ist Obmann der Kurie Angestellte Ärzte. intra kont a Die Umsetzung des Leitspitals Bezirk Liezen schreitet voran. Derzeit läuft die Entwurfsphase, danach wird die Bauphase begonnen. Nach wie vor gibt es Kritiker:innen, die eine Weiterführung der derzeitigen drei Krankenhäuser im Bezirk Liezen fordern. Schon vor Jahren haben Fachleute aber festgestellt, dass nur ein modernes Krankenhaus in der Mitte des Bezirks, in Kombination mit Gesundheits- und Facharztzentren in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee, die bestmögliche Gesundheitsversorgung für den gesamten Bezirk sicherstellt. Welche Angebote es an den derzeitigen drei Krankenhausstandorten geben wird, erarbeiten wir gerade gemeinsam mit den Gemeinden. Geplant sind Gesundheits- und Facharztzentren bzw. dislozierte Ambulanzen. Dies entspricht auch deutlich mehr einem modernen Gesundheitssystem, das auf unterschiedlichen Säulen fußt – und ein solches setzen wir im Bezirk Liezen um. Dies ist auch deshalb notwendig, da es schon heute eine große Herausforderung ist, die drei Krankenhausstandorte zu halten. Durch das Bündeln der Kapazitäten erhöht sich nicht nur die Behandlungsqualität für die Patient:innen, auch die Bedingungen für die Mitarbeiter:innen verbessern sich deutlich. In größeren Krankenhäusern können Dienstpläne flexibler organisiert werden und es gibt vielfältige Karriereoptionen. Die Mitarbeiter:innen der bestehenden drei Krankenhäuser waren von Anfang an in die Gestaltung des Leitspitals eingebunden – wer wünscht sich nicht, seinen künftigen Arbeitsplatz selbst mitgestalten zu können? Das Leitspital ist nicht nur architektonisch ein herausragendes Projekt, es bietet auch durchdachte Funktionsabläufe und eine Ausstattung, in der moderne Gesundheitsversorgung tagtäglich gelebt werden kann. Kurzum: beste Arbeitsbedingungen. Gerade in Zeiten des Personalmangels sind diese unabdingbar, um unsere Gesundheitsversorgung langfristig abzusichern. Das Leitspital Liezen ist daher alternativlos. Mag. Michael Koren ist Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark (Projektleiter für das Leitspital Bezirk Liezen). 2 d batte Michael Koren Leitspital ist alternativlos
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