cover miert und der Mehrwert für Patient:innen und Leistungserbringer im Vordergrund stehen. Ein unabhängiger Ethikrat und ein transparenter Zugang zu Gesundheitsdaten für Sekundärnutzung sind essenziell, um das Vertrauen der Bürger in den EHDS zu stärken und ihre informationelle Selbstbestimmung zu wahren. Nähere Informationen zum Thema: www.youtube.com/user/ AERZTENEWS www.oegtelemed.at/ publikationen/ Entscheidend ist das Vertrauen Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in der zukünftigen Medizin? Robert Mischak Die menschliche Intelligenz auf den IQ zu reduzieren wäre völlig falsch. Howard Gardner definiert in seinem Aufsatz „A Multiplicity of Intelligences“ gar neun verschiedene Formen, darunter die linguistische, logisch-mathematische, musikalische, räumliche und kinästhetische Intelligenz. In der Informatik hat sich neben business intelligence der Begriff artificial intelligence (AI oder KI) etabliert. Durch das Aufkommen generativer KI (z. B. ChatGPT) wurde – wieder einmal – ein Hype ausgelöst. Innerhalb der Informatik ist es weitgehend unstrittig, dass solche KI-Anwendungen nur als Unterstützung dienen können und sollen. Die Unterstützung durch KI ist dort sinnvoll, wo sie den Ärzt:innen aufwendige Recherchen oder Berechnungen abnimmt, denn die Maschine ist den Menschen in Hinblick auf Schnelligkeit und Fehlerlosigkeit weit überlegen. KI-Unterstützung für ärztliche Entscheidungen kann es bei Auffälligkeiten in Laborbefunden, Wechselwirkungen von Medikamenten, Verlaufsprognosen und vielem mehr geben. Diese second opinion wird den erfahrenen Ärzt:innen als Bestätigung und den jüngeren als Hilfestellung dienen. Gerade im niedergelassenen Bereich, wo man sich nicht ständig mit Kolleg:innen austauschen kann, scheint dies besonders sinnvoll. Entscheidend für die Akzeptanz der KI ist das Vertrauen, dass die KI richtige und relevante Ergebnisse liefert. Deswegen wird in der Informatik mit Nachdruck zur explainable AI geforscht. Nicht zuletzt werden auch die Bestimmungen des EU AI Act, wenn sie sinnvoll umgesetzt werden, zur Akzeptanz beitragen. Die Rolle von Ärzt:innen ist ohnehin mehr eine soziale als technische. Hoffnung, Trost und Empathie werden weiterhin nur von Menschen und nicht von Maschinen gespendet werden. DI Dr. Robert Mischak MPH ist Instituts- und Studiengangsleiter eHealth sowie Vorsitzender des Departments für Angewandte Informatik der FH (University of Applied Sciences) JOANNEUM Graz. Fotos: Adobe Firefly, FH Joanneum Ærzte Steiermark || 04|2024 13 Alle Bilder wurden von einem KI-Tool „geschaffen“. Fünf sollten realistische Fotos von Ärztinnen und Ärzten zeigen. Zumindest stand das so im „Auftrag“ an die KI. „No chance for universities to participate in this kind of research.” Thomas Pock (TU Graz)
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