AERZTE Steiermark | März 2024

Zu Krankenschein-Zeiten war es so: Ohne al lgemeinmedizinische Zuweisung war es ÖGK-Versicherten nicht möglich, eine fachärztliche Ordination kostenfrei in Anspruch zu nehmen. Mit der E-Card fiel diese Regelung. Andreas Huss, Arbeitnehmervertreter in der ÖGK schlug nun medial vor, sie wieder aufleben zu lassen. Kontroversiell aufgenommen Der Vorschlag von Huss wurde politisch begrüßt – vorrangig von schwarz-türkisen Ländervertreter:innen. Und er wurde vehement bis verhalten abgelehnt – vorrangig von Ländervertreter:innen aus SPÖ-geführten Bundesländern. „Der Vorschlag kommt in einer Zeit, wo Hausärzte überlastet sind und viele Patienten überhaupt keine Allgemeinmediziner mehr finden“, sagt Gerhard Jelinek, Wiener Patientenanwalt laut KURIER. Kritik kam auch aus der ÖÄK: Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, appelliert ebenfalls an Huss, in Gespräche einzutreten: „Im Sinne der Patientinnen und Patienten sollten wir eine gemeinsame Lösung anstreben, die sowohl für dieVersicherten als auch für die Vertragsärztinnen und Vertragsärzte optimal ist.“ Schnellschüsse könnten das Gesundheitssystem ernsthaft in Gefahr bringen. „Den Weg zum Hausarzt Der Arbeitnehmervertreter in der ÖGK hat vorgeschlagen, dass es mit der E-Card keinen direkten Zugang in eine fachärztliche Ordination geben soll. Die Idee klingt verfolgenswert, wirft aber viele Fragen auf. Patient: innenlenkung Patient:innenlenkung wie früher? mit derart drastischen und alternativlosen Maßnahmen zu erzwingen, würde durch die plötzliche Überlastung der Allgemeinmedizin zum Kollaps führen“, warnt Bayer. Auch für Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundesobmann der angestellten Ärzte, ist der Vorschlag von Huss noch zu unausgegoren. „Ich vermisse hier beispielsweise Lösungen für die Menschen, die auf direkten Zugang zu Fachärztinnen und Fachärzten angewiesen sind, wie etwa psychiatrische Patientinnen und Patienten. Zudem bringt diese Maßnahme gar nichts für die dringend notwendige Entlastung der Ambulanzen.“ Das zeige auch, wie unverzichtbar es sei, die Leistungserbringer selbst mit ihrer Expertise in die Überlegungen einzubinden. „Aus unserer Sicht sollte im Interesse der Versorgungsqualität dringend eine Patientenlenkung über 1450 angedacht werden“, fordert Mayer. „Den Weg zum Hausarzt mit derart drastischen und alternativlosen Maßnahmen zu erzwingen, würde durch die plötzliche Überlastung der Allgemeinmedizin zum Kollaps führen.“ Dietmar Bayer Kurienobmann Niedergelassene Ärzte „Zudem bringt diese Maßnahme gar nichts für die dringend notwendige Entlastung der Ambulanzen.“ Harald Mayer Bundeskurienobmann Angestellte Ärzte arald Mayer äsident der Österreichischen Ärztekammer Bundeskurie angestellte Ärzte ident der Ärztekammer für Oberösterreich geboren in Wien Matura in Wien Promotion Dr. med univ. an der medizinischen Fakultät der Universität Wien 5 Ausbildung zum Facharzt für Unfallchirurgie am AKH Linz, KH Ried und KH Schärding Facharzt für Unfallchirurgie am LKH Schärding 2 Ärztlicher Direktor am LKH Schärding Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Oberösterreich Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte 7 2. Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte 2 3. Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte 2. Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer Obmann der Bundeskurie angestellte Ärzte Foto: Schiffer, ÖÄK, Shutterstock 18 Ærzte Steiermark || 03|2024

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