AERZTE Steiermark | 04 2024

Cover Ærzte Steiermark || 04|2024 11 Fotos: Adobe Firefly zinischen KI auszusetzen? Das sind für Schmidhuber die wesentlichen Fragestellungen. Zweiter Punkt ist das „Wohltun“. Die Frage, ob die digitale Medizin dem Wohl der Patient:innen diene, müsse mit Ja zu beantworten sein. Dritter Punkt ist der klassische Grundsatz „primum nil nocere“. Der gilt für jede Ärztin, jeden Arzt und müsse auch für die KI gelten. Die vierte Frage betrifft die „Gerechtigkeit“: Die Fragestellung, die mit einem eindeut igen Ja zu beantworten sei: Ist der Zugang zur digitalen Medizin für alle gewährleistet, die sie wollen bzw. brauchen? Der deutsche Universitätsmediziner Jochen Werner rechnet damit, dass innerhalb einer Zeitspanne von weniger als 20 Jahren eine untrennbare Verbindung zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz gelingen werde. Künstliche Intelligenz würde dann nicht mehr in Frage gestellt werden. In der Normalität angekommen Alexander Moussa, niedergelassener Allgemeinmediziner in Hartberg und Leiter des ÖÄK-Referats E-Health in Ordinationen, ist der Meinung, dass so manches, das in der Vergangenheit „Science Fiction“ war, inzwischen in der Normalität angekommen sei. Ein griffiges Beispiel ist für ihn die Bildschirmbrille, die der namhafte SciFi-Verleger Hugo Gernsback Anfang der 60er Jahre als Zukunftsvision der Öffentlichkeit präsentierte, die aber 2024 längst in der Normalität angekommen sei, auch in der medizinischen. Moussa zitiert aus dem Gesundheits-Zielsteuerungsgesetz, in dem als Definition von E-Health von der „kosteneffizienten und sicheren Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zur Unterstützung der Gesundheit und gesundheitsnahen Bereiche einschließlich Gesundheitsdienstleistungen, Gesundheitsüberwachung sowie gesundheitlicher Aufklärung, Bildung und Forschung“ die Rede ist. Nicht die digitale Medizin, sondern die digitale Transformation des Gesundheitssystems sei die Herausforderung. Moussa nannte in seiner Präsentation bei den Seminaren im März auch beeindruckende Zahlen: 9.201 Ärztinnen und Ärzte hätten ein E-Card-System, im Oktober 2023 seien fast 8.300 Ärztinnen und Ärzte in Österreich aktive E-Rezept-User gewesen, von 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 sei die E-Card mehr als 160.000-

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