Cover 10 Ærzte Steiermark || 04|2024 Die Medizinethikerin Martina Schmidhuber von der Universität Graz kritisiert, dass Menschen bisweilen leichtfertig ihre (Gesundheits-)Daten aus der Hand geben. Dies sei nur unproblematisch, solange man gesund sei. Im Krankheitsfal l könnten dagegen Probleme mit Versicherungen, Arbeitgeber:innen etc. entstehen. Vier medizinethische Prinzipien müssten jedenfal ls auch für die Künstliche Intelligenz gelten: Da ist zunächst einmal die Autonomie. Wurden die Patient:innen umfassend aufgeklärt? Und haben sie sich aus freien Stücken entschieden, sich der mediStrich besser als der Mensch: „Die Endgenauigkeit übertrifft die eines dermatologischen (menschlichen) Profis“, fasste der Techniker die Erkenntnisse einer Arbeit von Andre Esteva, Brett Kuprel, Roberto Novoa, Justin Ko, Susan M. Swetter, Helen M. Blau und Sebastian Thrun aus dem Jahr 2017 zusammen. Dennoch sei im „Dritten Frühling“ der KI das menschliche Gehirn noch weit überlegen. Die Frage ist nur: Wie lange noch? Denn neue Technologien seien vielversprechend. Die Umweltmedizinerin und Public-Health-Expertin Daniela Haluza von der Med Uni Wien hat bereits versucht, eine KI-Anwendung als Ko-Autor:in eines Fachartikels zu installieren. Der Versuch ist vorerst gescheitert. Zwar akzeptierte die KI ihre Mitautor:innenschaft und brachte auch einiges ein. Letztlich entschieden aber die Herausgeber des Journals gegen die Beteiligung der KI. Ob sie das in einigen Jahren auch noch machen würden? Künstliche Intelligenz habe „Potenzial zur Transformation der Forschungslandschaft“, meint die Umweltmedizinerin und ergänzt, dass sie Forschungsprozesse beschleunigen könne. to participate in this kind of research”, resümierte Pock. Eine der klassischen medizinischen Anwendungen ist die Erkennung von bösartigen Hautveränderungen. Damit eine KI das gut kann, muss sie aber zuvor mit Millionen von Bildern gefüttert werden. Hier zeigt sich aber auch eine Schwäche der Künstl ichen Intel l igenz: Kleine Veränderungen in den Bildern – auch solche, die Menschen kaum wahrnehmen – verwirren KI-Anwendungen, während menschliche Diagnostiker:innen damit kaum Probleme haben. Dennoch ist die KI unterm
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